"Werde nach Sieg als Lügner beschuldigt"

SID
Am Mondberg lieferte Chris Froome sein Meisterstück bei der 100. Tour de France ab
© getty

Christopher Froome hat bedauert, sich nach seinem Triumph vom Sonntag am Mont Ventoux sofort wieder Dopingverdächtigungen gegenüber zu sehen. Sein Teamchef erhob dagegen erneut Zweifel an der Notwendigkeit der Veröffentlichung von umfangreichen Informationen.

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"Ich sitze hier und werde einen Tag nach meinem bisher größten Sieg als Lügner beschuldigt. Das ist traurig", sagte der 28 Jahre alte souveräne Gesamtführende der 100. Tour de France, dem der Titel am kommenden Sonntag in Paris kaum noch zu nehmen ist. Vergleiche seiner Leistungen mit denen des gestürzten Stars Lance Armstrong seien nicht zulässig: "Lance hat gelogen, aber ich lüge nicht."

Froome betonte, dass es ein langer Kampf gewesen sei, dieses Niveau zu erreichen. "Ich weiß, was ich dafür getan habe und ich bin extrem stolz darauf. Das ist das Ergebnis von extrem harter Arbeit", sagte der gebürtige Kenianer.

Sky-Teamchef erhebt Zweifel

Sein Sky-Teamchef Dave Brailsford erhob erneut Zweifel an der Notwendigkeit der Veröffentlichung von umfangreichen Informationen zu Froomes Leistungen. "Ich weiß nicht, ob das etwas bringt", sagte der Brite, machte aber zugleich den Vorschlag, der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) alle denkbaren Daten zur Verfügung zu stellen. Im Zuge des Falls Armstrong und der Situation in der Leichtathletik müsse man den Blickwinkel verändern.

"Die WADA-Experten können sich alles anschauen, die Leistungsdaten, das Gewicht, was wir trainieren und wo wir trainieren - das gesamte Bild wie beim Blutpass. Sie können dann der Welt beweisen, ob die Daten glaubwürdig sind oder nicht." Brailsford ergänzte, der Auftritt am Ventoux sei lange geplant gewesen, man habe den Berg intensiv studiert. Und doch würden alle immer dasselbe fragen, jeden Tag. "Wir denken über den optimalen Weg nach, die Öffentlichkeit zu überzeugen. Sagt uns, was wir tun können, um unsere Unschuld zu beweisen und die Zweifel zu beseitigen", sagte Brailsford, der jedoch auch eine gewisse Genervtheit nicht verbergen konnte: "Es ist 10 Uhr am Ruhetag und ich muss uns verteidigen, obwohl wir nichts falsch gemacht haben."

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