Steffen qualifiziert sich für Olympia

SID
Britta Steffen zeigt sich in Berlin gut in Form
© Getty

Die Erleichterung war riesig. Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen hat mit erneutem Titel und einer Weltklassezeit ihre Mission erfüllt - nun kann sie zusammen mit Freund Paul Biedermann für die Olympischen Spiele planen.

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"Die Quali steht", atmete Steffen nach dem 100-Meter-Rennen bei den Deutschen Meisterschaften in ihrer Heimatstadt durch. Ihr Lebensgefährte verpasste am Samstag in Berlin zwar über 400 Meter Freistil die Norm, hatte sich aber bereits am Tag zuvor über die halbe Strecke qualifiziert.

Die London-Fahrkarte mit deutschem Rekord buchten die beiden Rückenschwimmer Jenny Mensing (Wiesbaden) und Jan-Philip Glania (Frankfurt) sowie Schmetterlings-Ass Markus Deibler. Mit Bruder Steffen (beide Hamburg) sowie Benjamin Starke (Neukölln), Philip Heintz (Mannheim) und Daniela Schreiber (Halle) sind nach drei Meisterschaftstagen insgesamt 13 Schwimmer für 14 Einzelstarts im Aquatics Centre qualifiziert.

Steffen erneut unter "Schallmauer"

Als Viertschnellste in der Welt brachte sich Britta Steffen für ihre vierten Olympischen Spiele in Lauerstellung. Die Weltrekordlerin bestätigte in 53,68 Sekunden ihre starke Staffelzeit (53,65). "54 Sekunden sind immer so eine Schallmauer. Es fühlt sich gut an, dass ich die Zeit noch mal bestätigen konnte", sagte Steffen, in deren Sog auch Daniela Schreiber zur Norm kraulte. "Das gibt Sicherheit und einen positiven Ausblick für London", erklärte Steffen.

Diese Sicherheit fehlt Freund Biedermann noch. Nach erfüllter Olympia-Norm über 200 Meter blieb der Titelverteidiger über die doppelte Distanz in 3:38,54 Minuten 72 Hundertstelsekunden über der geforderten Zeit. "Das war mein erster richtiger Wettkampf. Ich hoffe, dass ich mich jetzt von Rennen zu Rennen steigern kann", sagte Biedermann. In London hofft der Hallenser dennoch auf einen Doppelstart.

Glania und Mensing glänzen im Rückenschwimmen

Für die größten Überraschungen sorgten Jan-Philip Glania und Jenny Mensing mit Rekorden über 200 Meter Rücken. Der Frankfurter verbesserte in 1:55,87 Minuten die Bestmarke von Helge Meeuw aus dem Jahr 2006 um fünf Zehntel. "Früher war Helge mein Vorbild, jetzt habe ich seinen Rekord", freute sich Glania.

Hinter dem Zahnmedizinstudenten qualifizierte sich Yannick Lebherz (1:56,84) auf seiner zweiten Einzelstrecke. Titelverteidigerin Mensing steigerte im Finale noch einmal ihren eigenen Rekord aus dem Vorlauf in 2:08,30 Minuten um 28 Hundertstelsekunden. "Es ist unfassbar. Ich wusste, dass ich gegen die Uhr schwimmen muss, aber so schnell, hätte ich nicht gedacht," sagte Mensing.

Auch Kurzbahn-Vizeweltmeister Markus Deibler glänzte bei der Olympia-Qualifikation mit nationalem Rekord. Der Hamburger blieb über 200 Meter Lagen in 1:57,82 Minuten 85 Hundertstelsekunden unter seiner Bestmarke aus dem Vorjahr und schob sich in der Weltrangliste auf Platz zwei vor. Auch der Mannheimer Philip Heintz (1:58,82) löste das Ticket.

Zuvor hatten Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler (52:00) und der Staffel-WM-Dritte Benjamin Starke (52:09) über 100 Meter Schmetterling die Richtzeit unterboten. Der Berliner Starke war im Vorlauf in noch schnelleren 51,95 Sekunden weltweit die viertschnellste Zeit dieses Jahres geschwommen.

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