Carlsen eröffnete die Begegnung klassisch mit dem Doppelschritt des d-Bauern und dem Damengambit, Caruana wählte die Ablehnung des Gambits. Hatte Carlsen seinen Herausforderer in der Auftaktpartie noch mit seinem aggressiven Spiel stark unter Druck gesetzt und den Sieg mehrmals aus der Hand gegeben, so hatten die beiden am Samstag keine große Mühe, das Remis zu erreichen. Wie schon am Vortag kam es zum Turmendspiel, trotz des Mehrbauers von Caruana meisterte Carlsen die Rolle des Verteidigers souverän.
Carlsen und Caruana einigen sich deutlich schneller
Im Vergleich zur ersten Partie waren die beiden Kontrahenten am Samstag deutlich schneller. Zum Auftakt hatten sich Carlsen und Caruana erst nach sieben Stunden auf ein Remis geeinigt. Mit 115 Zügen war es das zweitlängste WM-Duell der Geschichte, nur die fünfte Partie zwischen Anatoli Karpow und Viktor Kortschnoi 1978 (Remis nach 124 Zügen) war länger.
Carlsen hatte sich 2013 mit 22 Jahren zum zweitjüngsten Weltmeister der Geschichte gekrönt und hat seinen Titel seither zweimal erfolgreich verteidigt. Er führt seit 2011 die Weltrangliste an, Caruana liegt hinter ihm auf Platz zwei und setzte sich im März beim Kandidatenturnier in Berlin gegen sieben Kontrahenten durch.
Für einen Sieg gibt es einen Punkt, bei Remis erhalten beide Kontrahenten jeweils einen halben. Erreicht ein Spieler vorzeitig 6,5 Zähler, ist das Duell beendet. Bei Gleichstand nach dem zwölften Spiel wird, wie bei der WM 2016 zwischen Carlsen und dem Russen Sergej Karjakin, ein Tiebreak mit verkürzter Spielzeit gespielt.