Ogier dominiert in Monte Carlo

SID
Sebastien Ogier lies der Konkurrenz keine Chance
© getty

Die "Mutter aller Rallyes" verzeiht keine Fahrfehler, nicht einmal einer heimgekehrten Motorsport-Legende. Rekord-Champion Sébastien Loeb jagte furios über Eis und Schnee in den französischen Seealpen, düpierte als "Gaststarter" im unterlegenen Citroën DS3 in 5 der 14 Prüfungen die Konkurrenz und musste sich doch deutlich geschlagen geben.

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Eine Zeitstrafe wegen einer gebrochenen Hinterradaufhängung kostete Loeb seinen achten Sieg bei der Rallye Monte Carlo.

Mit 40 Jahren und kaum noch Rallye-Praxis setzte Loeb, seit 2014 bei der Tourenwagen-WM im Einsatz, die überlegenen Volkswagen auf der "Monte" gehörig unter Druck. Titelverteidiger Sébastien Ogier musste sein gesamtes fahrerisches Können aufbieten und teilweise durch die Gebirgspässe schleichen, um zum dritten Mal nach 2008 und 2014 im Fürstentum zu triumphieren.

Den VW-Erfolg in Monte Carlo komplettierten Jari-Mati Latvala (Finnland/+58,0 Sekunden) und Andreas Mikkelsen (Norwegen/+2:13,3 Minuten), beide wie Ogier im Polo-R unterwegs, auf den Plätzen zwei und drei. "Der Sieg in Monte Carlo bedeutet viel, vor allem für mich, weil meine Heimat so nah ist", sagte der 31-Jährige, der in Gap, unweit von Monaco, aufgewachsen ist: "Die Bedingungen in diesem Jahr waren sehr schwierig, aber hier herrschte trotzdem die beste Stimmung, die ich je bei einer Rallye erlebt habe."

Loeb zeigte sich zufrieden

Auch sein Landsmann Loeb zeigte sich zufrieden, der neunmalige Weltmeister wollte bei der seit 1911 ausgetragenen Rallye seinen Spaß, und den bekam er. "Das war großartig", sagte Loeb mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Okay, natürlich bin ich wegen des Fahrfehlers enttäuscht, aber das war für mich insgesamt ein Vergnügen. Ich habe die Rallye und die tolle Atmosphäre genossen." Wird er im kommenden Jahr wiederkommen? "Noch habe ich keine Pläne", antwortete Loeb, der schließlich mit 8:34,7 Minuten Rückstand auf Ogier Achter wurde.

Schnell genug ist Loeb sicherlich noch immer, doch Schnelligkeit alleine reicht an der Côte d'Azur nicht aus. Das musste auch der frühere Formel-1-Pilot Robert Kubica erfahren. Mit vier Prüfungssiegen beeindruckte der Pole wie auch Loeb, doch immer wieder mutierte Kubica zum Crash-Piloten.

Bereits am Donnerstag hatte er durch einen Ausritt viel Zeit verloren, anschließend musste er die Etappe mit Elektronik-Problemen abbrechen. Auch der 30-Jährige durfte nur mit einer zehnminütiger Strafe wieder an den Start gehen. Bezeichnend sein Zieldurchlauf bei der vorletzten Prüfung "La Bollene Vesubie - Sospel": Kubica war derart schnell unterwegs, dass er noch nach der Etappe in die Strohbegrenzung raste. Wie gesagt: Die "Mutter aller Rallyes" verzeiht keine Fehler.

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