Am zweiten Tag der Australian Open sind mit Sabine Lisicki, Angelique Kerber und Philipp Petzschner drei weitere Deutsche in die zweite Runde eingezogen. Cedrik-Marcel Stebe, Matthias Bachinger und Kristina Barrois müssen hingegen die Heimreise antreten, ebenso wie Samantha Stosur, die überraschend Sorana Cirstea unterlag. Novak Djokovic, Andy Murray, Maria Sharapova und Serena Williams wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.
Spiel, Satz und Sieg: Sabine Lisicki. Einfach hatte es die Deutsche allerdings nicht mit der Schweizer Qualifikantin Stefanie Vögele. Hauptgrund waren die 55 Fehler, die sie sich leistete - ihre Gegnerin gerade mal 39. Beide Damen waren bei eigenem Service ähnlich effizient und suchten immer wieder den Weg zum Netz. Letzten Endes schlug Lisicki aber 39 Winner, Vögele nur 18. Nach stolzen 58 Minuten im dritten Satz (2:19 Stunden insgesamt) war Schluss, die Troisdorferin steht in der zweiten Runde.
Angelique Kerber hatte deutlich weniger Probleme als Sabine Lisicki. Allem Heimvorteil zum Trotz fegte sie die Australierin Bojana Bobusic locker in 1:01 Stunden vom Platz und geriet niemals in Gefahr, die Partie zu verlieren. Bobusic leistete sich 8 Fehler mehr als die Deutsche 24:16) und konnte zudem nicht mal ein Drittel ihrer Break Point-Chancen in Punkte verwandeln.
Nachdem Barrois den ersten Satz in 38 Minuten abgab, wurde es im zweiten episch: 80 Minuten lang ging es zwischen ihr und Michaella Krajicek aus den Niederlanden hin und her. Die Entscheidung fiel im Tie Break mit 13:15 aus Sicht der Saarländerin. Und das, obwohl Barrois 7 Asse sowie 7 Winner schlug und sich nur einen einzigen Fehler leistete. Auch ihr erster Aufschlag fand deutlich häufiger den Weg ins Feld als der von Krajicek. Diese war dafür klar effizienter und sicherte sich so letztlich den Sieg.
Das hatte sich Sam Stosur wohl anders vorgestellt: Die an Sechs gesetzte Australierin musste sich gleich zum Auftakt der rumänischen Qualifikantin Sorana Cirstea nach 1:31 Stunden in zwei Sätzen geschlagen geben. Im ersten kämpfte Stosur sich in den Tie Break, gab diesen aber deutlich mit 7:2 ab. Sie leistete sich mehr Fehler als ihre Gegnerin (33:26) und ließ 8 Asse zu. Cirstea war zudem unglaublich stark am Netz, bei 16 Vorstößen machte sie 14 Mal den Punkt.
Maria Sharapova (RUS/4) - Gisela Dulko (ARG) 6:0, 6:1
5 Doppelfehler, 16 Unforced Errors insgesamt - alles egal. Masha schaltete Gisela Dulko praktisch im Vorbeigehen in unter einer Stunde (58 Minuten) aus. Die Argentinierin brachte kaum mal einen Aufschlag erfolgreich durch, entsprechend war nur logisch, dass Sharapova einen Break Point nach dem anderen sammelte.
Philipp Petzschner (GER) - Lukas Rosol (CZE) 6:0, 6:0, 6:2
Ein weiterer Deutscher steht in Runde zwei, und große Mühe hatte Philipp Petzschner dabei nicht. Gerade mal 1:25 Stunden brauchte er, um sich gegen den Tschechen Lukas Rosol durchzusetzen. Bei den Aufschlägen ging es munter hin und her: Petzsche schlug 10 Asse, sein Gegner 7. Allerdings kam das erste Service des Deutschen um Längen besser - bei 27 von 31 Stück holte er sich den Punkt. Zudem sicherte er sich in schöner Regelmäßigkeit den Break Point. "Das war das beste Match meines Lebens", sagte Petzschner.
Für Cedrik-Marcel Stebe sind die Australian Open bereits vorbei, bevor sie so richtig begonnen haben. Der DTB-Shootingstar des vergangenen Jahres durfte in der Night-Session gegen den Lokalmatador Lleyton Hewitt antreten. Gegen die ehemalige Nummer eins der Welt spielte der 21-Jährige in den Sätzen eins und zwei zwar couragiert, eine viel zu hohe Fehlerquote machte es jedoch unmöglich, Zählbares daraus zu schlagen. In Durchgang drei stabilisierte sich Stebe zusehend und verbuchte vollkomen zu Recht den Satzerfolg. Beim Stand von 5:1 im vierten Durchgang sah es ganz danach aus, als könne die Nummer 83 der Weltrangliste einen Entscheidungssatz erzwingen. Ein kompletter Bruch im Spiel Stebes brachte Hewitt aber zurück auf die Siegerstraße.
Ryan Sweeting (USA) - Matthias Bachinger (GER) 6:4, 6:4, 6:2
Für Matthias Bachinger wollte ws ebenfalls nicht laufen: Der Deutsche machte seinem amerikanischen Gegner in den ersten beiden Sätzen das Leben noch einigermaßen schwer, im dritten hatte er dann nichts mehr entgegen zu setzen. Dabei machte er zwar weniger Fehler als sein Gegner (4:5), war aber weder bei eigenem noch bei gegnerischem Service so effizient wie Sweeting. Nach 1:47 Stunden war Schluss.
Novak Djokovic (SRB/1) - Paolo Lorenzi (ITA) 6:2, 6:0, 6:0
Nach Rafael Nadal und Roger Federer am Vortag ist auch Novak Djokovic seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Der Serbe eliminierte Paolo Lorenzi mühelos in drei Sätzen. Der Italiener machte es ihm einfach und leistete sich üble 30 Unforced Errors. Zudem kam sein zweiter Aufschlag unfassbar schlecht: gerade mal 2 von 29 Stück führten zu Punkten. Da war die Niederlage nach 1:42 Stunden nur logisch.
Andy Murray (GBR/4) - Ryan Harrison (USA) 4:6, 6:3, 6:4, 6:2
Andy Roddick (USA/15) - Robin Haase (NED) 6:3, 6:4, 6:1
David Ferrer (ESP/5) - Rui Machado (POR) 6:1, 6:4, 6:2