Kerber sensationell im Halbfinale, Petkovic raus

Von SPOX
Angelique Kerber steht sensationell im US-Open-Halbfinale
© Getty

Angelique Kerber steht sensationell im Halbfinale in Flushing Meadows. Andrea Petkovic schied hingegen gegen Caroline Wozniacki aus. Novak Djokovic steht nach der Aufgabe seines Kumpels Janko Tipsarevic genauso im Halbfinale wie Roger Federer, der sich gegen Jo-Wilfried Tsonga glatt in drei Sätzen durchsetzte. Rafael Nadal, Andy Murray, Andy Roddick und John Isner zogen ins Viertelfinale ein, bereits im Halbfinale stehen Samantha Stosur und Serena Williams.

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Damen - Viertelfinale (alle Damen-Ergebnisse)

Angelique Kerber (GER) - Flavia Pennetta (ITA/26) 6:4, 4:6, 6:3

Unglaublich, einfach nur unglaublich! Die ungesetzte Angelique Kerber, dieses Jahr schon mit Erstrundenniederlagen belastet, steht im Halbfinale der US Open. In einem Breakfestival (Kerber machte neun, Pennetta sieben) setzte sich die Deutsche im Entscheidungssatz trotz frühen Rückstands durch.

Nach einem umkämpften ersten Satz (48 Minuten Spielzeit) hatte Kerber im zweiten plötzlich große Probleme mit ihrem Service, der erste Aufschlag kam fast gar nicht mehr.

Im dritten Durchgang lag sie schnell 0:2 zurück, kämpfte sich dann aber wieder zurück ins Match. Vorentscheidend war das achte Spiel, das Kerber nach schier endlosem Hin und Her für sich entschied und am Ende nach 2:14 Stunden triumphierte.

Jetzt geht es im Semifinale gegen die Australierin Sam Stosur. Kerber wandelt allerdings jetzt schon auf den Spuren von Steffi Graf: Die Brühlerin hatte 1996 als letzte Deutsche im Halbfinale von Flushing Meadows gestanden - und dann auch den Titel gewonnen.

Caroline Wozniacki (DEN/1) - Andrea Petkovic (GER/10) 6:1, 7:6

Das Petko-Märchen ist vorbei: Gegen die dänische Gummiwand namens Wozniacki schied Petkovic nach hartem Kampf und 1:40 Spielzeit in zwei Sätzen aus.

Im ersten Durchgang spielte die Darmstädterin zu verhalten und wurde nach der schnellen 1:0-Führung von ihrer Gegnerin komplett in Schach gehalten. Wozniacki machte unterstützt von 15 Unforced Errors ihrer Gegnerin sechs Spiele in Folge und nach 27 Minuten flugs den Sack zu.

Erst mit Beginn des zweiten Satzes entdeckte Petko ihr Kämpferherz und spielte sich immer besser in die Partie. Jetzt war es ein ausgeglichenes Match, mit leichten Vorteilen für die Deutsche. Allerdings wusste Petkovic die durchaus vorhandenen Chancen in den entscheidenden Momenten nicht zu nutzen.

Ganze 1:13 Stunden dauerte der zweite Durchgang, in dem sie bereits mit 3:5 in Rückstand lag, dann auf 6:5 zog und zum Satzgewinn servieren konnte - ihren Aufschlag aber glatt abgab. Im Tiebreak verwandelte die Dänin trotz großer Gegenwehr ihren dritten Matchball zum 7:5.

Samantha Stosur (AUS/9) - Vera Swonarewa (RUS/2) 6:3, 6:3

Die 27-jährige Stosur, French-Open-Finalistin von 2010, hat die Vorjahresfinalistin ausgeschaltet. Die Australierin brachte 65 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld - und machte dabei in 84 Prozent der Fälle den Punkt.

Serena Williams (USA/28) - Anastasia Pawljutschenkowa (RUS/17) 7:5, 6:1

Die nach einer fast einjährigen Zwangspause erst im Juni auf die Tour zurückgekehrte Serena Williams steht im Halbfinale - und ist in dieser Saison auf Hartplatz weiter unbesiegt (17 Siege in Serie). Gegen die Russin nutzte sie zwei Drittel ihrer neun Breakchancen - eine sehr starke Quote.

