Armstrong wird 50: Die bekanntesten Dopingsünder im Radsport

 
Sieben Mal gewann Lance Armstrong die Tour de France - dann wurde er des Dopings überführt. Anlässlich seines 50. Geburtstags am 18. September blicken wir auf die prominentesten Dopingfälle im Radsport zurück.
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Lance Armstrong hat seinen 50. Geburtstag gefeiert. Der Amerikaner wurde für seine sieben Tour-Siege gefeiert - doch dann holten ihn seine Dopingsünden ein. Wir blicken auf die prominentesten Dopingfälle im Radsport zurück.

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Sieben Mal gewann Lance Armstrong die Tour de France - dann wurde er des Dopings überführt. Anlässlich seines 50. Geburtstags am 18. September blicken wir auf die prominentesten Dopingfälle im Radsport zurück.
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Sieben Mal gewann Lance Armstrong die Tour de France - dann wurde er des Dopings überführt. Anlässlich seines 50. Geburtstags am 18. September blicken wir auf die prominentesten Dopingfälle im Radsport zurück.

TOM SIMPSON gilt als erstes Doping-Todesopfer der Tour de France. Beim Anstieg zum Mount Ventoux 1967 fiel der Engländer um und starb. In den Trikottaschen des 29-Jährigen wurden bei der Untersuchung Röhrchen mit Amphetaminen gefunden.
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TOM SIMPSON gilt als erstes Doping-Todesopfer der Tour de France. Beim Anstieg zum Mount Ventoux 1967 fiel der Engländer um und starb. In den Trikottaschen des 29-Jährigen wurden bei der Untersuchung Röhrchen mit Amphetaminen gefunden.

Der Belgier EDDY MERCKX wird von vielen als der besten Radfahrer aller Zeiten gesehen und ist gemessen an der Anzahl seiner Siege der erfolgreichste Athlet seiner Disziplin. Doch kein Licht ohne Schatten: 1973 und 1977 wurde er positiv getestet.
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Der Belgier EDDY MERCKX wird von vielen als der besten Radfahrer aller Zeiten gesehen und ist gemessen an der Anzahl seiner Siege der erfolgreichste Athlet seiner Disziplin. Doch kein Licht ohne Schatten: 1973 und 1977 wurde er positiv getestet.

PEDRO DELGADO (r.) gewann 1988 die bekannteste Rundfahrt der Welt. Dem Spanier wurde Probenecid nachgewiesen, ein Mittel, das sich zur Anabolika-Doping-Verschleierung eignet. Sanktioniert wurde er nicht, das Mittel stand noch nicht auf der Dopingliste.
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PEDRO DELGADO (r.) gewann 1988 die bekannteste Rundfahrt der Welt. Dem Spanier wurde Probenecid nachgewiesen, ein Mittel, das sich zur Anabolika-Doping-Verschleierung eignet. Sanktioniert wurde er nicht, das Mittel stand noch nicht auf der Dopingliste.

Von 1991 bis 1995 dominierte der Spanier MIGUEL INDURAIN die Tour nach Belieben und gewann die Rundfahrt fünfmal in Folge. Ein Grund für seine Siege: Das Mittel Salbutamol, dass ihm später nachgewiesen wurde. Eine Sperre verhinderte er mittels Attest.
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Von 1991 bis 1995 dominierte der Spanier MIGUEL INDURAIN die Tour nach Belieben und gewann die Rundfahrt fünfmal in Folge. Ein Grund für seine Siege: Das Mittel Salbutamol, dass ihm später nachgewiesen wurde. Eine Sperre verhinderte er mittels Attest.

MARCO PANTANI gewann 1998 die Tour de France, dabei wurde dem Italiener allerdings die Verwendung von EPO nachgewiesen. Bei einer Hausdurchsuchung fand man 2004 zudem Insulinspritzen bei dem Radprofi. 2004 starb Pantani an einer Überdosis Kokain.
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MARCO PANTANI gewann 1998 die Tour de France, dabei wurde dem Italiener allerdings die Verwendung von EPO nachgewiesen. Bei einer Hausdurchsuchung fand man 2004 zudem Insulinspritzen bei dem Radprofi. 2004 starb Pantani an einer Überdosis Kokain.

