Hans-Michael Holczer bestreitet Mitwisserschaft

SID
Hans-Michael Holczer bestreitet die Anschuldigungen von Ex-Profi Stefan Schumacher
© getty

Ex-Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer hat Stefan Schumachers Vorwurf der Mitwisserschaft bei Dopingpraktiken zurückgewiesen: "Das ist vollkommen aus der Luft gegriffen".

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"Das ist vollkommen aus der Luft gegriffen", sagte Holczer mit dem "SID". Radprofi Schumacher, der von 2006 bis 2008 bei Gerolsteiner gefahren war, hatte in einem Spiegel-Interview Doping eingeräumt und gesagt, Holczer sei "bestens im Bilde" gewesen und habe "schon mitbekommen, was um ihn herum passiert ist".

Schumacher gesteht Epo-Doping

Auch Schumachers Anwalt Michael Lehner äußerte diesen Verdacht. "Ich bin gespannt, ob Holczer irgendwann mit der eigenen Legende aufräumt", sagte Lehner dem "SID". Nachweislich hätten Radsportler gelogen und in dem System gelebt. "Dass nun gerade unter den Teamchefs ein Heiliger ist, der nichts mitbekommen und die Augen verschlossen hat, ist kaum zu glauben", fügte Lehner hinzu.

"Wird kein Aufräumen geben"

Holczer entgegnete darauf: "Dazu kann ich nur sagen, es wird hier kein Aufräumen geben. Ich kenne Herrn Lehner gut, ich habe sehr viele Briefe von ihm zu Hause. Er erschreckt mich nicht."

Schumacher und Holczer treffen sich ab dem 10. April vor dem Landgericht Stuttgart wieder. Schumacher ist dort in einem Präzedenzverfahren wegen Betrugs angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Holczer durch die Einnahme der Dopingmittel hintergangen zu haben.

Nach Holczers Ansicht würden dort die Vorgänge geklärt, die sich damals abgespielt hätten. Deshalb werde er Schumachers Geständnis auch nicht kommentieren. "Ich bin der Falsche, um irgendwelche Bewertungen abzugeben. Es ist auch der falsche Ort und die falsche Zeit. Ich denke, es wird Aufgabe des Landgerichts sein, diesen Sachverhalt zu klären".