Totilas nur auf Platz vier im Special

SID
Totilas und Matthias Rath enttäuschten im Special und landeten nur auf Platz vier
© Getty

Matthias Rath und Totilas haben bei der Dressur-EM in Rotterdam wieder eine Titel-Chance vergeben. Zwei Tage nach Silber im Team landeten sie im Special auf dem vierten Platz.

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Zweiter Anlauf, zweite Schlappe: Matthias Rath und das Millionenpferd Totilas sind bei der Dressur-EM in Rotterdam erneut an Gold vorbeigeritten. Zwei Tage nach Silber mit dem Team stürzte das Paar im Special beim Sieg von Titelverteidigerin Adelinde Cornelissen (Niederlanden) mit Parzival sogar auf Platz vier ab.

Rang zwei und drei gingen an die Briten Carl Hester mit Uthopia und Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris. Isabell Werth (Rheinberg) wurde mit El Santo Siebte.

Rath: "Er hat so viele Fehler gemacht"

"Ärgerlich, dass er so viele Fehler gemacht hat. Besonders ärgerlich, dass es bei den Europameisterschaften passiert ist. Aber das ist der Sport, morgen geht es weiter", sagte Rath über seinen Vierbeiner.

Der Kronberger und das angebliche Wunderpferd zeigten Defizite in der ersten Piaffe und bei der Galopptraversale. Immer wieder schlichen sich Unsicherheiten ein. "Das waren einfach zu viele Fehler", meinte der deutsche Teamchef Klaus Röser.

Auf der Tribüne verfolgten Raths Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff und Totilas-Mitbesitzer Paul Schockemöhle mit enttäuschten Gesichtern den Vortrag ihres Hoffnungsträgers.

"Ich hatte das Gefühl, dass Totilas heute ein wenig zu aufgeregt war", sagte Schockemöhle, spendete aber gleich schon wieder Trost: "Das kann passieren. So ist Sport. Ich hatte als Springreiter auch mehrmals drei Abwürfe."

Wie Rath sorgte auch Werth für eine Enttäuschung. Die fünfmalige Olympiasiegerin aus Rheinberg, die 2007 den EM-Titel im Special gewinnen konnte, zeigte wieder Probleme bei den Piaffen und musste sich am Ende bei 76,533 Punkten mit Rang sieben begnügen.

Werth trotz Rückschlag optimistisch

"Wir sind voll auf Angriff geritten. Dadurch gab es einige Fehler", sagte Werth. Dennoch ließ sich die 42-Jährige vor der Kür am Sonntag nicht einschüchtern. "Wir haben eine tolle Musik, die mich sehr inspiriert, und wir werden wieder volles Risiko gehen."

EM-Debütantin Helen Langehanenberg präsentierte sich zum Auftakt der Einzel-Wettkämpfe deutlich verbessert. Die 29 Jahre alte Reiterin aus Havixbeck kam mit dem elf Jahre alten Hengst Damon Hill nach einer guten Vorstellung mit 75,238 Prozentpunkten auf Rang acht und sicherte sich frühzeitig einen Platz im deutschen Dreierteam für die Kür.

Im Grand Prix hatte die Newcomerin noch Punkte liegen gelassen.

Langehanenberg: "Mehr Zug und Ausdruck gezeigt"

"Ich bin sehr zufrieden. Wir haben heute mehr Zug und Ausdruck gezeigt", sagte Langehanenberg, die sich nach dem dürftigen Auftakt viel vorgenommen hatte. "Ein bisschen war es nach dem Motto: Jetzt erst recht", meinte sie. Bundestrainer Holger Schmezer war voll des Lobes. "Das war eine deutliche Steigerung. Dafür haben wir sie mitgenommen."

Teamkollege Christoph Koschel (Hagen) indes enttäuschte wie schon zwei Tage zuvor im Grand Prix und blieb auf dem zwölf Jahre alten Wallach Donnperignon mit 73,810 Punkten als Zehnter hinter Langehanenberg.

Für Koschel ist EM gelaufen

Damit ist für den Juristen aus Hagen am Teutoburger Wald die EM schon gelaufen. "Ich weiß auch nicht warum, aber mein Pferd zeigte sich hier an allen Tagen nicht aggressiv genug", so Koschel.

"Vielleicht ist es sein Temperament", meinte Schmezer über den etwas zurückhaltenden Koschel. "Der Ehrgeiz ist bestimmt vorhanden. Manchmal ist es so: man will, aber man kann nicht", sagte Schmezer.

Koschel hatte Probleme bei der Piaffe. "Das ist eine grundlegende Schwierigkeit unserer Reiter. Das haben wir längst erkannt", meinte Schmezer.

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