Nach eigenen Angaben war der Tour-de-France-Sieger BJARNE RIIS bei seinem Triumph 1996 gedopt. Die Organisatoren hatten den Dänen zuerst aus ihrer Siegerliste gestrichen. Inzwischen wird er dort wieder geführt, Doping verjährt nach acht Jahren.
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Nach eigenen Angaben war der Tour-de-France-Sieger BJARNE RIIS bei seinem Triumph 1996 gedopt. Die Organisatoren hatten den Dänen zuerst aus ihrer Siegerliste gestrichen. Inzwischen wird er dort wieder geführt, Doping verjährt nach acht Jahren.

Der sechsmalige Sieger der Punktewertung, ERIK ZABEL, gab zu, zwischen 1996 und 2003 gedopt zu haben. Auch bei Zabel verjährte sein Doping nach acht Jahren. Eine nachträgliche Disqualifikation ist damit nicht möglich, er behält seine Titel.
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Der sechsmalige Sieger der Punktewertung, ERIK ZABEL, gab zu, zwischen 1996 und 2003 gedopt zu haben. Auch bei Zabel verjährte sein Doping nach acht Jahren. Eine nachträgliche Disqualifikation ist damit nicht möglich, er behält seine Titel.

JAN ULLRICH, lange Zeit die absolute Nummer 1 im deutschen Radsport, ist ein nachgewiesener Dopingsünder. Bereits 2002 saß der Rostocker eine 6-monatige Sperre wegen Amphetaminen ab. Die Tour gewann Ulrich 1997. Doping gestand er aber erst 2013.
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JAN ULLRICH, lange Zeit die absolute Nummer 1 im deutschen Radsport, ist ein nachgewiesener Dopingsünder. Bereits 2002 saß der Rostocker eine 6-monatige Sperre wegen Amphetaminen ab. Die Tour gewann Ulrich 1997. Doping gestand er aber erst 2013.

Zur Suspendierung kam es aufgrund neuer Indizien im Dopingskandal um den spanischen Arzt Fuentes. Am 3. April 2007 wurde bekannt gegeben, dass die gefundenen Blutkonserven nach einem DNA-Vergleich eindeutig Ullrich zugeordnet werden konnten.
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Zur Suspendierung kam es aufgrund neuer Indizien im Dopingskandal um den spanischen Arzt Fuentes. Am 3. April 2007 wurde bekannt gegeben, dass die gefundenen Blutkonserven nach einem DNA-Vergleich eindeutig Ullrich zugeordnet werden konnten.

Der Nächste in Pink: PATRICK SINKEWITZ war ein besonders hartnäckiger Fall. 2007 wurde der Hesse des Dopings überführt und anschließend geständig. Nach Absitzen seiner Sperre feierte Sinkewitz sein Comeback und wurde prompt 2011 erneut positiv getestet.
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Der Nächste in Pink: PATRICK SINKEWITZ war ein besonders hartnäckiger Fall. 2007 wurde der Hesse des Dopings überführt und anschließend geständig. Nach Absitzen seiner Sperre feierte Sinkewitz sein Comeback und wurde prompt 2011 erneut positiv getestet.

Auch Ex-T-Mobile-Fahrer ALEXANDER VINOKUROV ist in den Dopingskandal Fuentes verstrickt. 2007 wurde er positiv auf Blutdoping getestet. 2009 gab der Kasache sein Comeback und gewann prompt erneut Radrennen. Das Wichtigste: Der Olympiasieg in London.
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Auch Ex-T-Mobile-Fahrer ALEXANDER VINOKUROV ist in den Dopingskandal Fuentes verstrickt. 2007 wurde er positiv auf Blutdoping getestet. 2009 gab der Kasache sein Comeback und gewann prompt erneut Radrennen. Das Wichtigste: Der Olympiasieg in London.

