Boonen klagt gegen Tour-Ausschluss

SID
Tom Boonen (l.) wurde bei der Belgien-Rundfahrt 2008 positiv auf Kokain getestet
© Getty

Radprofi Tom Boonen will gegen einen möglichen Tour-Ausschluss vor Gericht ziehen. Dem Belgier soll wegen wiederholtem Kokainkonsum der Start bei der Rundfahrt verweigert werden.

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Der von einer Sperre bedrohte Radprofi Tom Boonen will seinen Start bei der Tour de France vor einem Gericht in Paris erstreiten. Den Gang zur Justiz kündigte der Belgier am Samstag an.

Man warte immer noch auf eine schriftliche Mitteilung über den Ausschluss von der Frankreich-Rundfahrt, sagte Boonens Anwalt Luc Delau: "Man will ihn aus ethischen Gründen ausschließen, das hat nichts mit verantwortungsvollem Handeln im Sport zu tun. Und Kokainkonsum außerhalb des Wettkampfes ist kein Doping."

Boonen bereits 2008 für Tour gesperrt

Zu Beginn dieser Woche hatte Tour-Direktor Christian Prudhomme eine Teilnahme Boonens an der diesjährigen Rundfahrt (4. bis 26. Juli) ausgeschlossen, nachdem Boonen in der vergangenen Woche einen wiederholten Positiv-Test auf Kokain bekannt gegeben hatte.

Wegen eines ersten Befundes am 26. Mai 2008 hatte er bereits die letztjährige Tour verpasst. Als Reaktion auf den erneuten Drogenmissbrauch wurde der 28-jährige Belgier von seinem Rennstall Quick Step vorerst suspendiert, er soll aber ab Mitte Juni zumindest vom Team aus wieder fahren dürfen.

Allerdings hat der Radsport-Weltverband UCI Boonens Fall an die Disziplinarkommission weitergeleitet. Obgleich das Verhalten des Belgiers keine Überschreitung der Anti-Doping-Regeln darstelle, "kann es als unakzeptabel und schädigend für das Image, die Reputation oder die Interessen der UCI angesehen werden", hieß es in der Begründung. Bei diesen Verstößen liege das Strafmaß zwischen einem und sechs Monaten.

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