Biedermann verliert Fernduell gegen Phelps

SID
Paul Biedermann wird kämpfen müssen, um mit Konkurrent Michael Phelps Schritt halten zu können
© Getty

Mit fünf Weltjahresbestmarken hat sich Schwimmstar Michael Phelps in Indianapolis zurückgemeldet. Im Fernduell mit Paul Biedermann behielt der 25-Jährige die Nase vorne.

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Deutschlands Schwimm-Traumpaar Britta Steffen und Paul Biedermann erlebte beim Wettkampf in Halle/Saale Licht und Schatten, im fernen Indianapolis meldete sich derweil US-Superstar Michael Phelps mit fünf Weltjahresbestzeiten eindrucksvoll zurück.

Im Fernduell mit Phelps lag Biedermann deutlich im Hintertreffen. Bis zur WM in Shanghai (16. bis 31. Juli) wartet auf den 24-Jährigen noch viel Arbeit.

Biedermann feierte in Halle über 200m Freistil zwar seinen ersten Heimsieg, war auf seiner Hausbahn in 1:48,74 Minuten aber 2,47 Sekunden langsamer als Phelps in Indianapolis. "Ich bin zwar nicht zufrieden, aber es war auch nicht so schlecht, dass ich mir Sorgen machen müsste", sagte Biedermann im Anschluss mit gemischten Gefühlen.

Vor zwei Jahren noch überlegen

Bei der WM 2009 in Rom hatte Biedermann Rekord-Olympiasieger Phelps noch düpiert. Nach dem Verbot der High-Tech-Anzüge erlebte der Deutsche dann im vergangenen Jahr eine wechselhafte Saison mit Höhen und Tiefen, während Phelps überwiegend auf Tauchstation ging.

In Halle, wo Biedermann zuletzt als Gastmoderator bei der ZDF-Fernsehshow "Wetten, dass ...?" aufgetreten war, ließ der Doppel-Weltmeister auf seiner Paradestrecke 200m Freistil nichts anbrennen.

Über 50m Freistil (22,98) hinter dem vierfachen Kurzbahn-Europameister Steffen Deibler aus Hamburg (22,66) sowie über 200m Schmetterling (2:02,75) hinter dem Berliner Tim Wallburger (2:00,47) musste sich Biedermann aber jeweils mit Platz zwei begnügen.

Steffen langsamer als Brandt

Biedermanns Freundin Britta Steffen gewann die 50m Freistil in 25,24 Sekunden, war dabei aber 33 Hundertstel langsamer als Dorothea Brandt bei ihrer Weltjahresbestzeit in Berlin. Zudem ärgerte sich die Doppel-Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin Steffen über ihren zweiten Rang über 200m Freistil (2:01,02) hinter Lokalmatadorin Daniela Schreiber (2:00,35).

Erst Ende Oktober 2010 hatte die Berlinerin nach 15 Monaten Auszeit ihr Comeback auf der Kurzbahn gefeiert. In der vergangenen Woche war Steffen noch in anderer Mission im Wasser. Bei einem Werbetermin für Schwimm-Windeln hatte sie das Babyschwimmen in Steglitz besucht. "Später möchte ich natürlich Kinder. Aber derzeit ist der Sport die Nummer eins", sagte Steffen.

Auch Phelps hat seine volle Konzentration wieder auf den Sport gerichtet. "Es ist ein sehr schönes Gefühl, Rennen für Rennen wieder in einem guten Tempo zu bestreiten.

Ich fühle mich deutlich selbstbewusster als zuletzt", sagte der Rekord-Olympiasieger nach seinen fünf Weltjahresbestzeiten beim Grand-Prix-Meeting in Indianapolis: "Ich bewerte meine Leistungen ja immer selbstkritisch, aber diesmal bin ich wirklich glücklich."

Phelps besiegt Lochte

Über 200m Lagen (1:56,88), 200m Freistil (1:46,27) und 100m Schmetterling (51,75) bezwang Phelps seinen Landsmann und Dauerrivalen Ryan Lochte. Zudem gewann der 25-Jährige über 200m Schmetterling (1:55,34) und 100m Freistil (48,89). "Das Rennen über 100m Freistil war unglaublich. Es hat sich angefühlt, als habe ich nach der Wende einen richtigen Schub bekommen", sagte Phelps.

Noch im Januar hatte Phelps beim Grand Prix in Austin enttäuscht. "Davon bin ich nun Lichtjahre entfernt - zum Glück", sagte der 14-malige Olympiasieger. Es war auch eine deutliche Warnung an Biedermann.

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