Auf in eine große Zukunft

Von dpa
Segeln, Team, Germany
© Getty

Starnberg - Als Team-Kapitän einer Erfolg versprechenden deutschen America's-Cup-Kampagne segelt Jochen Schümann seinem wohl letzten großen Karriere-Ziel entgegen. 

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Neun Jahre nach seiner Cup-Premiere als Skipper der Schweizer "Be Happy" übernimmt der 53 Jahre alte dreimalige Olympiasieger den Posten des Sportdirektors im Team Germany.

Beflügelt durch den Zusammenschluss der Sponsoren United Internet, Audi und Porsche unterschrieb der zweimalige America's Cup-Sieger früh seinen Arbeitsvertrag. "Ich freue mich sehr, dass ich beim Neustart der deutschen Herausforderung dabei bin. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Träumer bin. Für Träume haben wir auch gar keine Zeit", sagte Schümann bei der Vorstellung in Starnberg.

Top-Boot von Alinghi

Um auf dem Weg zur ersten Vorregatta im Frühjahr 2008 vor Valencia Zeit zu sparen, wurde die Cup-Yacht SUI 91 von Schümanns ehemaligem Arbeitgeber und Titelverteidiger Alinghi erworben. "So haben wir die Chance, mit einem Top-Boot anzutreten", sagte Schümann.

Das Team Germany wird das Training Mitte Oktober vor Valencia aufnehmen. Dort wird 2009 der 33. Cup ausgesegelt. Der neue Sportchef verfolgt das gleiche ehrgeizige Ziel, an dem sein Vorgänger Jesper Bank gescheitert ist: "Wenn man auf die GER 91 blickt, dann haben wir für 2008 sicher keine Ausrede. Aber der wahre Wettbewerb findet 2009 statt. Ein realistisches Ziel ist, dass wir dann unter den besten vier Teams sind", sagte Schümann.

Personal noch offen 

Das Budget der zweiten deutschen Mannschaft in der 157-jährigen America's Cup-Geschichte bezifferte Syndikatschef Michael Scheeren (Walmerod) auf mehr als 50 Millionen Euro.

Weitere Mitglieder der Segelmannschaft neben Schümann und dem bereits verpflichteten Steuermann Karol Jablonski sind noch nicht bekannt.

Schümann, der auch selbst an Bord der GER 91 im Einsatz sein will, sagte lediglich: "Es wird keine deutsche Quote geben. Wir werden Leute nach Kompetenzen anheuern. Die Nationalität ist egal. Aber sicher werden wir viel deutsche Cup-Erfahrung aufs Boot bringen."

Keine Ausreden mehr

Als einer der neuen Köpfe im Design-Team der deutschen Mannschaft wurde Jason Kerr vorgestellt. Der Brite verhalf bei der 32. Cup-Auflage den Außenseitern des südafrikanischen Teams Shosholoza mit einer schnellen Yacht zu Überraschungserfolgen.

Am Steuer wird Jablonski mit Schümann zusammenarbeiten. Der Pole mit dem deutschen Pass sagte am Starnberger See: "Alles kommt zusammen wie ich es mir gewünscht habe. Wir haben ein gutes Paket und stehen vor einer großen Zukunft."

Hauptsponsor Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender der United Internet AG, sieht das ebenso: "Wir haben jetzt nur noch ein Problem: Es gibt keine Ausreden mehr. Der Erfolgsdruck steigt, doch dem setzen wir uns gerne aus."