Vier deutsche Damen weiter

SID
Andrea Petkovic zog genau wie Sabine Lisicki und Kristina Barrois ins Viertelfinale ein
© Getty

Im Schatten des Petkovic-Hypes haben sich auch Sabine Lisicki und Kristina Barrois in die Herzen der Tennisfans gespielt: Beide erreichten beim WTA-Turnier in Stuttgart überraschend die Runde der letzten Acht. Andrea Petkovic schlug Jelena Jankovic, Julia Görges profitierte von der Aufgabe von Wiktoria Asarenka.

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Beflügelt vom Hype um Hoffnungsträgerin Andrea Petkovic lehren die deutschen Profis der Tennis-Elite weiter das Fürchten: Ein Trio zog in Stuttgart ins Viertelfinale ein und sorgte beim Heimspiel für das beste Abschneiden seit 27 Jahren. Neben der erneut kampfstarken Petkovic spielten sich auch Sabine Lisicki und Kristina Barrois mit Siegen gegen Top-12-Akteurinnen in die Herzen der Fans.

Dank einer Energieleistung bezwang Petkovic binnen drei Wochen zum zweiten Mal die Weltranglisten-Achte Jelena Jankovic (Serbien) mit 3:6, 6:1, 6:3 und fordert am Donnerstag die Branchenführerin Caroline Wozniacki (Dänemark) zum ultimativen Duell. Die Hessin nutzte nach 2:06 Stunden ihren fünften Matchball.

Lisicki siegt für ihre kranke Mutter

Während die lange verletzte Lisicki ihren Aufwärtstrend beim 6:4, 7:5 gegen die Australian-Open-Finalistin Li Na (China/Nr. 6) fortsetzte, beschenkte sich auch Wildcard-Inhaberin Barrois mit dem 6:4, 6:2 gegen Marion Bartoli (Frankreich/Nr. 8) mit einem Sieg für die Seele. "Meine Mutter ist schwer krank, sie hat einen Hirntumor. Es wird immer schwieriger, da tut natürlich jeder Erfolg gut. Zu Hause ist es sehr stressig. Aber zum Glück habe ich eine große Familie", sagte die Weltranglisten-79. Barrois, die auch im Viertelfinale gegen Agnieszka Radwanska (Polen) "krasse Außenseiterin" ist.

Drei Wochen nach ihrem Triumph gegen Jankovic im Viertelfinale von Miami wirkte Petkovic zunächst körperlich angeschlagen, kämpfte aber wie ein Löwe. Nachdem sie aus Wut über den Verlust des ersten Satzes ihren Schläger malträtiert hatte, zeigte sie im zweiten Durchgang eine Galavorstellung. Mit der Becker-Faust feuerte sich "Petko", in deren Box der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel mitfieberte, immer wieder an und stellte im dritten Satz die Weichen mit einem Break zum 3:1 auf Sieg.

Sechs Monate Pause wegen Knöchelverletzung

Auch Lisicki setzte ihren beeindruckenden Siegeszug fort: Die Weltranglisten-155. aus Berlin, die im vergangenen Jahr wegen einer hartnäckigen Knöchelverletzung insgesamt sechs Monate pausieren musste, präsentierte sich wie beim Fed Cup am vergangenen Wochenende in bestechender Form. Selbst gegen die an sechs gesetzte Li Na zog Lisicki ihr aggressives Grundlinienspiel durch.

Gleich ihren ersten Matchball verwandelte sie souverän und ging freudestrahlend in die Knie. "Das war Freude pur. Ich bin zurück auf dem Weg zu alter Stärke", sagte Lisicki. Im Viertelfinale trifft die ehemalige Nummer 22 der Rangliste am Donnerstag auf Julia Görges (Bad Oldesloe) oder Wiktoria Asarenka aus Weißrussland.

Erster Sieg gegen Top-12-Spielerin

Für Barrois ist der Sprung unter die besten Acht in Stuttgart einer ihrer größten Erfolge. 2010 hatte sie im Finale des WTA-Turniers in Straßburg gestanden. "Der jüngste Sieg ist dem gleichzusetzen", sagte die 29-Jährige nach ihrem ersten Triumph gegen eine Top-12-Spielerin. Barrois hat ihre Ausbildung als Regierungsinspektorin im saarländischen Justizministerium abgeschlossen und ist bis 2013 freigestellt. "Ich kann mir derzeit zwar nicht vorstellen, ins Büro zurückzukehren. Aber natürlich ist es gut, ein Standbein zu haben", meinte die Rechtshänderin.

Julia Görges profitierte von der Aufgabe von Wiktoria Asarenka und trifft jetzt im Viertelfinale auf Lisicki. Beim Hallen-Sandplatzturnier in der Schwabenmetropole, bei dem sieben Spielerinnen aus den Top Ten am Start waren, gibt es für die Siegerin ein Preisgeld von 111.000 US-Dollar sowie einen 408 PS starken Sportwagen zu gewinnen.

Tennis: Die Damen-Weltrangliste

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