Deutschland Tour: Auftaktsieger Ackermann abgehängt - Kristoff gewinnt zweite Etappe

SID
Alexander Kristoff war bei der Deutschland Tour erfolgreich und gewann die 2. Etappe.
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Auftaktsieger Pascal Ackermann musste früh kapitulieren und gab sein Rotes Führungstrikot ab. Tour-de-France-Entdeckung Emanuel Buchmann schuftete zwar unablässig für seinen schnellen Teamkollegen, doch der Mann des Tages auf der zweiten Etappe der Deutschland-Tour war Alexander Kristoff. Nach einem abwechslungsreichen Rennen triumphierte der Norweger in Göttingen und setzte sich an die Spitze der Gesamtwertung.

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Während Ackermann schon vor der Endphase des Rennens abgehängt wurde und mit großem Rückstand ins Ziel kam, gehörte Buchmann nach 202 umkämpften Kilometern immerhin zur Spitzengruppe, aus der Kristoff seinen Sprintsieg vor dem Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) und dem Belgier Yves Lampaert (Deceuninck-Quick Step) herausfuhr.

"Die Etappe war einfach zu schwer, es hat einfach nicht gereicht. Es war vorher klar, dass wir das Rote Trikot nicht halten können", sagte Ackermann. Der Pfälzer ergänzte: "Ich denke, wir werden uns noch eine Etappe raussuchen und versuchen zu gewinnen."

Auch der frühere Tour-Etappensieger Simon Geschke (Berlin/CCC Team) erreichte auf dem längsten Teilstück der Rundfahrt ebenso wie der Kölner Nils Politt (Katusha-Alpecin) in der Gruppe um Kristoff das Ziel und wahrte seine Chancen auf ein Top-Resultat in der Gesamtwertung. Politt wurde als Tageselfter bester Deutscher, Buchmann landete auf Rang 13. "Es war ein extrem harter Tag. Am Ende hat mir im Sprint das eine oder andere Korn gefehlt", sagte Politt.

Der Kurs der diesjährigen Deutschland-Tour ist etwas für Klassikerspezialisten und Sprinter.
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Der Kurs der diesjährigen Deutschland-Tour ist etwas für Klassikerspezialisten und Sprinter.

Deutschland Tour: Ausreißer wieder eingefangen

Das belgische Wunderkind Remco Evenepoel hatte die Etappe mit einer eindrucksvollen Solofahrt lange geprägt, der erst 19-Jährige wurde aber im Finale doch noch gestellt. Evenepoel, der in Belgien bereits als neuer Eddy Merckx betitelt wird, lag etwa 100 km allein an der Spitze, bevor seine Kräfte erlahmten.

Selbst der frühere Tour-Gesamtsieger Geraint Thomas musste sich in der Endphase energisch vor das Feld spannen, um den Rückstand auf Evenepoel zu reduzieren, der sich erst seit 2017 vollständig einer Radsport-Laufbahn verschrieben hat. Zuvor spielte Evenepoel in der belgischen Fußball-Nachwuchsnationalmannschaft.

Aufgrund seines Sägeblattprofils häufte das Teilstück eine nicht unerhebliche Summe an Höhenmetern an, zudem hatte im Feld kaum ein Team Interesse an einer kontrollierten Fahrt. Schon früh setzte sich eine erste interessante Gruppe mit Ackermann, Buchmann, dem Franzosen Julian Alaphilippe und dem Italiener Vincenzo Nibali ab, die aber nach einer Verfolgungsjagd wieder gestellt wurde. Ruhe kehrte nicht ein. Angriff folgte auf Angriff.

Deutschland Tour: Einige Profis steigen verfrüht aus

Für einige sehr namhafte Profis erwies sich der gnadenlose Rennverlauf aber als zu hart. So musste der Australier Caleb Ewan, immerhin dreimaliger Tour-Etappensieger, ebenso aussteigen wie der Brite Luke Rowe, der bei der Frankreich-Rundfahrt nach einer Rangelei mit Tony Martin ebenso wie der Lausitzer disqualifiziert worden war.

Nach ihrer Wiedereinführung im Vorjahr wird die Deutschland-Tour 2019 erneut über vier Tage ausgetragen. Am Samstag führt das dritte Teilstück über 189 km von Göttingen nach Eisenach. Der Gesamtsieger und Nachfolger des Slowenen Matej Mohoric steht am Sonntag nach der Schlussetappe durch den Thüringer Wald von Eisenach nach Erfurt fest.

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