Vier Schwimmerinnen verlieren Ehrung

SID
Seit 1992 arbeitet Kristin Otto als Journalistin für das ZDF
© getty

Kristin Otto und vier weitere Schwimm-Olympiasiegerinnen aus der ehemaligen DDR verlieren wegen ihrer Doping-Vergangenheit die Auszeichnung "Welt-Schwimmerin des Jahres", die sie in den 1970er und 80er Jahren erhalten haben.

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Das gab das US-Magazin Swimming World bekannt, das die wichtigsten Auszeichnungen im Schwimmsport jährlich vergibt. Neben der heutigen ZDF-Redakteurin Otto sind noch Kornelia Ender, Ulrike Tauber, Petra Schneider und Ute Geweniger betroffen. Das Magazin begründete den Schritt mit "positiven Tests, Doping-Geständnissen, persönlichen Einlassungen oder Einlassungen von Trainern".

Swimming World gab bekannt, dass der Titel für die betreffenden Jahre nicht neu vergeben und in den Listen als "vakant" bezeichnet würde. Dass auch der Schwimmsport vom Staatsdoping-System in der DDR betroffen war, ist spätestens seit den Enthüllungen der Anti-Doping-Kämpfer Brigitte Berendonk und Werner Franke nach der Wende aktenkundig.

Otto dementiert "wissentliche" Dopingeinnahme

Otto, sechsmalige Olympiasiegerin der Spiele 1988 in Seoul und die mit Abstand prominenteste der nun betroffenen Ex-Schwimmerinnen, hat stets dementiert, "wissentlich oder willentlich" gedopt zu haben.

Petra Schneider hatte nach der Wende zugegeben, von ihrem Trainer regelmäßig das anabole Steroid Oral-Turinabol verabreicht bekommen zu haben. Sie forderte die Streichung ihrer Rekorde aus den entsprechenden Listen.

Auch Ute Geweniger und Ulrike Tauber haben Doping-Verwicklungen eingestanden. Kornelia Ender war 1977 aus der DDR-Nationalmannschaft verbannt worden, weil sie sich geweigert hatte, Oral-Turinabol einzunehmen.

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