Medaillenhoffnungen ruhen auf den Sprintern

SID
Maximilian Levy (r.) möchte bei der WM vorne weg fahren
© Getty

Gut ein halbes Jahr nach den Olympischen Spielen in London geht der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ohne überzogene Erwartungen in die Bahnrad-WM im weißrussischen Minsk.

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Vor allem auf den Sprintern ruhen die Medaillenhoffungen. Bundestrainer Detlef Uibel rechnet mit drei Podestplätzen. Im Vorjahr bei der WM in Melbourne hatte es fünfmal Edelmetall gegeben. "Wir sollten unser Licht nicht unter den Scheffel stellen, wir sind international konkurrenzfähig", sagte er dem SID.

Die Teamsprinter bei den Männer sollen um den Titel kämpfen, in den Einzeldisziplinen hat der Olympia-Zweite im Keirin, Maximilian Levy (25/Berlin), die besten Chancen.

Und auch die Teamsprint-Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen Miriam Welte (26) und Kristina Vogel (22) können trotz ihres Trainingsrückstandes einen Platz auf dem Podium anstreben.

Erstmals ohne sechsmaligen Weltmeister

"Der Olympiasieg sollte bei beiden nicht zur Verkrampfung führen. Ich erwarte von den beiden keine Riesendinge, ganz oben zu stehen, wäre vermessen", sagte Uibel über das Duo aus Kaiserslautern und Erfurt, das in den letzten Monaten die Priorität auf die Polizeiausbildung gelegt hatte: "Wir sind heilfroh, dass sie überhaupt teilnehmen".

Die Männer gehen erstmals ohne den sechsmaligen Weltmeister Stefan Nimke, der sich seit Olympia ebenfalls auf seine Polizeiausbildung konzentriert, in die Titelkämpfe. Für Nimke wird der junge Stefan Bötticher (21/Leinefelde) ins Teamsprint-Aufgebot rücken. Robert Förstemann (26/Greiz), der für Nimke nach dessen Verletzung bei Olympia eingesprungen war, ist Ersatz. René Enders (26/Zeulenroda) und Levy komplettierten das favorisierte Trio, das sich bei Olympia mit Bronze zufrieden geben musste.

Außenseiter bei Ausdauerrennen

In den Ausdauerdisziplinen gehen die Deutschen weitgehend als Außenseiter an den Start. Der Bahn-Vierer ringt weiter um den Anschluss an die Weltspitze und hatte im Vorfeld der WM zudem mit krankheitsbedingten Rückschlägen zu kämpfen. "Die Besetzung ist noch offen. Ich werde aber die stärkste Kombination bei der WM antreten lassen", sagte Ausdauer-Bundestrainer Sven Meyer. Infrage kommen Maximilian Beyer (19/Nordhausen), Henning Bommel (29/Finsterwalde), Lucas Liß (21/Unna), Theo Reinhardt (22/Berlin) und Kersten Thiele (20/Göttingen).

Medaillenhoffnungen hegen lediglich Europameister Liß im Bahnrad-Mehrkampf Omnium und Reinhardt im Scratch-Rennen.