Topalov überrascht Karjakan

Von SPOX
Veselin Topalov darf sich wohl keine Hoffnungen mehr auf einen Turniersieg machen
© getty

An Tag fünf des Kandidatenturniers in Moskau gab es keinen Sieg. Viswanathan Anand und Levon Aronian bleiben mit ihren Punkteteilungen Sergey Karjakan auf den Fersen, der gegen Veselin Topalov überraschenderweise seine Schwierigkeiten hatte.

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Caruana - Aronian 0,5:0,5

Eine sehr umkämpfte und komplexe Partie eröffnete Caruana mit einem modernen Benoni-Aufbau, die bereits früh Schärfe ins Duell brachte. Der Amerikaner wollte den Sieg. Durch die stets offenen Varianten war die Intuition der Kontrahenten gefragt.

Das Spiel zwischen Caruna und Aronian im RE-LIVE

Spätestens nach 26 Zügen entwickelte sich eine absolut verrückte Stellung. Caruana hatte drei Bauern mehr, Aronian dafür einen starken Gegenangriff. Das war gleichzeitig der Wendepunkt der Partie. Caruana ging schließlich angesichts der kurzen verbliebenen Zeit auf die Zugwiederholung ein.

Anand - Nakamura 0,5:0,5

Nach der ersten Niederlag im Turnier gegen Karjakin arrangierte sich Anand früh mit einer Punkteteilung. Die Anti-Berlin wies schon zu Beginn der Partie auf ein Remis hin.

Beide schienen auf der anschließenden Pressekonferenz durchaus zufrieden zu sein. Anand bleibt Karjakin mit 2,5 Punkten durch das ruhige Remis weiterhin auf den Fersen.

Giri - Svidler 0,5:0,5

Ähnlich entspannt ließen es Anish Giri und Peter Svidler angehen. Nach 30 Zügen war die Punkteteilung beschlossene Sache. Durch eine Art katalanische Eröffnung entstand eine ruhige Stellung.

Beide Kontrahenten standen solide. Durch Zeitdruck versprach die Partie noch einmal Fahrt aufzunehmen, doch letzten Endes war auch hier nach dreifacher Stellungswiederholung Schluss.

Topalov - Karjakin 0,5:0,5

Erst zwei Mal trafen Topalov und Karjakin aufeinander. Beide Male endete die Partie remis - so auch in Moskau. Die Vorzeichen waren klar: Schlusslicht Topalov musste Turnierführer Karjakin überraschen - und das tat der Bulgare.

Der aggressive Spielstil Topalovs zwang den Russen, der erneut seinen geliebten Dameninder spielte, früh zu einer Bauerninsel, gegen eine Solche der Leader gestern noch Anand bezwang. Karjakin ließ sich in der Folge viel Zeit und agierte eher passiv, worauf Topalov die letzte Durchschlagskraft im Zentrum fehlte.

Auf das Angebot zur Punkteteilung ging der Leader sofort ein. Dennoch hatte man einen verbesserten Topalov gesehen, der befreit aufspielend wirkte.

Der Sieger des Kandidatenturniers wird im November in New York City gegen Weltmeister Magnus Carlsen antreten.

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