Greipel wieder chancenlos gegen Gaviria

SID
Fernando Gaviria konnte seinen vierten Etappensieg feiern
© getty

Der deutsche Radsport-Meister Ande Greipel hat auch seine letzte Chance auf den zweiten Tagessieg beim 100. Giro d'Italia vergeben. Der 34-Jährige vom Team Lotto-Soudal musste am Freitag im Massensprint des 13. Abschnitts von Reggio Emilia nach Tortona erneut eine bittere Niederlage hinnehmen. Der Rostocker wurde nach 167 km nur Neunter und deutlich geschlagen vom alles überragenden Kolumbianer Fernando Gaviria, der seinen vierten Etappensieg feierte.

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Bester Deutscher war Rüdiger Selig (Zwenkau/Bora-hansgrohe) als Sechster. Hinter Gaviria belegten der Ire Sam Bennett (Bora-hansgrohe) und der Belgier Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) die Ränge zwei und drei. Nach dem letzten auf die Sprinter zugeschnittenen Teilstück wird Greipel den Giro verlassen. Es bleibt für ihn damit bei dem Erfolg auf der zweiten Etappe der Jubiläumsausgabe der Italien-Rundfahrt.

Trotz guter Vorarbeit seiner Lotto-Helfer fehlten Greipel auf der Zielgeraden ein weiteres Mal die nötigen Kraftreserven, um Dominator Gaviria zu gefährden. Auch das deutsche Bora-Team gehörte wieder zu den Geschlagenen. Sprint-Kapitän Bennett fuhr erneut knapp am Sieg vorbei, aber immerhin schon zum vierten Mal auf das Podium.

Für Greipel rückt nun die Vorbereitung auf die Tour de France (1. bis 23. Juli) in den Mittelpunkt. Das Rosa Trikot des Gesamtführenden behauptete ein weiteres Mal der Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb).

Nairo Quintana unter Zugzwang

Die Flachetappe hatte wie schon jene am Vortag einen klassischen, bis ins Finale eher ereignislosen Verlauf genommen. Der Peloton ließ die Ausreißer Pawel Brutt (Gazprom-Rusvelo), Matej Mohoric (UAE Team Emirates) und Vincenzo Albanese (Bardiani CSF) an langer Leine gewähren, das Tempo wurde erst auf den letzten Kilometern erheblich gesteigert.

Am Samstag kommen die Kletterspezialisten wieder auf ihren Geschmack. Die 14. Etappe von Castellania nach Oropa endet nach 131 km mit der dritten Bergankunft des diesjährigen Giro. Das Teilstück leitet auch die entscheidende Phase des Rennens ein, die in der berglastigen Schlusswoche ihren Höhepunkt erleben dürfte. Vor allem Top-Favorit Nairo Quintana (Movistar) ist nach seinem Zeitverlust im Kampf gegen Uhr unter Zugzwang. Sein Rückstand auf Dumoulin beträgt 2:23 Minuten.

Strafe für Victor Campenaerts

In Sachen Romantik versteht der Radsportweltverband UCI derweil offenbar keinen Spaß. Das bekam der belgische Zeitfahrmeister Victor Campenaerts zu spüren. Der 25-Jährige hatte vor wenigen Tagen das Einzelzeitfahren beim 100. Giro d'Italia dazu genutzt, um öffentlichkeitswirksam um ein Date mit einer jungen Frau namens Carlien zu bitten. "Carlien daten?", hatte er sich auf die blanke Brust schreiben lassen. Übersetzt: "Carlien, willst du mir mit ausgehen?"

Die UCI belegte Campanaerts daraufhin mit einer Geldstrafe in Höhe von 100 Schweizer Franken, weil er das Image des Radsports beschädigt habe. Auch sein Team LottoNL-Jumbo rügte die Aktion. "Das war nicht professionell", sagte Generalmanager Richard Plugge. "Wie sagt man: Liebe macht blind", meinte Sportdirektor Addy Engels.

Campanaerts wird das alles relativ egal sein. Wie belgische Medien herausfanden, handelte es sich bei der jungen Frau um Carlien Cavens. Und viel wichtiger, sie hat das Date akzeptiert. "Ich konnte dazu nicht nein sagen", sagte sie einem belgischen Radiosender. Nach dem Giro soll das Rendezvous stattfinden.

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