Irre! Kohlschreiber haut Djokovic raus

Von SPOX
Philipp Kohlschreiber schaffte mit seinem Sieg gegen Novak Djokovic eine Sensation
© Getty

Unglaublicher deutscher Tag bei den French Open! Zuerst zog Tommy Haas ins Achtelfinale ein und dann fegte Philipp Kohlschreiber Novak Djokovic in drei Sätzen vom Platz. Damit stehen zum ersten Mal seit Michael Stich und Bernd Karbacher vor 13 Jahren zwei Deutsche in Paris in der Runde der letzten 16. Alle Ergebnisse auch im LIVESCORE.

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Herren-Einzel

Spielplan und Ergebnisse / Weltrangliste

Philipp Kohlschreiber (GER - 29) - Novak Djokovic (SRB - 4): 6:4, 6:4, 6:4

Irre! Unfassbar! Sensation! Kohli macht Djokovic in drei Sätzen nass! Der Deutsche beendete das Match nach 2:21 Stunden mit einem Rückhand-Winner und feierte einen seiner größten Erfolge überhaupt. Während Kohli extrem solide spielte (24 Winner/22 Unforced Error), leistete sich der Serbe viele Fehler und stand auf Court 1 irgendwie neben sich. Im Achtelfinale trifft Kohlschreiber jetzt auf Tommy Robredo. Nach der heutigen Vorstellung ist natürlich auch das machbar.

"Das war das beste Match meines Lebens", sagte Kohli. Von Djokovic gab es Lob: "Er hat unglaublich gut gespielt. Taktisch und mental war er sehr gut, und ich hatte dagegen keine Lösungen. Ich habe einfach nie meinen Rhythmus gefunden."

Tommy Haas (GER) - Jeremy Chardy (FRA): 7:5, 6:3, 4:6, 6:4

Für Haas geht das ungeliebte Turnier von Paris weiter. Der Deutsche, der so gar nicht begeistert ist von Sandplätzen, machte erneut eine gute Figur und überzeugte über weite Strecken gegen einen unangenehmen Gegner. Chardy machte viele Fehler, Haas gelangen 73 Winner und 16 Asse. Mehr als genug, um den Franzosen in vier Sätzen vom Platz zu fegen. In der vierten Runde kommt es nun zum Match gegen Roger Federer.

Paul-Henri Mathieu (FRA - 32) - Roger Federer (SUI - 2) 6:4, 1:6, 4:6, 4:6

Federers Fans mussten wieder kurz zittern, als er den ersten Satz verlor, aber danach spielte der Schweizer stark auf und gewann am Ende souverän in vier Sätzen. Federer schlug 14 Asse und insgesamt 59 Winner. Vor allem, wenn der erste Aufschlag kam, machte Federer fast immer den Punkt.  

Andy Roddick (USA - 6) - Marc Gicquel (FRA): 6:1, 6:4, 6:4

Ähnlich wie Haas ist auch Roddick kein Fan der French Open. Trotzdem spielt er in diesem Jahr besser als je zuvor. Noch nie stand der Amerikaner im Achtelfinale von Paris, gegen Gicquel ließ er jedoch von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sich das ändern sollte. Roddick spielte nahezu fehlerfrei (nur 11 vermeidbare). Nach Chardy ist Gicquel der zweite Franzose, der sich am Samstag aus dem Turnier verabschiedete.

Jürgen Melzer (AUT - 24) - Gael Monfils (FRA - 11): 2:6, 6:4, 3:6, 1:6

Aufatmen in Paris: Nach dem Aus für Chardy und Gicquel ist Monfils der erste Franzose, der in diesem Jahr das Achtelfinale erreicht. Gegen Melzer hatte der an elf gesetzte Schlaks nur im zweiten Satz Mühe. Mit seiner Laufstärke und starken Grundlinienschlägen zermürbte Monfils seinen Gegner und trifft nun auf Andy Roddick.

Juan Martin Del Potro (ARG - 5) - Igor Andreev (RUS - 25): 6:4, 7:5, 6:4

Bei dem Russen weiß man ja nie so genau, was man bekommt. Mal spielt er wie ein junger Gott, dann wieder präsentiert er sich seltsam lustlos. Gegen Del Potro zeigte sich Andreev von seiner kämpferischen Seite, doch der Argentinier war vor allem bei eigenem Service sehr konzentriert und bot seinem Gegner kaum Chancen. Für die Nummer fünf war Andreev der perfekte Gegner, um sich für schwerere Aufgaben in Form zu spielen: Gut genug, um gefordert zu werden, aber nicht so gefährlich, als dass der Sieg Del Potros je zur Debatte stand.

