Bartko verpasst Medaille

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Robet Bartko kam im Fünfkampf der Bahnrad-WM nicht über den fünften Platz hinaus
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Zum Abschluss der Bahn-WM in Pruszkow hat Robert Bartko im Omnium-Wettbewerb eine Medaille verpasst. Der Olympiasieger von Sydney belegte den fünften Platz.

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Ohne Happy End für Fünfkämpfer Robert Bartko und ohne die erhoffte Medaille zum Abschluss ist die WM im polnischen Pruszkow für die deutschen Bahnradasse zu Ende gegangen.

Sydney-Olympiasieger Bartko musste sich im Omnium mit dem fünften Platz begnügen und verpasste es damit, sich für das Debakel in der Einerverfolgung mit einer Medaille zu rehabilitieren.

Bartko: "Enttäuscht und zufrieden zugleich"

"Ich bin enttäuscht und zufrieden zugleich. Es ist sehr ärgerlich, die Medaille so knapp aus der Hand zu geben. Ich habe aber alles gegeben, diesmal waren andere besser. So ist der Sport", sagte Bartko, nachdem er vor der letzten Disziplin noch auf Medaillenkurs gelegen hatte.

Der Bund Deutscher Radfahrer schloss die WM nach den Titeln von Keirin-Weltmeister Maximilian Levy und 1000-m-Champion Stefan Nimke sowie dem dritten Platz im Teamsprint dennoch mit der besten Bilanz seit 2006 ab.

"Das Ziel ist erreicht", meinte BDR-Vizepräsident Udo Sprenger, auch wenn er ursprünglich fünf Medaillen anvisiert hatte. Auch BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer zog ein positives Resumee: "Das war eine Standortbestimmung. Unsere Zielstellung ist Olympia 2012. Da können wir positiv nach vorne schauen."

Bartko verpasst Medaille im Fünfkampf nur knapp

Zum Abschluss schrammte Bartko an einer Medaille knapp vorbei, obwohl der dreimalige Einzel-Weltmeister ungeahnte Qualitäten im Fünfkampf gezeigt hatte.

Nach dem 200-m-Sprint, dem 7,5-km-Scratch, der 3000-m-Einerverfolgung, dem 15-km-Punktefahren und dem 1000-m-Zeitfahren kam Bartko mit 26 Minuspunkten auf Platz fünf. Der Titel ging an den Australier Leigh Howard (19) vor dem Kanadier Zachary Bell (21) und Tim Veldt aus den Niederlanden (24).

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Damit verpasste Bartko einen versöhnlichen Abschluss, nachdem er in der Einerverfolgung über 4000 m mit Platz neun sein persönliches Debakel erlebt hatte. Hinzu kamen interne Streitereien mit dem Verband, den er heftig kritisiert hatte. Für den Vierer war er erst gar nicht berücksichtigt worden.

"Der Mix aus Sechstagerennen und Weltcups verträgt sich nicht. Seit der Rückkehr von Bartko im Jahr 2003 habe ich keinen Vierer gesehen, der eine überragende Leistung gezeigt hat. In der Mannschaft hat Bartko die Leistung nicht gebracht", bemängelte Bremer.

Klärendes Gespräch zwischen Bartko und BDR geplant

Nach der WM werde es ein klärendes Gespräch mit dem Potsdamer geben, der den Verband heftig kritisiert hatte. Man werde sich anhören, was Bartko will. Der dreimalige Weltmeister hatte vom BDR gefordert, einen finanziellen Ausgleich zu erhalten, sollte er auf einen Teil der Sixdays verzichten.

Die "Abteilung Ausdauer" bereitete den Verantwortlichen Sorgen, zumal der Vierer bei der WM der Weltspitze erneut hinterhergefahren war. Dafür sprangen die Sprinter in die Bresche. Trotz der Querelen um die Nichtnominierung von Levy im Teamsprint erzielten die "schnellen Männer" eine ihrer erfolgreichsten Weltmeisterschaften.

"Wir sind im Sprintbereich seit Jahren auf Tuchfühlung zur Weltspitze und trotzdem zerfleischen wir uns selbst. Das kann ich nicht nachvollziehen. Damit sollten wir aufhören", meinte Bundestrainer Detlef Uibel.

In der Königsdisziplin ging die Entscheidung dagegen ohne deutsche Beteiligung über die Bühne. Den Titel holte der Franzose Gregory Bauge in drei Läufen gegen Azizulhasni Awang aus Malaysia.

Deutsche Frauen bleiben ohne Medaille

Mit vielen Enttäuschungen und ohne Medaille endeten die Titelkämpfe für die deutschen Frauen. Im Keirin-Wettbewerb, den die Chinesin Shuang Guo vor der Französin Clara Sanchez und Willy Kanis aus den Niederlanden gewann, belegten Miriam Welte und die sechsmalige Junioren-Weltmeisterin Kristina Vogel die Plätze acht und zehn.

Im 25-km-Punktefahren, das von zwei Stürzen überschattet worden war, langte es für Elke Gebhardt aus Gottenheim mit drei Punkten nur zu Platz zehn.

Das Rennen gewann die Italienerin Giorgia Bronzini (18) vor Yumari Gonzalez Valdivieso aus Kuba (15) und der Britin Elizabeth Armitstead (13). Im Ausdauerbereich steht dem BDR ein Umbruch ins Haus. "Dort muss der Bundestrainer mit U23-Fahrerinnen neu anfangen", meinte Sprenger.

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