Experte: "Unnormale" Werte bei Armstrong

SID
Lance Armstrong gab bei der diesjährigen Tour de France nach vierjähriger Pause sein Comeback
© Getty

Jakob Mörkebjerg, ein renommierter Blutforscher, verdächtigt Lance Armstrong indirekt des Dopings. Die Blutwerte des US-Amerikaners bei der Tour de France seien "unnormal" gewesen.

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Der renommierte dänische Blutforscher Jakob Mörkebjerg hat die Blutwerte von Lance Armstrong bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt als "unnormal" bezeichnet und den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger indirekt des Blutdopings verdächtigt.

Sowohl die Anzahl roter Blutkörperchen, als auch der Hämatokrit- und der Hämoglobinwert Armstrongs seien im Vergleich der ersten mit der letzten Etappe der "Grande Boucle" relativ konstant geblieben, erklärte Mörkebjerg - ein höchst verdächtiger Befund.

"Aus unserer Forschung wissen wir, dass diese Blutwerte unter großer Anstrengung - wie bei der Tour de France der Fall - markant fallen. Aber das ist bei Armstrong nicht so", sagte Mörkebjerg dem dänischen Radio "DR".

Doping "könnte eine Erklärung sein"

Damit sei nicht erwiesen, dass sich der Texaner einer Blutdoping-Kur unterzogen habe, "aber das könnte eine Erklärung sein. Eine andere Ursache wäre Diarrhö oder Dehydrierung."

Das Bild, das die Werte des diesjährigen Tour-Dritten zeigten, "stehe dem entgegen, was wir normal sehen müssten", ergänzte der dänische Spezialist.

Armstrong veröffentlicht seine Werte auf der Internetseite seiner Krebs-Stiftung (Livestrong). Dort könnte man auch sehen, dass Armstrongs Blutwerte beim Giro d'Italia den von Mörkebjerg erwarteten Verlauf genommen haben.

"Aber bei der Tour de France sind sie nicht gefallen", betonte Mörkebjerg, der in Kopenhagen an der Universitätsklinik Bispebjerg Hospital forscht.

Armstrong: "Das ist lächerlich. Genug ist genug"

Armstrong sieht sich Zeit seiner Karriere Dopingverdächtigungen ausgesetzt, hat aber stets geleugnet, unerlaubte Mittel gebraucht zu haben.

2005 hatte die "L'Equipe" Armstrong in sechs Fällen Epo-Doping vorgeworfen und sich dabei auf die Auswertung tiefgefrorener Proben von 1999 berufen.

Bei der zurückliegenden Tour wurde er mehrfach ohne positiven Befund getestet. Über die fortwährenden Mutmaßungen, wonach er sich doch verbotener Substanzen bediene, sagte er: "Das ist lächerlich. Genug ist genug. Wir sind als Team schon lange zusammen und hatten nie einen positiven Test."

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