Federer: "Werde mich darauf nicht ausruhen"

SID
Sieg der ATP-Finals: Roger Federer poliert seine unglaubliche Turnier-Bilanz weiter auf
© Getty

Roger Federer hat sich mit dem Sieg beim Saisonfinale in London in einen kurzen Urlaub verabschiedet. 2012 will der Schweizer unter anderem seine Grand-Slam-Bilanz weiter aufpolieren.

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100 Finals, 70 Turniersiege, 16 Grand-Slam-Titel - und das alles mit gerade mal 30 Jahren. "Ich freue mich auf 2012", sagte Roger Federer nach dem 6:3, 6:7 (6:8), 6:3 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga im Endspiel des ATP-Saisonfinales: "Ich habe viel vor, und ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr dreimal nach London zurückkehren werde."

Dreimal London, das heißt 2012: Wimbledon, Olympia und Tour-Finale. "Ich könnte jetzt behaupten, dass davon Olympia das Größte ist, aber das wäre aus meiner Sicht nicht ehrlich", sagte Federer.

Natürlich möchte er das fehlende olympische Einzel-Gold, nachdem es 2008 in Peking an der Seite von Stanislas Wawrinka "nur" zum Sieg im Doppel gereicht hatte, aber: "Für den Tennisspieler Roger Federer gibt es andere Prioritäten."

Grand-Slam-Titel soll her

Zum Beispiel den einen oder anderen Titel bei einem der vier Majors. Es ist fast zwei Jahre her, seit der Schweizer bei den Australian Open 2010 sein 16. und bis dato letztes Grand-Slam-Turnier gewann. "Ich habe zuletzt ein paar Gelegenheiten ausgelassen", sagte Federer in London.

"Aber das liegt nicht nur an mir, sondern auch an ein paar anderen Spielern."

An Novak Djokovic beispielsweise, für Federer "der Spieler des Jahres", an Rafael Nadal, den man "nie abschreiben darf", oder auch an Andy Murray, der "im nächsten Jahr noch schwerer zu schlagen sein wird".

ATP-Finals: Federer alleiniger Rekordhalter

Mit sechs Triumphen beim ATP-Finale ist Federer nun alleiniger Rekordhalter vor den Tennis-Legenden Ivan Lendl und Pete Sampras.

Zudem verbessert sich der 30-Jährige, der als ungeschlagener Gewinner 1,63 Millionen Dollar (1,23 Mio. Euro) kassierte, in der Weltrangliste vom vierten auf den dritten Platz.

"Mir ist es wurst, ob ich die Nummer drei oder vier bin. Ich habe schon lange aufgehört, jedem Punkt nachzurennen. Es ist wichtiger, verletzungsfrei zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen", sagte Federer.

Bester Saisonendspurt der Karriere

Erstmal ist also alles Roger. Mit 17 Siegen in Serie und den Titeln in Basel, Paris-Bercy und London hat Federer den stärksten Saisonendspurt seine gesamten Karriere hingelegt.

"So stark war ich in dieser Phase eines Jahres noch nie", sagte er: "Ich bin sehr stolz auf das, was ich in den letzten Wochen erreicht habe, aber ich werde mich darauf nicht ausruhen." Deshalb wird der Urlaub mit Ehefrau Mirka und den Zwillingstöchtern Myla und Charlene auch nur kurz sein, denn schließlich wirft Australien seine langen Schatten voraus.

Ans Aufhören jedenfalls denkt der "FedExpress" noch lange nicht, obwohl einige seiner Schweizer Landsleute den Superstar auch gerne auf anderem Parkett sehen würden. Bei den Ständeratswahlen im Kanton Schwyz erhielt Federer jüngst 132 Stimmen. Erklären konnte er sich das nicht: "Ich wusste gar nicht, dass da mein Name im Spiel war."

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