Hurricane Irene gefährdet US-Open

SID
Hurricane Irene könnte den Start bei den US-Open in Flushing Meadows verschieben
© Getty

Der planmäßige Beginn der US Open in New York ist wegen des Hurrikans Irene stark gefährdet. Am Sonntag wird die Anlage in Flushing Meadows inklusive des größten Tennis-Stadions der Welt wohl einer Geisterstadt gleichen. Fortsetzung offen.

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Selbst Irene kann Andrea Petkovic nicht das Fürchten lehren. Zumindest noch nicht. Mit dem gewohnt frechen Humor bereitete sich Deutschlands beste Spielerin kurz vor Beginn der US Open auf die Ankunft des Hurrikans am Sonntag in New York vor. "Leute, wenn ihr mich fragt, ich bin gerüstet. Lasst mich eure Survival Kits sehen", twitterte die an einem Meniskuseinriss laborierende Petkovic.

Der früheren Weltranglistenerste und Turniermitfavoritin Serena Williams ist indes beim Thema Nummer eins in den USA nicht zum Lachen zumute. "Okay, es ist offiziell. Ich fürchte mich. Oh Mann...", teilte die Lokalmatadorin mit. Vor Jahren hatte Williams mit ihrer Abreise aus dem Big Apple gedroht - damals hatte sich ein vergleichsweise harmloser Wirbelsturm angekündigt.

Absage unausweichlich?

Der für Montag geplante Start des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres ist stark gefährdet. Am Samstag wurde aus Sicherheitsgründen bereits der traditionelle Kinder-Tag in Flushing Meadows mit Hunderten von Teilnehmern und Showteilen abgesagt. Der übertragende TV-Sender CBS plante, statt Live-Bildern das Beste der Kids Days der vergangenen Jahre zu zeigen.

Am Sonntag wird die Anlage in Queens inklusive des größten Tennis-Stadions der Welt wohl einer Geisterstadt gleichen. Die Tore sollen geschlossen bleiben, selbst die Profis werden nicht trainieren können und sich die Zeit im Hotel vertreiben müssen. Die Weltranglisten-35. Bethanie Mattek-Sands (USA) lud bereits zu einer Zimmerparty am Sonntag ein. Irene muss allerdings draußen bleiben.

Nervosität bei der Bevölkerung

Die Stimmung ist trotz der coolen Sprüche äußerst angespannt: US-Präsident Barack Obama wandte sich in einer TV-Ansprache ans Volk. Und Bürgermeister Michael Bloomberg empfahl allen Bürgern und Besuchern von New York, ab Samstagabend die Häuser für 24 Stunden nicht zu verlassen.

Es wird mit Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h, starken Niederschlägen und Überflutungen gerechnet. "Wir hoffen das Beste, aber müssen mit dem Schlimmsten rechnen", sagte Bloomberg am Freitagabend, als bereits erste Evakuierungen angeordnet wurden.

Am Samstagnachmittag wird der öffentliche Nahverkehr erstmals in der Geschichte bis auf weiteres gestoppt. Die Brücken sollen geschlossen werden. "Das Ziel: New York", titelte die Daily News über den Weg des Hurrikans.

Sonntag fällt eine Entscheidung

Meteorologen rechnen mit Auswirkungen, die sich über mehrere Tage erstrecken können. Ursprünglich sollten in Flushing Meadows ab Montag um 11 Uhr die Erstrunden-Partien starten. Erst am Sonntagnachmittag will der US-Tennisverband Usta über eine mögliche Verschiebung des Turnierauftakts entscheiden.

Anastasia Rodionova (Australien) zeigte sich wie etliche ihrer Kolleginnen besorgt und berichtete von Hamsterkäufen: "Überall sehe ich in der Stadt Leute mit Taschen, die voller Lebensmittel sind. Sie machen mich nervös." Erste Ladenbesitzer in Manhattan vernagelten ihre Schaufenster mit Brettern. 900 Nationalgardisten stehen zur Unterstützung der zivilen Einrichtungen bereit.

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