Valverde: "Sie haben mir zwei Jahre genommen"

SID
Alejandro Valverdes 19-monatige Dopingsperre läuft zum Ende des Jahres ab
© Getty

Dopingsünder Alejandro Valverde kehrt ab 1. Januar wieder in den Radsport zurück. Mit dem Ende des Jahres 2011 läuft auch die 19-monatige Sperre des 31-Jährigen ab.

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Auf seiner Homepage läuft bereits der Countdown. Tage, Stunden, Minuten, Sekunden werden bei Alejandro Valverde bis zum Ende seiner Dopingsperre runtergezählt. Am 1. Januar um 0.00 Uhr ist es soweit. Dann ist der frühere Weltklasse-Radprofi, der einst in der Kundenliste von Dopingarzt Eufemiano Fuentes unter dem Codenamen "Valv. Piti" geführt worden war, wieder startberechtigt.

Und der 31-Jährige kann sein Comeback kaum mehr erwarten. "Ich habe sehr hart trainiert, bin viele Kilometer gefahren und habe versucht, die Rennen zu simulieren. Ich hoffe, dass ich mit alter Stärke zurückkehren kann", sagt Valverde und hat sich bereits Ziele für 2012 gesetzt: "Ich habe die Weltmeisterschaft und die Tour de France im Kopf. Bei der WM war ich einige Male nah dran, habe zweimal Silber und einmal Bronze gewonnen. Und bei der Tour bin ich bereits Sechster und Achter geworden. Es ist noch lange hin, aber ich werde dafür kämpfen."

Movistar nahm Valverde wieder auf

Probleme, ein Team zu finden, hatte Valverde nicht. Es war fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass der spanische Movistar-Rennstall seinen Kapitän wieder aufnahm. Dass der Allrounder als Sportbetrüger verurteilt worden war, spielte dabei keine Rolle. Schließlich war bei der großen Mehrheit in Spanien, wo der Anti-Doping-Kampf ohnehin nur halbherzig geführt wird, die Sperre als große Ungerechtigkeit empfunden worden.

Für 19 Monate hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS den Spanier im Mai 2010 aus dem Verkehr gezogen, ohne dass jemals eine positive Dopingprobe vorgelegen hätte. Der CAS sah es als erwiesen an, dass Valverde in den Fuentes-Skandal verstrickt gewesen war und folgte der Argumentation des Radsport-Weltverbandes UCI und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).

Überführt durch listige Aktion der Italiener

Der spanische Verband hatte zuvor Abstand von einer Sperre genommen, obwohl per DNA-Test bewiesen worden war, dass der im Zuge der Operacion Puerto sichergestellte Blutbeutel mit der Nummer 18 von Valverde stammt. Aufgeflogen war der Mann aus Las Lumbreras erst durch eine listige Aktion des italienischen Olympia-Komitees CONI.

Die Fahnder hatten den Tour-Abstecher nach Italien am 21. Juli 2008 genutzt und Valverde zur Blutabnahme gebeten. Der DNA-Test ergab schließlich eine Übereinstimmung mit den Blutproben aus Spanien. Daraufhin kam es zur grotesken Situation, dass Valverde für Rennen in Italien gesperrt war, andernorts aber weiter fleißig Siege einfahren durfte.

Und die Liste seiner Erfolge ist lang. 53 Profisiege stehen bei ihm zu Buche. Valverde gewann zweimal die ProTour-Gesamtwertung, holte sich den Gesamtsieg bei der Vuelta (2009) siegte bei Klassikern wie Lüttich-Bastogne-Lüttich und fuhr bei der WM dreimal auf das Podium. Daran will der Spanier, der gegen seine Sperre vergeblich vor dem Schweizer Bundesgericht angekämpft hatte, wieder anknüpfen.

Valverde: "Ich bin unschuldig"

"Sie haben mir zwei Jahre genommen. Die Sperre kam zu einem Zeitpunkt, als ich in herausragender Form war", sagt Valverde, der sich nach wie vor keiner Schuld bewusst ist: "Ich bleibe dabei. Ich bin unschuldig und werde es auch bleiben."

Wann er sein Renn-Comeback geben wird, ist noch unklar. Sicher ist bislang aber, dass er in seiner Heimat bei der Murcia-Rundfahrt (2. bis 4. März) an den Start gehen wird. Dann wird er auch im Movistar-Trikot zu sehen sein. Im November hatte die UCI Valverde noch Steine in den Weg gelegt und die Präsentation zur Vertragsunterschrift untersagt.

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