Schachmann triumphiert bei Fernfahrt Paris-Nizza

SID
Maximilian Schachmann hat die 78. Auflage der Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen.
© getty

Radprofi Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) hat die 78. Auflage der Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen und damit den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert.

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Maximilian Schachmann streckte im Zielbereich völlig entkräftet alle Viere von sich, doch seine Qualen hatten sich gelohnt: Der Berliner Radprofi triumphierte bei der 78. Auflage der Fernfahrt Paris-Nizza und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere.

"Es war sehr, sehr hart, ein sehr schweres Finale. Ich bin durch die Hölle gegangen", sagte Schachmann, der in der spannenden siebten und letzten Etappe bis zum Zielstrich um das Gelbe Trikot kämpfen musste. "Ich habe immer davon geträumt bei den Rundfahrten eine wichtige Rolle spielen zu können. Jetzt habe ich es geschafft."

In der Endabrechnung hatte der deutsche Straßenmeister vom deutschen Team Bora-hansgrohe 18 Sekunden Vorsprung auf Tiesj Benoot (Sunweb). Der Belgier hatte unmittelbar vor dem Ziel noch einmal eine Attacke auf das Gelbe Trikot gestartet - ohne Erfolg. Als zuvor letzter deutscher Fahrer hatte 2011 Tony Martin aus Cottbus das prestigeträchtige "Rennen zur Sonne" gewonnen.

Der Etappensieg nach 166,5 km bei der Bergankunft in Valdeblore ging an den kolumbianischen Bergspezialisten Nairo Quintana (Arkea-Samsic). Der 26-jährige Schachmann, der die Führung im Gesamtklassement bereits nach der ersten Etappe ergattert hatte, kam 58 Sekunden später als Teil einer Verfolgergruppe auf Platz sechs ins Ziel.

Coronakrise stoppt auch den Radsport

Julian Alaphilippe aus Frankreich (Deceuninck-Quick Step) hatte in einer Ausreißergruppe zwischenzeitlich virtuell die Führung in der Gesamtwertung übernommen, musste dem strammen Tempo von Thomas de Gendt (Belgien/Lotto-Soudal) aber rund zehn Kilometer vor dem Ziel Tribut zollen. De Gendt hatte bis 2,5 Kilometer vor dem Ziel in Führung gelegen, war dann aber von Quintana eingeholt worden.

Am Freitag hatten die Organisatoren aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen, die Fernfahrt vor der Schlussetappe am Sonntag vorzeitig zu beenden. Spätestens nun dürfte der Profi-Radsport angesichts der Corona-Krise vorerst komplett stoppen - das Rennen in Frankreich war eines der letzten Sportevents, die noch ausgetragen werden.

Nach der längst bekannten Absage von Mailand-Sanremo (21. März) hatte die belgische Region Flandern am Donnerstag alle im März geplanten Sportveranstaltungen vor Publikum abgesagt, darunter das Traditionsrennen Gent-Wevelgem. Auch die Austragung der großen Klassiker Flandern-Rundfahrt (5. April) und Paris-Roubaix (12. April) erscheint aktuell undenkbar. Der Start des 103. Giro d'Italia in Ungarn fällt ebenfalls zumindest am geplanten Termin aus.