Fed-Cup-Team macht Aufstieg perfekt

SID
Sabine Lisicki hat mit dem Fed-Cup-Team den Aufstieg in die Tennis-Weltgruppe I geschafft.
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Das deutsche Fed-Cup-Team um Charleston-Siegerin Sabine Lisicki hat den Aufstieg in die Tennis-Weltgruppe I geschafft. Die Damen setzten sich im abschließenden Doppel gegen China durch.

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Das deutsche Fed-Cup-Team um Charleston-Siegerin Sabine Lisicki hat den Aufstieg in die Tennis-Weltgruppe I geschafft. Die Damen setzten sich im abschließenden Doppel gegen China durch.

Trotz völliger Erschöpfung hat Sabine Lisicki die deutsche Fed-Cup-Mannschaft mit zwei Siegen zurück in die Tennis-Weltgruppe I geführt und Teamchefin Barbara Rittner das ersehnte Geburtstagsgeschenk doch noch beschert.

"Wunderheilung" bei Lisicki

Eine Woche nach ihrem sensationellen Turniererfolg in Charleston holte Lisicki den Punkt zum 3:2 gegen China in Frankfurt an der Seite von Anna-Lena Grönefeld im entscheidenden Doppel.

Dabei war die 19-jährige Lisicki nur Stunden zuvor von Rittner wegen eines "leeren Akkus" im vierten Einzel durch Tatjana Malek ersetzt worden. Doch nach einer "Wunderheilung" der Weltranglisten-43. siegte das deutsche Duo gegen Zheng Jie/Peng Shuai mit 4:6, 7:5, 6:2 und machte damit nach einer wahren Nervenschlacht den Aufstieg in die erste Liga der besten acht Mannschaften perfekt.

Rittner träumt schon von "Halbfinale oder Endspiel"

Überglücklich lagen sich die deutschen Spielerinnen nach dem Krimi den Armen. "Ich habe einfach gekämpft. Natürlich war ich müde, aber es war mir egal. Wir wollten diesen Sieg und sind überglücklich. Es ist toll, in diesem Team zu spielen", sagte Lisicki.

Barbara Rittner, die nach dem "wunderschönen Sieg" mit einem Tag Verspätung die Torte zu ihrem 36. Geburtstat anschnitt, erklärte: "Ich wusste, dass wir es packen können. Irgendwann ist sicher auch einmal wieder ein Halbfinale oder Endspiel. Unser Teamgeist ist unsere große Stärke, das wollen wir auch in Zukunft nutzen."

DTB-Team im Wechselbad der Gefühle

Dabei erlebte die DTB-Mannschaft ein Wechselbad der Gefühle und musste nach einem 2:0-Zwischenstand nach dem ersten Tag zunächst den überraschenden Ausgleich hinnehmen.

Erst verlor Grönefeld (Nordhorn) gegen die Weltranglisten-16. Zheng Jie mit 5:7, 4:6. Danach vergab Ersatzspielerin Malek (Bad Saulgau) trotz starker Leistung durch ein 2:6, 6:2, 5:7 gegen Peng Shuai den zweiten Matchball.

Die 21-jährige Malek, die im vergangenen Jahr eine lebensgefährliche Lungenembolie erlitten hatte, war im vierten Einzel für Lisicki eingesprungen.

"Sabine war körperlich müde"

"Sabines Akku hat sich über Nacht nicht richtig aufladen können. Sie war körperlich müde", begründete Rittner den Wechsel. Allerdings stand die Charleston-Siegerin, die erst am Mittwoch mit einem Tag Verspätung aus den USA gekommen war, dann wieder im Doppel auf dem Platz.

Auch im Relegationsspiel im Februar in der Schweiz hatte das Doppel - damals Grönefeld/Malek - für das 3:2 gesorgt, nachdem die Deutschen 2008 (2:3 in Argentinien) abgestiegen waren.

Lisicki: "Jetzt peile ich erst einmal die Top 30 an"

Bei ihrem Heimdebüt im Fed Cup am Tag zuvor hatte Lisicki fast nahtlos an die Leistungen von Charleston anknüpfen können und dadurch die Hoffnung auf einen raschen Aufstieg in die Weltspitze genährt.

Der Sieg gegen Zheng Jie (6:4, 2:6, 6:4) war der vierte Sieg gegen eine Top-16-Spielerin binnen zwei Wochen. "Ich habe die wichtigen Punkte gemacht. Mein derzeitiges Selbstvertrauen war mitentscheidend. Jetzt peile ich erst einmal die Top 30 an", erklärte Lisicki, die ab Montag beim Turnier in Stuttgart aufschlägt.

DTB-Präsident Georg von Waldenfels traut der Blondine den Sprung in die Weltspitze "absolut" zu.

Auch Grönefeld überzeugte in Frankfurt. Nach Lisickis Sieg hatte sie ihre Mannschaft am Samstag durch ein 4:6, 6:4, 6:2 gegen Peng Shuai mit 2:0 in Führung gebracht. Der deutsche Gegner in der Weltgruppe wird im September ausgelost.

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