Springt Deutschland ein?

SID
Christa Thiel hält eine kurzfristige Bewerbung Berlins oder Hamburgs für möglich
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Nach dem finanziell bedingten Verzicht von Mexiko auf die Austragung der Schwimm-WM 2017 in Guadalajara könnte nun Deutschland den Hut in den Ring werfen. DSV-Präsidentin Christa Thiel hält es für möglich, dass sich Berlin oder Hamburg kurzfristig um die Weltmeisterschaft in zweieinhalb Jahren bewirbt.

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"Organisatorisch sind wir in der Lage, ein solches Top-Event zu stemmen. Das hat die EM im Sommer in Berlin gezeigt", sagte Thiel dem "SID" und ergänzte mit Blick auf die Olympia-Bewerbung von Hamburg oder Berlin: "Bei einer Olympiabewerbung ist es nie schädlich, wenn man ein Großereignis in einer olympischen Kernsportart erfolgreich gemeistert hat." Im Sommer 2017 entscheidet das Internationale Olympische Komitee in Peru über den Gastgeber der Sommerspiele 2024.

Thiel betonte jedoch, dass der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) alleine die Kosten für eine Weltmeisterschaft nicht aufbringen könne: "Wir bräuchten eine Stadt, die das wirklich will."

Letzte WM in Berlin vor 37 Jahren

Hamburg hatte zuletzt vor fünf Jahren seine Bewerbung für die Austragung der WM 2013 aufgrund eines Sparpakets zurückgezogen. Die bislang einzigen Welttitelkämpfe der Schwimmelite auf deutschem Boden fanden 1978 in Berlin statt.

Ebenfalls mit Etatkürzungen hatte die mexikanische Sportkommission am Mittwoch den Rückzug von der Austragung der WM 2017 begründet.

Fünf Millionen Strafe für Mexiko

Insgesamt hätten die Organisatoren 100 Millionen US-Dollar an Investitionen schultern müssen. Mexiko muss nun die vertraglich festgelegte Strafe in Höhe von fünf Millionen Dollar an den Weltverband FINA zahlen.

Beim Weltverband zeigte man sich "überrascht, da der Nutzen einer Weltmeisterschaft sehr viel höher ist als die Kosten", sagte FINA-Exekutivdirektor Cornel Marculescu dem "SID". Man wolle in Kürze nähere Informationen über die Organisation der WM 2017 mitteilen.

DSV-Präsidentin Thiel forderte aufgrund der zunehmenden Absagen: "Vielleicht sollte man sich überlegen, ob man künftig Garantien in die Verträge mit den Gastgeberstädten aufnimmt."

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