Kohlschreiber verpasst Viertelfinale gegen Kiefer

SID
Philipp Kohlschreiber steht aktuell auf Rang 26 der ATP-Weltrangliste
© Getty

Nicolas Kiefer hat mit einem 6:3, 6:4 gegen Simon Greul das Viertelfinale beim ATP-Turnier in Stuttgart erreicht. Philipp Kohlschreiber ist dagegen überraschend ausgeschieden.

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Das ersehnte Viertelfinal-Duell zwischen den beiden Davis-Cup-Kollegen Philipp Kohlschreiber und Nicolas Kiefer auf dem Stuttgarter Weissenhof ist geplatzt: Nach seiner Galavorstellung in Marbella am Wochenende verlor der saft- und kraftlos wirkende Kohlschreiber mit 2:6, 4:6 gegen den Qualifikanten Lukasz Kubot (Polen).

Zuvor hatte sich Kiefer  beim 6:3, 6:4 im deutschen Achtelfinale gegen Simon Greul deutlich durchgesetzt. Der Weltranglisten-40. Kiefer trifft am Freitag auf den 87 Ränge schwächer platzierten Kubot und will die Siegesserie des Polen stoppen.

Von neun Deutschen zwei im Viertelfinale

Neben dem Augsburger Kohlschreiber und Greul verpasste auch der zweite Stuttgarter Lokalmatador Michael Berrer den Sprung in die Runde der letzten Acht.

Am Donnerstagabend setzte sich Mischa Zverev überraschend gegen den topgesetzten Gilles Simon (Frankreich) mit 6:4, 6:2 durch. In der Runde der letzten Acht trifft Linkshänder Zverev am Freitag auf den wie er ungesetzten Franzosen Jeremy Chardy.

Schwache Leistung von Kohlschreiber

Nach seinen beiden überragenden Einzel-Siegen im Davis Cup in Spanien (2:3) präsentierte sich der 25-jährige Kohlschreiber in seinem zweiten Match auf dem Killesberg in schwacher Verfassung. Allerdings spielte Qualifikant Kubot auch groß auf und zeigte einige Kunstschläge.

Kohlschreiber waren indes die Strapazen der vergangenen Tage deutlich anzumerken. Nach nur 70 Minuten verwandelte Kubot den ersten Matchball. Als bislang einziger Deutscher hatte Michael Stich 1991 in Stuttgart triumphiert.

Zuvor hatte Routinier Kiefer mit seinem Zwei-Satz-Sieg seinen Teil zum möglichen Prestigeduell gegen Kohlschreiber beigetragen.

Kiefer: "Ich weiß, wie ich zu spielen habe"

"Mir ist viel gelungen, in den entscheidenden Phasen war ich da", erklärte der 32-Jährige, der damit in diesem Jahr erstmals bei einem Turnier in der Runde der letzten Acht steht.

Kiefer verteidigte zudem seine Entscheidung, ohne festen Trainer auf Tour zu gehen. "Ich weiß, wie ich zu spielen habe. Um Dinge wie Bälle oder Handtücher holen, kann ich mich auch alleine kümmern. Im späteren Leben wird mir auch nicht mehr alles abgenommen", sagte Kiwi, der seit April in Eigenregie spielt.

Greul hatte es Kiefer allerdings auch leicht gemacht: Beim 4:4 im zweiten Satz fabrizierte der Schwabe drei Doppelfehler, was das entscheidende Break zur Folge hatte. "Ob mir das schon einmal passiert ist, weiß ich gar nicht. Wenn, dann habe ich es verdrängt", meinte der 28-jährige Greul schmunzelnd.

Werbeverbot für Premiumsponsor

Eine Überraschung blieb auch Linkshänder Berrer versagt. Der Weltranglisten-120. und letztjährige Viertelfinalist verlor gegen den den an Nummer zwei gesetzten Nikolaj Dawydenko (Russland) in nur 65 Minuten mit 3:6, 3:6.

Am Rande der mit 450.000 Euro dotierten Veranstaltung sorgte eine besondere Aktion für Aufsehen. Die Veranstalter hatten über Nacht sämtliche Werbeflächen eines Wettanbieters abdecken lassen.

Grund dafür war eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim vom Mittwoch, die die Werbung des Premiumsponsors auf dem Weissenhof untersagt hatte.

"Wir haben auf diesen gerichtlichen Beschluss reagiert und akzeptieren das. Aber es muss eine einheitliche Rechtssprechung geben. So weiß keiner, was erlaubt ist und was nicht", sagte Turnierveranstalter Herwig Straka.

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