Von 1999 bis 2005 gewann LANCE ARMSTRONG die Tour siebenmal in Folge. Bei allen Erfolgen war er nachweislich gedopt. Die Titel wurden ihm aberkannt, inmitten der Hochphase des EPO-Dopings wurden keine Nachrücker benannt.
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Von 1999 bis 2005 gewann LANCE ARMSTRONG die Tour siebenmal in Folge. Bei allen Erfolgen war er nachweislich gedopt. Die Titel wurden ihm aberkannt, inmitten der Hochphase des EPO-Dopings wurden keine Nachrücker benannt.

Noch bis ins Jahr 2013 beteuerte Armstrong nicht gedopt zu haben. Oft gab er an, niemals positiv getestet worden zu sein. Nach immer größer werdendem Druck der Öffentlichkeit gestand Armstrong in einem Interview mit Oprah Winfrey gedopt zu haben.
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Noch bis ins Jahr 2013 beteuerte Armstrong nicht gedopt zu haben. Oft gab er an, niemals positiv getestet worden zu sein. Nach immer größer werdendem Druck der Öffentlichkeit gestand Armstrong in einem Interview mit Oprah Winfrey gedopt zu haben.

Dem ursprünglichen Sieger FLOYD LANDIS (Tour 2006) wurde der Titel 2007 wegen eines zu hohen Testosteron-Wertes aberkannt. Landis gab zunächst erhöhten Alkoholkonsum als Grund für die ungewöhnlich hohen Werte an.
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Dem ursprünglichen Sieger FLOYD LANDIS (Tour 2006) wurde der Titel 2007 wegen eines zu hohen Testosteron-Wertes aberkannt. Landis gab zunächst erhöhten Alkoholkonsum als Grund für die ungewöhnlich hohen Werte an.

Floyd Landis stritt Doping zunächst vehement ab und startete sogar eine Kampagne gegen die Sperre, die tatkräftig mit Geldern von Fans und Familie unterstützt wurde. 2010 gab er schließlich zu, die meiste Zeit seiner Karriere gedopt zu haben.
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Floyd Landis stritt Doping zunächst vehement ab und startete sogar eine Kampagne gegen die Sperre, die tatkräftig mit Geldern von Fans und Familie unterstützt wurde. 2010 gab er schließlich zu, die meiste Zeit seiner Karriere gedopt zu haben.

Den Blick auf die Goldmedaille kann TYLER HAMILTON heute nicht mehr genießen. Der Olympiasieger wurde 2004 positiv getestet. Erst 2011 gestand der US-Amerikaner jahrelanges Doping und gab seine Medaille zurück.
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Den Blick auf die Goldmedaille kann TYLER HAMILTON heute nicht mehr genießen. Der Olympiasieger wurde 2004 positiv getestet. Erst 2011 gestand der US-Amerikaner jahrelanges Doping und gab seine Medaille zurück.

Im Oktober 2008 wurde bekannt, dass BERNHARD KOHL (Sieger Bergwertung) während der Tour de France mit dem EPO-Dopingmittel CERA gedopt war. Im Mai 2009 verkündete der Österreicher seinen Rücktritt, er wolle nicht mehr "Teil eines Dopingsystems" sein.
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Im Oktober 2008 wurde bekannt, dass BERNHARD KOHL (Sieger Bergwertung) während der Tour de France mit dem EPO-Dopingmittel CERA gedopt war. Im Mai 2009 verkündete der Österreicher seinen Rücktritt, er wolle nicht mehr "Teil eines Dopingsystems" sein.

