Totilas feiert sechsten Sieg in Folge

SID
Siegerlächeln: Matthias Rath und Totilas schwimmen auf der Welle des Erolgs
© getty

Matthias Rath schaute ein wenig gequält, der Beifall der Zuschauer war eher verhalten - dennoch hat der Dressursport seinen "Superhengst" endgültig wieder: Trotz kleinerer Fehler feierten Rath (Kronberg) und das Millionenpferd Totilas auf ihrer Comeback-Tour nach zweijähriger Pause den sechsten Sieg in Folge.

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Das Paar gewann am Sonntag beim internationalen Turnier in Perl-Borg den Grand Prix Special und darf sich große Hoffnungen auf einen Startplatz bei der WM in der Normandie (24. August bis 7. September) machen.

Rath und die einstige Gold-Hoffnung Totilas setzten sich auf dem Peterhof mit 82,196 Prozentpunkten vor der fünfmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Bella Rose (81,647) und Team-Europameisterin Kristina Sprehe (Dinklage) mit Desperados (79,725) durch.

Bei ihrem Comeback im belgischen Kapellen hatten Rath und Totilas 82,271 Punkte geholt, zwei Wochen später in Wiesbaden steigerten sich Pferd und Reiter auf 83,196 Zähler.

"Es passieren immer nochmal Fehler, diesmal ziemlich viele in einer Prüfung. Aber besser hier als in Zukunft", sagte Rath.

Aachen-Reiter mit besten WM-Chancen

Schon am Freitag hatten der Reiter und der 14 Jahre alte Rapphengst den Grand Prix in Perl-Borg mit einer neuer Bestmarke gewonnen. Das Turnier im Saarland gilt als erste von zwei nationalen WM-Sichtungen.

Nach dem Special berief Bundestrainerin Monica Theodorescu Rath und Totilas in das deutsche Team für den CHIO in Aachen (14. bis 20. Juli). Das Turnier in der Soers ist die zweite nationale Sichtung, im Anschluss werden die WM-Tickets vergeben.

Es gilt: Wer in Aachen reitet, hat beste WM-Chancen. Neben Rath und Totilas gehen Werth/Bella Rose, Sprehe/Desperados und die EM-Zweite Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Damon Hill in Aachen an den Start.

Langehanenberg/Damon Hill und Sprehe/Desperados dürften ihre WM-Plätze sicher haben, dahinter ist ein Kampf um die zwei weiteren Plätze entbrannt.

Sonderstellung von Totilas

Rath und Totilas, die wegen Erkrankung und Verletzung zwei Jahre pausieren mussten, kämpfen gegen Werth mit Bella Rose sowie Team-Europameisterin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) im Sattel von D'Agostino - das Paar belegte auf dem Peterhof den vierten Rang (76,549).

Die erfahrenen Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) und Nadine Capellmann (Würselen) mussten wegen Hufverletzungen ihrer Pferde Herzrufs Erbe und Girasol ihre Teilnahme in Perl-Borg absagen.

Dass Totilas, der 2010 bei den Weltreiterspielen in Kentucky unter dem Niederländer Edward Gal alle drei WM-Titel gewann, immer noch eine Sonderstellung einnimmt, bekamen die Turniermacher auf dem Peterhof zu spüren.

Zusatztribüne wegen Zuschaueransturm

Wegen der großen Nachfrage war die Tribüne seit Wochen ausverkauft. Es musste eine zusätzliche Stehtribüne errichtet werden.

Erst so konnten alle Interessierten die zwei Auftritte von Totilas, für den Mitbesitzer Paul Schockemöhle gemeinsam mit Raths Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff im Jahr 2010 zehn Millionen Euro hingeblättert hatten, verfolgen.

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