Christophe Rochus (BEL) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA - 9): 2:6, 2:6, 2:6

Beim dritten Franzosen war Schluss. Nachdem Rochus zuvor Santoro und Clement rausgeworfen hatte, erwies sich Tsonga als übermächtiger Gegner. Auf alles was der kleine Belgier versuchte, hatte die Nummer neun eine Antwort. Rochus gelangen magere neun Winner - so kann man kein Drittrundenspiel gewinnen - schon gar nicht gegen Tsonga.

Tommy Robredo (ESP - 16) - Maximo Gonzalez (ARG): 4:5, 7:5, 6:1, 6:0

Zwei Sätze war es ein harter Kampf, dann schoss Robredo seinen Gegner vom Platz und zog wie erwartet ins Achtelfinale ein.

Damen-Einzel

Spielplan und Ergebnisse / Weltrangliste

Samantha Stosur (AUS - 30) - Elena Dementiewa (RUS - 4): 6:3, 4:6, 6:1

Zweite dicke Überraschung nach dem Aus von Venus Williams. Dementiewa, die in diesem Jahr noch Platz eins der WTA-Weltrangliste angreifen will, muss dieses Vorhaben nach der Niederlage in der dritten erstmal auf Eis legen. Stosur war deutlich aggressiver, bestimmte das Tempo und wehrte zudem zehn Breakchancen ab. Glückwunsch, Sam Stosur!

Swetlana Kusnetsowa (RUS - 7) - Melinda Czink (HUN): 6:1, 6:3

Albern, mit was für Gegnerinnen es Kusnetsowa bisher zu tun hatte. Klar, die Russin ist nicht schlecht und hat in drei Matches erst elf Spiele abgegeben. Aber gegen die 236, 81 und 62 der Welt sollte das auch möglich sein. Immerhin konnte sich Kusnetsowa Selbstvertrauen holen, das im Achtelfinale vonnöten sein wird: Dann geht es gegen Radwanska.

Kateryna Bondarenko (UKR) - Agnieszka Radwanska (POL - 12): 2:6, 4:6

Enttäuschend, was Bondarenko spielte. Die Ukrainerin kann so viel mehr, als sie gegen Radwanska zeigte. 32 Fehler in einer Stunde sind natürlich viel zu viel, um die solide aufspielende Polin ernsthaft zu gefährden.

Die schönsten Bilder von Ana und Maria!

Victoria Azarenka (BLR - 9) - Carla Suarez-Navarro (ESP - 22): 5:7, 7:5, 6:2

Die Weißrussin konnte ihr Match gegen die quirlige Spanierin am Vortag nicht beenden: Nach zwei Sätzen war es zu dunkel geworden. Am Samstag machte Azarenka dann im dritten Durchgang kurzen Prozess mit ihrer Gegnerin. Interssant: Suarez-Navarro gewann im dritten keins ihrer Aufschlagspiele - ein Indiz, dass sich Azarenka im Return-Spiel sehr wohl fühlt, obwohl sie mit über 80 Prozent erster Aufschläge sehr konstant servierte.

Jelena Jankovic (SRB - 5) - Jarmila Groth (AUS): 6:1, 6:1

Wenn man solche Spiele sieht, würde man sich manchmal wünschen, dass die Damen bei den Grand Slams eine oder zwei Runden weniger spielen würden. Es fehlt an Leistungsdichte. Groth war ihrer Gegnerin hoffnungslos unterlegen. Von Beginn an war dieses Match ein Selbstläufer für Jankovic. Langweilig und uninteressant.

Maria Jose Martinez Sanchez (ESP) - Serena Williams (USA - 2): 6:4, 3:6, 4:6

Fast hätte es nach Venus auch Serena erwischt. Die jüngere der Williams-Sisters tat sich extrem schwer, bevor sie nach verlorenem ersten Satz noch die Wende schaffte. Im Achtelfinale trifft sie auf die Kanadierin Aleksandra Wozniak. 

Sorana Cirstea (ROM) - Caroline Wozniacki (DEN - 10): 7:6, 7:5

Die 19-jährige Rumänin mausert sich zum Favoritenschreck. Nach Alize Cornet bezwang Cristea nun völlig überraschend die so stark eingeschätzte Caroline Wozniacki. Jelena Jankovic dürfte gewarnt sein im Achtelfinale. 

French Open, Tag 6