Voigt musste sich zweimal übergeben

SID
Jens Voigt war bei der Königsetappe der Tour de France lange ganz vorne mit dabei
© getty

Altmeister Jens Voigt ist beim doppelten Höllenritt nach Alpe d'Huez auf der Königsetappe der 100. Tour de France über seine körperlichen Grenzen hinausgegangen.

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"Ich habe zweimal angehalten und mich übergeben", sagte der mit bald 42 Jahren älteste Teilnehmer der Jubiläumsausgabe bei radsport-news.com. Immerhin habe er alles getan, um die Zuschauer von diesem Anblick zu verschonen: "Ich habe versucht, mich hinter einem Campingwagen zu verstecken und über eine Leitplanke zu reihern."

Voigt war am Donnerstag ein beherztes Rennen gefahren und hatte das Ziel als bester Deutscher mit 15:34 Minuten Rückstand auf Tagessieger Christophe Riblon (Frankreich/AG2R) auf Platz 51 erreicht. Für den Radio-Shack-Profi, der seine 16. Frankreich-Rundfahrt bestreitet, nehmen die unangenehmen Auswirkungen der Schinderei nun womöglich Einfluss auf seine Zukunftsplanung.

Aufgabe im Endkampf

"Ich bin nicht mehr der Fahrer, der ich mal war", sagte Voigt, der sich auch Gedanken über den Verlauf des 14. Teilstücks machte.

Dort war er Mitglied einer Fluchtgruppe, hatte im Endkampf dem Tempo aber nicht mehr folgen können. "Vor fünf Jahren hätte ich auf der Etappe nach Lyon nicht 20 Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen - da hätte ich alle anderen abgehängt", sagte Voigt.

Auch mental macht sich das Alter des sechsfachen Famlienvaters anscheinend bemerkbar. "Ich bremse bei jeder Kurve einen Tick zu viel und muss dementsprechend mehr herausbeschleunigen. Das machst du dann auf so einer Etappe 100 Mal und brauchst jedes Mal 50 Watt extra - dafür zahlst Du am Ende den Preis", sagte der gebürtige Grevesmühlener Voigt. Das Ende der Laufbahn scheint bevorzustehen.

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