Dumoulin schafft die Überraschung

Von Torsten Adams
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© Getty

München - Die dritte Etappe endete mit einer faustdicken Überraschung: Samuel Dumoulin vom Team Cofidis hat einen Ausreißversuch erfolgreich beendet und mit seinem ersten Tour-Etappensieg gekrönt.

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Der Franzose setzte sich schon zu Beginn der Etappe zusammen mit drei Weggefährten vom Feld ab. Die vier Ausreißer konnten einen Vorsprung von zwei Minuten ins Ziel retten.

"Alle haben heute auf einen Massensprint gewettet, aber ich wusste, dass etwas gehen kann. Im Finale habe ich dann alles gegeben", freute sich Dumoulin über seinen Sensationserfolg.

Im Finale lancierte Romain Feillu vom Team Agritubel die erste Attacke, bevor er auf den letzten Metern noch vom 1,59 Meter kleinen Dumoulin und dem Amerikaner William Frischkorn eingeholt wurde. 

Franzosen dominieren

Feillu bleibt allerdings mehr als nur ein kleiner Trost: Da der 24-Jährige von den vier Ausreißern in der Gesamtwertung am besten platziert war, ist er nun der neue Träger des Gelben Trikots. "Ich weiß nicht, ob ich die Ausdauer haben werde, das Trikot zu verteidigen. Aber ich werde kämpfen, um es zu behalten", sagte Feillu nach dem größten Erfolg seiner Karriere.

Damit prägen die Franzosen die bisherige Tour und stellen den aktuellen Tagessieger, das Bergtrikot und auch das Maillot Jaune.

Die großen Verlierer der Etappe sind Markus Fothen (GST), Riccardo Ricco (SDV) und Denis Mentschow (RAB). Die drei Klassementfahrer kamen mit 2:40 Minuten Rückstand in der dritten Verfolgergruppe ins Ziel, die nach einem Sturz im Hauptfeld entstanden war. 

Zabel verpasst den großen Coup

Für Geburtstagskind Erik Zabel verlief der Streckenabschnitt weniger zufriedenstellend. Obwohl die Etappe maßgeschneidert für die Sprinter-Elite war, konnten die vier Ausreißer den schnellen Männern ein Schnippchen schlagen. 

Im Sprint des Hauptfeldes erreichte der nun 38-Jährige Zabel den sechsten Rang und musste sich nur Robbie McEwen vom Team Silence-Lotto geschlagen geben.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gelb: Romain Feillu (AGR)
Grün: Kim Kirchen (THR)
Gepunktet: Thomas Voeckler (BTL)
Weiß: Andy Schleck (CSC) - stellvertretend für Feillu

So lief das Rennen:

17:42 Uhr: Die Gruppe um Mentschow und Ricco kommt mit einem Rückstand von 2:40 Minuten ins Ziel.

17:40 Uhr: Robbie McEwen gewinnt den Sprint des Hauptfelds. Erik Zabel wird Sechster vor Freire und Hushovd.

17:40 Uhr: Für das Feld geht es um Platz 5.

17:38 Uhr: Zweiter wird Frischkorn, Feillu Dritter vor Longo Borghini.

17:37 Uhr: SAMUEL DUMOULIN zieht vorbei und gewinnt die Etappe.

17:36 Uhr: Jetzt geht Feillu.

17:35 Uhr: Dumoulin greift als erstes an.

17:34 Uhr: Um zu gewinnen, müssten Longo Borghini und Frischkorn bald attackieren.

17:33 Uhr: Noch 3 km. Die Ausreißer sind immer noch zusammen.

17:30 Uhr: Das Feld ist weiterhin in mehrere Teile gesplittet. Das Weiße Trikot, Riccardo Ricco, und der Tour-Mitfavorit Denis Mentschow stecken in der zweiten Verfolgergruppe mit mehr als 40 sek Rückstand auf die erste Gruppe fest, in der sich Valverde befindet. 

17:24 Uhr: Sollten die vier um den Etappensieg sprinten, dürften die beiden kleinsten der Gruppe, Dumoulin und Feillu, die antrittsschnellsten sein.

17:23 Uhr: Einer dieser vier Fahrer wird neuer Träger des Maillot Jaune. Für jeden wäre es eine Premiere.

17:20 Uhr: Das wird nichts für die Sprinter. 14 km vor dem Ziel ist abzusehen, dass einer der vier Ausreißer den Etappensieg davon trägt. Das bedeutet auch, dass Valverde sein Gelbes Trikot abgeben muss.

17:15 Uhr: 17 km noch. Der Vorsprung des Spitzenquartetts liegt immer noch bei 4:13 min. Es riecht danach, dass die Ausreißer heute für ihre Arbeit belohnt werden.

17:12 Uhr: Oscar Freire ist in der ersten Gruppe noch dabei. Ebenso das Maillot Jaune, Alejandro Valverde. Quick Step jetzt mit nahezu voller Mannschaftsstärke an der Spitze der ersten Verfolgergruppe. Das spricht dafür, dass auch Gert Steegmans erstens in der Gruppe ist und sich zweitens stark fühlt für einen eventuellen Massensprint.

