Müheloser Start für Rafael Nadal

SID
Rafael Nadal gab in seinem Auftaktmatch kein Aufschlagspiel ab
© Getty

Auf dem Weg zum vierten Grand-Slam-Titel in Folge war der Brasilianer Marcos Daniel für Rafael Nadal im Erstrundenmatch der Australian Open alles andere als ein Stolperstein. Der Deutsche Philipp Petzschner verpasste die Sensation gegen Jo-Wilfried Tsonga nur knapp. Lleyton Hewitt und David Nalbandian lieferten sich einen dramatischen Kampf über knapp fünf Stunden.

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1. Runde, Herren

Rafael Nadal (ESP - 1) - Marcos Daniel (BRA) 6:0, 5:0, Aufgabe

Begünstigt von einer Verletzung seines Gegners hat der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal bei den Australian Open in Melbourne den ersten Schritt zum angestrebten "Rafa-Slam" gemacht.

Der Spanier führte 6:0, 5:0, als sein brasilianischer Gegner Marcos Daniel nach 45 Minuten aufgeben musste. Nadal kann in Melbourne sein viertes Major-Turnier in Folge gewinnen. Das war zuletzt dem Australier Rod Laver 1969 gelungen.

Andy Murray (GBR - 5) - Karol Beck (SVK) 6:1, 6:3, 4:2 Aufgabe

Auch Vorjahresfinalist Andy Murray aus Schottland musste sein erstes Spiel nicht über die volle Distanz bestreiten. Sein Gegner gab das Match nach 92 Minuten beim Stand von 6:3, 6:1, 4:2 für Murray verletzt auf. Nächster Gegner für Murray: Ilya Marchenko aus der Ukraine. Sollte machbar sein.

Juan Martin del Potro (ARG) - Dudi Sela (ISR) 7:6, 6:4, 6:4

Der Argentinier Juan Martin Del Potro hat in Melbourne nach einem Jahr Abwesenheit ein erfolgreiches Comeback bei einem Grand-Slam-Turnier gefeiert. In der zweiten Runde trifft er auf den Australian-Open-Finalisten von 2006, Marcos Baghdatis aus Zypern.

Del Potro musste nach einer Handgelenksverletzung lange pausieren und spielt sich erst langsam wieder in Form. Insofern war Sela, ein guter aber nicht übermäßig gefährlicher Gegner, ein schöner Test. Im ersten Durchgang musste der US-Open-Sieger von 2009 einen Satzball abwehren - und tat dies in beeindruckender Manier. Der Rest war eine souveräne Vorstellung.

Robin Söderling (SWE - 4) - Potito Starace (ITA) 6:4, 6:2, 6:2

Auch der Schwede gab sich in der ersten Runde überhaupt keine Blöße und machte mit seinem italienischen Kontrahenten kurzen Prozess. Starace war in allen Belangen unterlegen, hatte keinen Breakball, machte mehr Fehler (27:18) und deutlich weniger direkte Punkte (20:47).

David Nalbandian (ARG - 27) - Llyeton Hewitt (AUS) 3:6, 6:4, 3:6, 7:6, 9:7

Was für ein dramatisches Match zu so später Stunde! Um 1 Uhr australischer Zeit und einem 289-minütigen Kampf entschied Nalbandian gegen den aufopferungsvoll fightenden Lokalmatador Hewitt ein tolles Tennismatch. Dabei ist die große Hoffnung der Australier schon in Runde eins gescheitert.

Hewitt fehlten am Ende einfach die Kräfte. Beim Stand von 6:5 und Aufschlag Nalbandian im letzten Satz wehrte der Argentinier zwei Matchbälle von Hewitt ab, danach ging nichts mehr beim Aussie, der sich in der gesamten Begegnung 30 Breakbälle erspielte, allerdings nur sieben nutzte. Hewitt gewann zwar noch einmal den eigenen Aufschlag, konnte am Ende aber kaum noch aufrecht stehen.

Jo-Wilfried Tsonga (FRA - 13) - Philipp Petzschner (GER) 4:6, 2:6, 6:2, 6:3, 6:4

Guillermo Garcia-Lopez (ESP - 32) - Michael Berrer (GER) 6:4, 6:4, 3:6, 6:3

Radek Stepanek (CZE) - Dennis Gremelmayr (GER) 6:3, 6:2, 6:3

Milos Raonic (CAN) - Björn Phau (GER) 7:6, 6:3, 7:6

Benjamin Becker (GER) - Ernests Gulbis (LAT - 24) 7:6, 6:2, 6:4

Keine Frage: Eins von fünf ist keine besonders tolle Quote. Besonders Phaus Niederlage gegen einen 20-jährigen Qualifikanten war unnötig. Gegen Stepanek und Garcia-Lopez kann man aber verlieren. Richtig dicke kam es für Petzschner. Der Bayreuther hatte anfangs gegen Tsonga alles im Griff und ging mit zwei Sätzen in Führung. Aber plötzlich riss komplett der Faden, der Franzose drehte auf und schaffte das Comeback.

Angesichts dessen ist es nur umso schöner, dass Becker den favorisierten Gulbis rausnimmt. Der Lette hatte ein starkes Jahr 2010 und will 2011 den nächsten Schritt machen. Das muss er aber vorerst verschieben. Für Becker steht jetzt Alexander Dolgopolov aus der Ukraine als nächster Gegner an.

1. Runde, Damen

Kim Clijsters (BEL - 3) - Dinara Safina (RUS) 6:0, 6:0

Es ist wahrlich ein Jammer, was nach zwei starken Jahren 2008 und 2009 aus Safina geworden ist. Die Russin ist ehemalige Weltranglistenerste, bringt seit geraumer Zeit aber kein Bein mehr auf den Boden. Die Pleite gegen Clijsters ist bereits das dritte Erstrundenaus bei einem Grand-Slam-Turnier hintereinander. Und das Ergebnis natürlich eine Katastrophe. Ob sie sich jemals wieder fangen wird?

Sam Stosur (AUS - 5) - Lauren Davis (USA) 6:1, 6:1

Jelena Jankovic (SRB - 7) - Alla Kudryavtseva (RUS) 6:0 7:5

Vera Zvonareva (RUS - 2) - Sybille Bammer (AUT) 6:2, 6:1

Es muss schon viel passieren, bevor bei einem Grand-Slam-Turnier in Runde eins eine Top-Ten-Spielerin verliert. In Melbourne ging alles seinen gewohnten Gang, Stosur, Jankovic und Zvonareva hatte überhaupt keine Probleme.

Kristina Barrois (GER) - Akgul Amanmuradova (UZB) 6:4, 6:2

Barrois war die einzige Deutsche im Einsatz - und meisterte ihre Aufgabe souverän. Die uzbekische Gegnerin war vielleicht nicht der ganz große Gradmesser. Aber Sieg ist Sieg, und Selbstvertrauen bringt er sowieso. Das wird Barrois aber auch brauchen: In Runde zwei geht's nun gegen Anastasia Pavlyuchenkova.

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