Bruno Spengler erstmals DTM-Meister

SID
Bruno Spengler gewinnt im BMW in der Comeback-Saison der Münchner seinen ersten DTM-Titel
© Getty

Bruno Spengler ist Deutscher Tourenwagen-Meister (DTM) 2012. Der Kanadier gewann am Sonntag das Rennen beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring und beschertete BMW den ersten DTM-Titel nach 23 Jahren. Für Spengler war es der erste Titelgewinn.

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Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt brüllte Spengler seine Freude heraus. Dann grölte er über Funk den Queen-Klassiker "We are the Champions". Spengler schaffte das, was ihm vor wenigen Wochen niemand mehr zugetraut hatte: Auf der Zielgeraden fing er den seit dem Saisonbeginn führenden Paffett noch ab. Aus den drei Punkten Rückstand vor dem Finale machte er durch seinen vierten Saisonsieg einen Vorsprung von vier Zählern.

"Was für ein sensationeller Tag, was für eine sensationelle Saison. Ich bin sehr, sehr glücklich und stolz, diesen Titel für BMW geholt zu haben", sagte Spengler. Dagegen stand Paffett die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Wir waren so dicht dran, wir hätten es schaffen müssen", sagte der Brite. Der Mercedes-Pilot gratulierte Spengler fair: "Er hat diesen Titel verdient, wir haben die Meisterschaft nicht hier und heute verloren."

Mercedes geht leer aus

Für BMW war gleich die erste DTM-Saison nach 20 Jahren Pause ein einziger Triumphzug. Neben dem Fahrer-Titel gewannen die Münchner auch den Team-Titel (BMW Team Schnitzer) und sicherten sich die Hersteller-Wertung - mehr geht nicht.

Spengler, ausgerechnet Spengler, werden sie bei Mercedes gedacht haben. Sieben Jahre saß der Kanadier in der DTM für Mercedes am Steuer, einen Titel holte er nie. Und nun fügte er seinem früheren Arbeitgeber in seiner ersten Saison für BMW eine der bittersten Niederlagen zu. Nach dem Desaster in der Formel 1 stehen die Stuttgarter auch in der DTM einmal mehr mit leeren Händen da.

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Als Dritter schaffte in Augusto Farfus (Brasilien) noch ein weiterer BMW-Pilot den Sprungs auf das Podest. Vierter wurde der Brite Jamie Green im Mercedes, der vor dem Finale noch eine minimale Titelchance hatte. Bester Audi-Pilot war der Italiener Edoardo Mortara auf dem sechsten Platz.

Spengler nach Blitzstart fehlerfrei

Besser hätte der Start für Spengler wohl nicht laufen können. Der Kanadier überholte seinen Rivalen Paffett und setzte sich hinter seinen Markenkollegen Farfus an die zweite Stelle. Der Brasilianer ließ Spengler noch in der ersten Runde überholen. Paffett machte viel Druck auf Farfus, der den Briten zunächst hinter sich halten konnte.

Dann kamen beide zum ersten Stopp in die Box. Seite an Seite fuhren Farfus und Paffett auf die Rennstrecke zurück, doch letztlich setzte sich der Mercedes-Pilot in diesem Duell durch und verbesserte sich auf den zweiten Platz. Kurz darauf legte Spengler seinen Stopp ein und behauptete die Führung.

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Auch nach den jeweils zweiten Stopps änderte sich an der Reihenfolge ganz vorne nichts. Doch Paffett legte in der Schlussphase einen Gang zu und kam immer näher an Spengler heran. Doch der BMW-Pilot fuhr fehlerfrei und brachte den Sieg und den Titelgewinn über die Runden.

Einen enttäuschenden Abgang hatte David Coulthard. Der ehemalige Formel-1-Pilot kam im letzten DTM-Rennen seiner Karriere nicht ins Ziel und musste kurz nach Hälfte des Rennens aufgeben. Coulthards früherer Formel-1-Rivale und heutiger Mercedes-Markenkollege Ralf Schumacher belegte den neunten Platz. Ob Schumacher eine weitere Saison in der DTM dranhängt, ist noch nicht entschieden.

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