Kaum Hoffnung auf deutsche Siege

SID
Für Stefan Bradl wird es schwer werden seinen Titelerfolg von 2011 zu wiederholen
© getty

Die neue Motorrad-Saison beginnt am Sonntag in Katar, ein deutscher Siegfahrer ist wie im Vorjahr nicht dabei. Stefan Bradl schielt in der MotoGP Richtung Podium, ein Moto2-Trio träumt von Top-5-Platzierungen.

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Mittlerweile ist es fast eineinhalb Jahre her, dass die deutsche Hymne bei einer Siegerehrung in der Motorrad-WM erklang. Und auch in der neuen Saison muss das Band wohl nicht hervorgeholt werden.

Ohne Siegfahrer aus Deutschland erfolgt am Sonntag der Startschuss in Losail/Katar, im Blickpunkt steht weiter vor allem MotoGP-Pilot Stefan Bradl. In der Königsklasse schielt der 24-Jährige mehr denn je Richtung Podium - doch auch für fünf Landsleute geht es darum, den nächsten Schritt zu machen.

Bradl selbstbewusst

Bradl ist unverändert der einzige Deutsche bei den "Großen". Der Zahlinger, der seine Premierensaison in der MotoGP als Achter beendet und sich im Vorjahr auf Rang sieben verbessert hatte, will im dritten Jahr noch weiter nach vorn.

Der Honda-Pilot zeigte sich selbstbewusst: Er glaubt, dass er schon am Wochenende beim Nachtrennen in der Wüste "unter den ersten Fünf sein kann". Diese Regionen peilt der frühere Moto2-Weltmeister auch im Gesamtklassement an.

Im neuen Jahr sind erneut Ausreißer nach oben geplant. Ein "konkretes Ziel" seien vordere Platzierungen, sagt Bradl, der 2013 in der MotoGP zum ersten und bislang einzigen Mal unter die Top 3 (Laguna Seca/2.) gefahren war. In der bevorstehenden Saison will er "das ein oder andere Mal mehr auf dem Podium stehen. Ich hoffe, dass wir das schaffen".

Weltmeister 2011

2011 hatte Bradl den Titel in der mittleren Klasse geholt. Sein gleichaltriger Kumpel Sandro Cortese (Berkheim) wurde ein Jahr später Weltmeister in der Moto3 und feierte Ende Oktober 2012 in Australien als bislang letzter deutscher Fahrer einen Sieg. Nun steht der Schwabe vor seiner zweiten Saison in der Moto2, nach dem enttäuschenden Debüt (20. der Gesamtwertung, 19 Punkte) muss mehr kommen.

Die Tests verliefen vielversprechend. "Man kann sagen, dass wir in den oberen Top-10-Plätzen angekommen sind", sagte Cortese nach dem Ende der Vorbereitung. "Man muss trotzdem realistisch bleiben und nicht gleich vom Sieg oder Podest träumen", warnte der Kalex-Fahrer vor zu großen Erwartungen.

Cortese muss sich in diesem Jahr mit der kompletten "Spanien-WG" auseinandersetzen. Marcel Schrötter (21/Mistral) und Aufsteiger Jonas Folger (20/Kalex), die sich seit einiger Zeit in Tordera ein Haus teilen, werden Cortese regelmäßig auf der Strecke begegnen. Auch das Duo hat gute Top-10-Chancen, Folger überraschte im Winter.

"Da fehlt schon noch ein Stück"

"Es war schon immer meine Stärke, auf einem für mich neuen Motorrad schnell zu lernen", sagt der Oberbayer. Er sei allerdings "längst noch nicht zu 100 Prozent auf diese Klasse eingeschossen. Da fehlt schon noch ein Stück". Folger ist absolut konkurrenzfähig, aber noch etwas unsicher: "Auf mein erstes Moto2-Rennen selbst bin ich schon am meisten gespannt."

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren sind in der Moto3 nicht mehr die meisten Deutschen am Start. Nur Philipp Öttl (Ainring/17/Kalex) und Luca Grünwald (Waldkraiburg/19/Kalex) halten die Fahne hoch. Während Öttl, WM-18. der abgelaufenen Saison, in die Top 10 fahren kann, muss Grünwald im ersten Jahr als Fixstarter kleine Brötchen backen. Es geht für ihn darum, möglichst immer mal wieder in die Punkte (bis Platz 15) zu fahren.

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