Steffen wird Sechste - Koch gewinnt Silber

SID
Britta Steffen landete in Barcelona im Finale über 100 Meter auf Platz sechs
© getty

Weltrekordlerin Britta Steffen ist im vielleicht letzten WM-Einzelfinale ihrer Karriere auf den sechsten Platz geschwommen. Marco Koch sorgt dagegen für das erste Edelmetall der Beckenschwimmer. Steffen Deibler hat das Finale über 100 m Schmetterling erreicht.

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Die 29-jährige Steffen schlug bei den Weltmeisterschaften in Barcelona über 100 m Freistil in 53,75 Sekunden an und hatte 33 Hundertstel Rückstand auf Bronze. Die Doppel-Olympiasiegerin von 2008, die ihre drittbeste Zeit seit dem Verbot der High-Tech-Anzüge schwamm, hatte sich aber bereits vor dem Start kaum Hoffnungen auf eine Medaille gemacht.

Gold ging die australische Favoritin Cate Campbell (52,34), die lange Zeit Steffens Weltrekord (52,07) angriff, vor der Schwedin Sarah Sjöström und niederländischen Olympiasiegerin Ranoni Kromowidjojo.

"Ich bin sehr zufrieden mit mir. Ich konnte mich in jedem Rennen verbessern, auch wenn es nur kleine Schritte waren. Das war mein Optimum", sagte Steffen, die noch im Wasser der neuen Weltmeisterin Campbell applaudierte: "Eine Wahnsinnsleistung."

Für die Hallenserin Steffen war es aller Voraussicht nach das letzte WM-Rennen auf der langen Sprintstrecke. "Ich werde mir Gedanken machen, wie es weitergeht. Ich muss mir überlegen, ob ich nochmal in der Lage bin, so schnell zu schwimmen", sagte sie. Ihr Trainer Frank Embacher hatte bereits erlärt, dass sie "2014 eigentlich die 50 m schwimmen soll, darauf ist unsere Arbeit ausgerichtet".

Steffen, die sich krankheitsbedingt bei der DM nicht für die 50 m Freistil qualifizieren konnte, sah ihr Hauptziel dieser WM mit dem Finaleinzug bereits erfüllt. "Ich habe die letzten Jahre einiges eingesteckt, da ist man nicht mehr so erfolgsverwöhnt. Da backt man jetzt kleinere Brötchen", hatte die zweifache Weltmeisterin von 2009 gesagt und betont: "Die WM macht mir viel Spaß, weil ich jedes Rennen ganz bewusst genieße."

Koch gewinnt Silber

Vizeeuropameister Marco Koch hat den bislang größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige musste sich auf seiner Paradestreckte 200 m Brust in 2:08,54 Minuten lediglich dem ungarischen Titelverteidiger und Olympiasieger Daniel Gyurta geschlagen geben und gewann somit Silber. Der Ungar stellte mit seiner Siegerzeit von 2:07,23 Minuten einen Europarekord auf. Dritter wurde der Finne Matti Mattsson.

Für die bislang enttäuschenden deutschen Beckenschwimmer war es die erste Medaille dieser WM, für den DSV das insgesamt zehnte Edelmetall.

Mitfavorit Deibler zieht ins Finale ein

Olympiavierter Steffen Deibler hat das Finale über 100 m Schmetterling erreicht. Der 26-Jährige aus Hamburg zog in 51,65 Sekunden als Halbfinal-Siebter in den Endlauf am Samstagabend ein, in dem der Weltjahresbeste (51,19) als Mitfavorit im Kampf um die Medaillen an den Start geht. Das Halbfinale gewann der fünfmalige Olympiasieger Ryan Lochte aus den USA (51,48). Der Mannheimer Philip Heintz schied dagegen als 14. (52,37) aus.

Über 50 m war Deibler im Halbfinale deutschen Rekord geschwommen, im Endlauf wurde der Kurzbahn-Weltrekordler Sechster.

Lochte holt zweites Gold

Der Amerikaner Ryan Lochte setzte sich im Finale über 200 m Rücken in 1:53,79 Minuten vor dem polnischen Europameister Radoslaw Kawecki, der in 1:54,24 Europarekord schwamm, und seinem Landsmann Tyler Clary durch. Einen Tag zuvor hatte Lochte auch über die 200 m Lagen triumphiert.

Olympia-Dritte Julia Efimowa hat derweil Gold über 200 m Brust gewonnen. Die 21-Jährige aus Russland setzte sich in 2:19,41 Minuten vor der Dänin Rikke Pedersen durch, die tags zuvor im Halbfinale einen Weltrekord (2:19,11) aufgestellt hatte. Bronze ging an die Amerikanerin Micah Lawrence.

Deutsche Freistilstaffel im Finale auf Platz sechs

Ohne Weltrekordler Paul Biedermann war die deutsche 4x200-m-Freistilstaffel im Kampf um die Medaillen wie erwartet chancenlos. In Besetzung von Clemens Rapp (Bad Saulgau), Markus Deibler (Hamburg), Dimitri Colupaev (Mainz) und Yannick Lebherz (Potsdam) schlug das DSV-Quartett auf Platz sechs nach 7:10,07 Minuten an. WM-Gold ging an die USA mit Superstar Ryan Lochte vor Russland und China.

Biedermann verzichtet wegen Trainingsrückstandes nach einem Infekt auf eine Teilnahme an den Titelkämpfen im Palau Sant Jordi. Von der Staffelbesetzung, die bei Olympia in London Vierter geworden war, fehlte auch der kurz vor der WM wegen einer schlechten Vorbereitung aus dem Aufgebot gestrichene Berliner Tim Wallburger.

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