17:11 Uhr: Durch den Sturz ist das Feld in zwei bis drei große Teile auseinander gebrochen.

17:08 Uhr: Sturz im Hauptfeld. Angel Gomez (SDV) liegt am Boden.

16:50 Uhr: Von den vier Fahrern in der Spitzengruppe ist Roman Feillu im Gesamtklassement am besten plaziert. Der Franzose fährt also aktuell im virtuellen Gelben Trikot.

16:44 Uhr: Über die Absichten von Bouygues Telecom in der Nachführarbeit lässt sich spekulieren. Das französische Team hat keinen reinrassigen Sprinter dabei. Für Thomas Voeckler geht es um keine Bergwertungspunkte mehr. Allerdings liegt mit Jerome Pineau einer ihrer Fahrer auf dem sechsten Rang in der Gesamtwertung.

16:42 Uhr: Gibt es heute etwa die erste dicke Überraschung? Alle rechneten mit einer Massenankunft. Die Ausreißer können ihren Vorsprung aber aktuell sogar ausbauen. Er beträgt momentan 6:46 min.

16:33 Uhr: Exakt 50 km vor der Ziellinie beträgt der Vorsprung der Spitzengruppe 6:40 min. Wollen die Sprinterteams noch einen Massenspurt erzwingen, dann müssen sie sich jetzt gehörig sputen.

16:20 Uhr: Liquigas verschärft nun das Tempo an der Spitze des Pelotons. Die italienische Equipe hat mit Francesco Chicchi, Murilo Fischer und natürlich Filippo Pozzato gleich drei ambitionierte Sprinter in ihren Reihen.

16:12 Uhr: Einige Mannschaften haben auch derart erfahrene Profis am Start, die diese Aufgabe aus dem Renngeschehen heraus übernehmen. Columbia-Sprinter Gerald Ciolek zu dieser Thematik: "George Hincapie ist enorm erfahren. Er gibt während den Rennen Anweisungen und teilt uns für die Nachführarbeit ein."

16:05 Uhr: Mehrere Teams haben nun einen Mann an die Spitze des Pelotons beordert. In Zeiten der modernen Funkkommunikation sprechen sich die Sportlichen Leiter untereinander ab, damit nicht ein Team seine komplette Energie opfern muss, um die Ausreißer wieder zu stellen.

15:58 Uhr: Eine typische Sprintetappe: Eine Gruppe ist früh aus dem Feld gesprungen und haben einen großen Vorsprung herausgefahren. Die Sprinterteams setzen mit der Verfolgung ein und der Vorsprung schmilzt langsam, aber stetig.

15:33 Uhr: Im Hauptfeld haben die Sprinterteams mit der Verfolgung begonnen. Team Columbia (für Ciolek und Cavendish) und Credit Agricole (für Hushovd) organisieren die Nachführarbeit.

15:31 Uhr: Die vier Ausreißer im Überblick: Romain Feillu (Agritubel), Paolo Longo Borghini (Barloworld), William Frischkorn (Garmin-Chipotle), Samuel Dumoulin (Cofidis)

15:30 Uhr: Die aktuelle Rennsituation: Gleich zu Beginn der Etappe konnten sich vier Fahrer vom Feld absetzen. Mittlerweile beträgt ihr Vorsprung 9:12 min.

15:29 Uhr: Stichwort Erik Zabel: Der erfolgreichste aktive Radsportler feiert heute seinen 38. Geburtstag. Vielleicht macht er sich ja mit seinem 13. Tour-Etappensieg selbst das größte Geschenk.

Die Erfolgsstory des Erik Zabel

15:27 Uhr: "Gerald ist ein junger, hungriger Sprinter, dem sicherlich die Zukunft gehören wird. Er ist der Geheimfavorit unter den Sprintern, den man bei der Tour sicherlich auf der Rechnung haben sollte", hatte Altmeister Erik Zabel (MRM) kurz vor Tour-Start erklärt.

15:26 Uhr: Nur knapp hinter Hushovd kam Gerald Ciolek (THR) als Dritter ins Ziel. Doch sein erster Streich bei der Tour ist wohl nur eine Frage der Zeit. Mit seinem ersten Tour-Podium und seinem Hattrick bei der Deutschland-Tour 2007 hat sich Ciolek endgültig in der Weltspitze der Sprinter etabliert.

15:25 Uhr: Damiano Cunego (LAM) hatte auf der 2. Etappe Glück im Unglück: Nach einem Sturz im Finale kam der Italiener eine Minute hinter Tagessieger Thor Hushovd (C.A.) ins Ziel, wurde aber zeitgleich gewertet, da der Unfall innerhalb der 3-km-Zone passierte.

15:23 Uhr: Herzlich Willkommen zur dritten Etappe. Es sind noch 179 Fahrer im Rennen. Stephane Goubert (ALM) hat sich bei einem Sturz auf der zweiten Etappe einen Rippenbruch zugezogen, ist aber in Saint-Malo an den Start gegangen.

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