Bradl und Co. straucheln in Assen

SID
Stefan Bradl konnte beim Niederlande-GP in Assen nicht überzeugen
© getty

Die deutschen Motorrad-Piloten kehren enttäuscht aus Assen zurück. Stefan Bradl wurde beim von Wetterkapriolen geprägten Großen Preis der Niederlande in der MotoGP nur Zehnter, seinen Landsleuten erging es noch schlechter. Derweil feierte Bradls Honda-Markenkollege und Weltmeister Marc Marquez den achten Sieg im achten Rennen.

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Die "Kathedrale des Motorradsports" war für Stefan Bradl und die übrigen deutschen Piloten keine Reise wert.

Beim Großen Preis der Niederlande holte der 24-Jährige mit seinem enttäuschenden zehnten Platz in der MotoGP noch das beste Ergebnis der Fahrer aus dem nahen Nachbarland.

Nach den Erlebnissen im Regen von Assen kann es beim Heimrennen in zwei Wochen auf dem Sachsenring (13. Juli) eigentlich nur besser werden.

Bradl hatte bereits in der Vorbereitung auf das einzige Samstagsrennen der Saison Probleme. Dazu kam ein Sturz in der Besichtigungsrunde, im Rennen kämpfte der frühere Moto2-Champion mit den schwierigen Verhältnissen. Startplatz acht konnte der Zahlinger auf der feuchten Strecke nicht behaupten, am Ende ging es nur noch darum, wenigstens das Top-10-Ergebnis zu retten. Zur Spitze fehlten fast 50 Sekunden.

"Ich bin echt angekotzt", sagte Bradl und ärgerte sich über seine enttäuschende Vorstellung bei der Dutch TT. "Das ganze Wochenende war schlecht von meiner Seite her", gestand der WM-Achte ein: "Ich bin jetzt froh, dass es nach Hause geht."

Marquez weiter nicht aufzuhalten

Während Bradl den nächsten Rückschlag erlitt, feierte sein Honda-Markenkollege und Weltmeister Marc Marquez (Spanien) den achten Sieg im achten Rennen. Zuletzt war eine solche Erfolgsserie zu Saisonbeginn in der Königsklasse Rekordweltmeister Giacomo Agostini aus Italien 1971 gelungen.

Andrea Dovizioso (Italien/Ducati) sowie Marquez' Landsmann und Teamkollege Dani Pedrosa belegten die Plätze zwei und drei, Vorjahressieger Valentino Rossi (Italien/Yamaha) wurde trotz eines taktischen Fehlers Fünfter. Erst kurz vor dem Start hatte sich der Superstar für Regenreifen entschieden und dem Feld aus der Box vor 90.000 Zuschauern hinterherjagen müssen.

Der neunmalige Weltmeister kassierte reihenweise Konkurrenten ein, darunter auch Bradl. Der LCR-Pilot wechselte rund 20 Runden vor Schluss wie die anderen Fahrer die Maschine und fuhr auf Slicks weiter. Bradl holte zwar sechs WM-Zähler, sammelte im Kampf um einen Vertrag für 2015 aber auch Minuspunkte.

Jonas Folger hatte zuvor in der Moto2 ein Rennen zum Vergessen erlebt. Wegen der falschen Reifenwahl musste der 20-Jährige früh zurück in die Box, leistete sich eine Geschwindigkeitsübertretung, erhielt eine Durchfahrtsstrafe und wurde nur 23. Marcel Schrötter (beide Tordera/Spanien) fuhr als Zwölfter in die Punkte, Sandro Cortese (Berkheim) stürzte kurz vor Schluss und schied aus.

Folger schon im Qualifying mit Problemen

Kurz vor dem geplanten Rennbeginn war ein heftiger Regenschauer runtergegangen. Da die Strecke zu trocknen begann, entschieden sich Folger und Cortese (beide Kalex) für Slicks. Doch der Regen kehrte zurück. Folger korrigierte die Fehlentscheidung, das Rennen war für den 21. des Qualifyings aber zerstört. Schrötter (Mistral) belohnte sich derweil für die richtige Reifenwahl mit vier WM-Punkten.

Den ersten Sieg seit 2003 (250 ccm) bejubelte Anthony West. Der Australier fuhr vom 23. Platz ganz nach vorn und zeigte, was für Folger möglich gewesen wäre. Hinter West kamen Moto3-Weltmeister Maverick Viñales (Spanien) sowie Mika Kallio (Finnland) ins Ziel. WM-Spitzenreiter Esteve Rabat (Spanien) wurde nur Achter, führt das Klassement mit 157 Punkten aber weiter souverän an. Folger (47) ist nur noch Neunter.

Grünwald verliert sicher geglaubte WM-Punkte

Mehr als enttäuschend lief es in der Moto3 für Luca Grünwald (Waldkraiburg). Der 19-Jährige kämpfte sich vom 31. bis auf den 14. Platz nach vorn, stürzte dann aber nach einer Kollision in der vorletzten Kurve und verlor auf den letzten Metern die sicher geglaubten ersten WM-Punkte des Jahres. Am Ende reichte es nur zu Rang 28. Philipp Öttl (Ainring/beide Kalex) rückte auf den 15. Platz vor und stockte sein Punktekonto um einen Zähler auf sechs auf.

Zwei Wochen nach seinem Sieg in Katalonien war Alex Márquez auch beim achten Lauf nicht zu schlagen. Der jüngere Bruder von Marc Márquez gewann vor seinem spanischen Landsmann und Honda-Teamkollegen Alex Rins. Dritter wurde der Portugiese Miguel Oliveira (Mahindra).

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