Die WTA-Weltrangliste

Herren - Viertelfinale (alle Herren-Ergebnisse)

Night Session: Roger Federer (SUI/3) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA/11) 6:4, 6:3, 6:3

Angstgegner? Von wegen! Was Roger Federer gegen Jo-Wilfried Tsonga ablieferte, gehörte zur höchsten Güteklasse. Wie in den besten Zeiten zeigte der Schweizer den Zuschauern im Arthur Ashe Stadium sein ganzes Spektrum. Während der Aufschlag in schöner Regelmäßigkeit kam (72%), war Federer vor allem in Sachen direkte Punkte klar im Vorteil. 29 Winner standen am Ende bei ihm zu Buche, Tsonga hatte nur 17.

"Ich habe großartig gespielt. Ich habe einfach richtig Lust, hier auf dem Court zu stehen", so der Weltranglisten-Dritte sichtlich zufrieden. Auch Tsonga zeigte sich von der Leistung seines Gegners beeindruckt und betonte, dass Federer noch lange nicht zum alten Eisen gehöre: "Immer wenn er verliert, sagen die Leute, dass er nicht mehr zu den Top-Spielern gehört. Aber das stimmt einfach nicht!"

Im Semifinale kommt es nun zum Traummatch zwischen Federer und Novak Djokovic. Die beiden lieferten sich bereits vor einem Jahr einen hochklassigen Halbfinal-Fünf-Satz-Krimi, damals mit dem besseren Ende für den Serben. Das will FedEx in diesem Jahr natürlich umdrehen: "Er ist momentan die größte Herausforderung im Tenniszirkus. Aber ich bin bereit für ihn."

Novak Djokovic (SRB/1) - Janko Tipsarevic (SRB/20) 7:6, 6:7, 6:0, 3:0, Aufgabe Tipsarevic

Was für ein Spiel in den ersten beiden Sätzen! Die beiden Kumpels jagten sich über den Platz, boten das beste Spiel des Turniers. Bereits zu Beginn des dritten Satzes machte sich die Verletzung bei Tipsarevic bemerkbar.

Auch Djokovic musste nach einem magischen Ballwechsel am Knöchel behandelt werden. Mitte des vierten war für Tipsarevic dann aber leider Schluss.

Herren - 4. Runde (alle Herren-Ergebnisse)

Andy Murray (GBR/4) - Donald Young (USA) 6:2, 6:3, 6:3

Eine Demonstration der Stärke von Andy Murray, mit der er seine Ankündigung ("Denke ich bei diesem Spiel an eine Chance zur Revanche? Ja, das tue ich.") wahr machte. In Indian Wells hatte der Schotte zuletzt gegen Young verloren, damals habe er eine schwere Phase durchgemacht. Insofern dürfte ihm dieser Sieg weiteres Selbstvertrauen geben. Allerdings: So einseitig die Partie auch war, auf allerhöchstem Niveau war sie von beiden nicht geführt. Young unterliefen 53 Unforced Errors, Murray brachte nur 47 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld.

Rafael Nadal (ESP/2) - Gilles Muller (LUX) 7:6, 6:1, 6:2

Eine am Ende klare Angelegenheit, mit der der Spanier die Bilanz im direkten Vergleich auf 3-1 ausbaute. Wäre da nicht ohnehin schon die große Diskrepanz in der Leistungsstärke der beiden, hätten die 43 Unforced Errors des Luxemburgers wohl den Unterschied ausgemacht. Das wahrscheinlich einzig Positive für Muller: Im ausgeglichenen ersten Satz konnte er beide Breakchancen nutzen.

John Isner (USA/28) - Gilles Simon (FRA/12) 7:6, 3:6, 7:6, 7:6

Ein typischer Isner: Drei Tiebreaks reichten dem US-Boy, um ins Viertelfinale einzuziehen. Inser servierte starke 26 Asse und nutzte vier seiner neun Breakbälle.

Andy Roddick - David Ferrer (ESP/5) (USA/21) 6:3, 6:4, 3:6, 6:3

Kurz vor Isner zog auch Roddick ins Viertelfinale ein. Der US-Amerikaner machte "nur" 27 Unforced Errors, Ferrer hingegen 34. Roddick brachte 67 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld und nutzte vier seiner sieben Breakmöglichkeiten.

Die ATP-Weltrangliste

Herren-Doppel - Viertelfinale (alle Herren-Doppel-Ergebnisse)

Petzschner/Melzer (GER/AUT/9) - Seppi/Marrero (ITA/ESP) 6:1, 6:2