Vor einer Strafe konnte sich Kohl-Zimmerkollege STEFAN SCHUHMACHER nicht wegducken. Nachdem die Wirkstoffe Cathin (2005) und Amphetamin nach einem Autounfall 2007 in seinem Blut entdeckt wurden, sperrte man den Schwaben wegen EPO 2008 für zwei Jahre.
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Vor einer Strafe konnte sich Kohl-Zimmerkollege STEFAN SCHUHMACHER nicht wegducken. Nachdem die Wirkstoffe Cathin (2005) und Amphetamin nach einem Autounfall 2007 in seinem Blut entdeckt wurden, sperrte man den Schwaben wegen EPO 2008 für zwei Jahre.

ALBERTO CONTADOR wurde am 6. Februar 2012 wegen Einnahme von Clenbuterol der Tour-de-France-Titel von 2010 aberkannt. Der spanische Radverband RFEC hatte Contador zunächst des Dopings freigesprochen. Von der CAS wurde der Spanier schließlich verurteilt.
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ALBERTO CONTADOR wurde am 6. Februar 2012 wegen Einnahme von Clenbuterol der Tour-de-France-Titel von 2010 aberkannt. Der spanische Radverband RFEC hatte Contador zunächst des Dopings freigesprochen. Von der CAS wurde der Spanier schließlich verurteilt.

Der Radsport-Weltverband UCI teilte am 13.12.2017 mit, dass in der Urinprobe von CHRISTOPHER FROOME während der Spanien-Rundfahrt eine erhöhte Konzentration des Asthmamittels Salbutamol festgestellt wurde.
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Der Radsport-Weltverband UCI teilte am 13.12.2017 mit, dass in der Urinprobe von CHRISTOPHER FROOME während der Spanien-Rundfahrt eine erhöhte Konzentration des Asthmamittels Salbutamol festgestellt wurde.

Im Juni 2019 teilte die UCI mit, dass der Spanier JUAN JOSE COBO nachträglich für drei Jahre gesperrt wird. Er hatte im Zeitraum von 2009 bis 2011 wegen Abnormalitäten in seinem Biologischen Pass gegen die Doping-Richtlinien verstoßen.
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Im Juni 2019 teilte die UCI mit, dass der Spanier JUAN JOSE COBO nachträglich für drei Jahre gesperrt wird. Er hatte im Zeitraum von 2009 bis 2011 wegen Abnormalitäten in seinem Biologischen Pass gegen die Doping-Richtlinien verstoßen.

In diese Zeit fällt Cobos vermeintlich größter Triumph: der Sieg der Spanien-Rundfahrt. Den Gesamtsieg war er los, Chris Froome wurde der Titel nachträglich anerkannt.
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In diese Zeit fällt Cobos vermeintlich größter Triumph: der Sieg der Spanien-Rundfahrt. Den Gesamtsieg war er los, Chris Froome wurde der Titel nachträglich anerkannt.

Es bleibt leider noch zu sagen: More to come. Denn mit der Verurteilung des Arztes RICHARD FREEMAN (Team Sky - heute Ineos) drängt der nächste Dopingskandal ins Haus. Es geht um eine Testosteronlieferung aus dem Jahr 2011.
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Es bleibt leider noch zu sagen: More to come. Denn mit der Verurteilung des Arztes RICHARD FREEMAN (Team Sky - heute Ineos) drängt der nächste Dopingskandal ins Haus. Es geht um eine Testosteronlieferung aus dem Jahr 2011.

Pikant: Team Sky bzw. Ineos stellte sieben der vergangenen zehn Tour-Sieger. Bisher pocht das Team aus Großbritannien aber darauf, nie die Grenzen des Erlaubten überschritten zu haben. Ineos gerät aber mehr und mehr in Erklärungsnot.
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Pikant: Team Sky bzw. Ineos stellte sieben der vergangenen zehn Tour-Sieger. Bisher pocht das Team aus Großbritannien aber darauf, nie die Grenzen des Erlaubten überschritten zu haben. Ineos gerät aber mehr und mehr in Erklärungsnot.