Djokovic-Verletzung heizt Streit an

SID
Novak Djokovic musste beim Davis Cup verletzt aufgeben
© Getty

Der britische Tennis-Profi Andy Murray will einen Streik der besten Spieler der Welt nicht mehr ausschließen. "Es ist eine Möglichkeit. Ich habe mit einigen Spielern gesprochen. Die Verletzung von Novak Djokovic heizt die Diskussionen weiter an.

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Wenn der Körper streikt, werden selbst die Größten plötzlich ganz klein. Diese bittere Erfahrung musste jetzt auch Tennis-Superstar Novak Djokovic machen. Der Weltranglistenerste aus Serbien hatte bis zum Davis-Cup-Halbfinale gegen Argentinien 66 Spiele in diesem Jahr bestritten, die 67. Partie war eine zu viel.

Unter Tränen und mit starken Schmerzen warf der Überflieger der Saison völlig entkräftet und verletzt gegen Juan Martin Del Potro beim Stand von 6:7 (5:7), 0:3 das Handtuch.

Zwangspause für den Djoker

Es war erst die dritte Niederlage von Djokovic in dieser Saison, aber bereits die zweite wegen einer Blessur. Der Körper des 24 Jahre alten Serben, der in diesem Jahr bei drei der vier Grand-Slam-Turniere erfolgreich war, hat erneut die Notbremse gezogen und zwingt den "Joker" zu einer Zwangspause.

Drei bis sechs Wochen muss Djokovic nach eigener Aussage wegen einer Muskelverletzung im Rippenbereich pausieren und so auch auf eine Teilnahme an den China Open und dem Masters in Shanghai verzichten. "Ich hatte so eine Verletzung noch nie und möchte eine weitere Verschlimmerung nicht riskieren", sagte der 24-jährige.

Sauerstoffzelt für Nadal

So tragisch der Ausfall für den Serben ist, so gut passt er zu dem Thema, das die Tennisstars derzeit in Rage versetzt: der vollgestopfte Termin-Kalender. Auch Rafael Nadal musste sich nach seinem Sieg im Davis-Cup gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga erschöpft in einem Sauerstoffzelt behandeln lassen. Der Mallorquiner hatte die Davis-Cup-Organisatoren bereits im Vorfeld scharf angegriffen und indirekt gedroht, nicht mehr antreten zu wollen.

Lösungen müssen her

Der Ruf nach einer Reform wird immer lauter, notfalls wollen die Top-Spieler auch zu drastischeren Mitteln greifen und mit einem Streik die immer wieder geforderte Reduzierung von Turnieren erzwingen.

"Ich weiß von anderen Spielern, dass sie davor keine Angst haben", sagte Andy Murray. Beim Masters in Shanghai (9. Oktober bis 16. Oktober) will sich der Spielerrat mit Roger Federer und Rafael Nadal an der Spitze erneut beraten und der Herren-Profi-Organisation ATP und dem Internationalen Tennis-Verband (ITF) Vorschläge machen.

"Wir möchten, dass sich ein paar kleine Sachen ändern. Zwei, drei Wochen im Jahr, ein paar Turniere weniger. Ich denke nicht, dass das unvernünftig ist", so Murray.

Die ATP-Weltrangliste

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