Rittner: "Wollen diesen Fed-Cup 'mal gewinnen"

SID
Teamchefin Barbara Rittner (r.) und ihre Topspielerin Andrea Petkovic (l.) planen den großen Coup
© Getty

In der Golden-Slam-Bar des Deutschen Tennis Bundes hat Teamchefin Barbara Rittner laut von einem deutschen Sieg im Fed-Cup geträumt.

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"Wir wollen diesen Cup jetzt 'mal gewinnen, wir haben mittlerweile die Qualität dafür", sagte die 38-Jährige am Dienstag in Hamburg und blickte dabei forsch in die Runde.

Nachdem sich alle vier deutschen Topspielerinnen für 2012 fest zur Teilnahme am weiblichen Pendant des Davis Cup bekannt haben, ist sich die 38-Jährige sicher, "dass es ein gutes Jahr für uns wird."

Denn mit Andrea Petkovic (Darmstadt/10) und Sabine Lisicki aus Berlin (15) kann Rittner auf zwei Top-20-Spielerinnen zurückgreifen. Hinzu kommen Julia Görges (Bad Oldesloe/21) und die Kielerin Angelique Kerber (32), die bei den US Open in der Vorschlussrunde stand.

"Wir haben da noch eine Rechnung offen"

Deshalb freut sich die Krefelderin, die an der Seite von Steffi Graf und Anke Huber vor 19 Jahren den Fed-Cup in die Höhe stemmen durfte, schon jetzt auf das Erstrunden-Match der Weltgruppe am 4./5. Februar in Stuttgart gegen Titelverteidiger Tschechien:

"Das wird richtungsweisend für die ganze Saison, wir haben da noch eine Rechnung offen." Im vergangenen Jahr hatte das Quartett des Deutschen Tennis Bundes gegen die Mannschaft um Wimbledonsiegerin Petra Kvitova noch mit 2:3 verloren.

Seinerzeit gab Deutschlands aktuelle Nummer eins Petkovic noch beide Einzel ab, das soll auf dem Hartplatz in der Porsche-Arena nicht mehr passieren. Rittner: "Die vier Mädchen sind jetzt erwachsen geworden und werden ihren Weg gehen. Die Vorbereitung verläuft verletzungsfrei, und ich habe ein unheimlich gutes Gefühl."

2012 eine Renaissance des deutschen Tennis?

Womit Rittner nicht allein steht, denn auch Boris Becker ist der sportliche Höhenflug des DTB-Quartetts in den vergangenen Monaten nicht entgangen. "Vielleicht wird ja 2012 eine Renaissance des deutschen Tennis. Die Priorität der deutschen Damen ist, gerade bei den Grand Slams ihr bestes Tennis zu zeigen, und das ist der große Unterschied zu den Herren", sagte der dreimalige Wimbledonsieger in einem "SID"-Interview.

Doch nicht nur auf Fed-Cup und Grand-Slam-Turniere ist die Vorfreude bei den deutschen Tennisdamen groß, man fiebert auch bereits dem olympischen Tenniswettbewerb entgegen. "In unseren Köpfen ist dies schon jetzt ein wichtiges Turnier", meinte Rittner, die Olympia 1992 in Barcelona als Spielerin miterleben durfte. 2008 in Peking ging hingegen keine deutsche Athletin auf den Court.

Rittner glaubt weiter an Grönefeld

Vor der gestiegenen Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit hat die Rheinländerin keine Angst:

"Natürlich werden wir jetzt von außen anders betrachtet.Aber ich habe da ein homogenes Team, das immer noch unkompliziert ist. Es gibt einen menschlich gesunden Umgang und alle kommunizieren eng miteinander. Und es geht auch noch jede selbst ans Telefon, wenn ich anrufe."

Und auch Anna-Lena Grönefeld hat Rittner für 2012 noch auf dem Zettel, gerade im Fed-Cup. Die Nordhornerin konzentriert sich mittlerweile ganz auf das Doppelspiel und könnte so bei einem Zwischenstand von 2:2 zum Zünglein an der Waage werden. Rittner:

"Ich lege dafür meine Hand ins Feuer, dass sie in einem solchen entscheidenden Doppel immer ihr bestes Tennis spielen würde. Dafür liebt sie diesen Wettbewerb einfach zu sehr."

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