Sheehan gewinnt Wassershow

Von Martin Gödderz
Der Deutsche Luc Ackermann machte sich im DFB-Trikot zum Publikumsliebling
© redbull

Bei Temperaturen über 30 Grad lieferten sich die Fahrer der Red Bull X-Fighters auf dem Olympiasee in München eine wahre Hitzeschlacht. Gewinner der heißen Show war am Ende der Australier Josh Sheehan. Der deutsche Fahrer Luc Ackermann erreichte bei seiner ersten X-Fighters-Teilnahme überhaupt einen sensationellen vierten Platz und ist damit schon jetzt der beste deutsche Fahrer der Geschichte

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Josh Sheehan treibt den Kampf um die Gesamtwertung ein Rennen vor dem Ende der diesjährigen Red Bull X-Fighters-Serie auf die Höhe. Mit einer fulminanten Leistung und drei perfekt gestandenen Double Backflips stellte er vor 18.000 begeisterten Zuschauern auf dem Olympiasee in München alle anderen Fahrer in den Schatten.

Auf dem ersten komplett auf Wasser gelegenen Track der X-Fighters-Geschichte setzte sich der Australier im Finale gegen den Japaner Taka Higashino durch. Dritter wurde der Gesamtführende Levi Sherwood. Der Neuseeländer hat aber nun Kontrahent und Kumpel Sheehan vor dem letzten Event dieser Saison in Südafrikas Hauptstadt Pretoria bedrohlich im Nacken. In der Gesamtwertung trennt die beiden nur noch der winzige Abstand von fünf Punkten.

Dementsprechend fokussiert gab sich Sieger Sheehan nach dem Rennen auch. "Ich fliege jetzt nach Hause, ruhe mich aus und gehe mit voller Konzentration nach Pretoria. Diese Saison ist so verdammt intensiv", so der Gewinner.

Ackermann mit Sensationscoup

Intensiv war auch das erste Red Bull X-Fighters Event in der Karriere des erst 16-jährigen Deutschen Luc Ackermann. Deutschlands wohl größtes FMX-Talent belegte einen überragenden vierten Platz und konnte sein Glück nicht fassen. "Ich hätte schon nicht gedacht, dass ich die erste Runde schaffe, weil das Fahrerfeld so großartig ist. Ich glaube, da hat der Flair mir den entscheidenden Vorteil gebracht", meinte Ackermann anschließend.

Mit dem Flair war der Trick in der Quarterpipe gemeint, den außer Ackermann in München nur Sieger Josh Sheehan vortrug. Dieser gab letztendlich den Ausschlag, weswegen sich der Deutsche in der ersten Runde gegen die drei anderen hochklassigen Fahrer, darunter der US-Amerikaner Adam Jones, durchsetzte.

Pages stürzt beim Bike-Flip

Im Viertelfinale trat Ackermann dann gegen den Sieger des Qualifyings an, welcher kein Geringerer als der überragende Madrid-Sieger Thomas Pages war. Doch nach dem eindrucksvollen Lauf von Ackermann stürzte der Franzose gleich zu Beginn seines Laufs, als er den erstmals in Madrid gezeigten Bike Flip auch den Fans in München präsentieren wollte.

"Das Bike ist zu hoch geflogen, ich hatte keine Chance mehr, es zu bekommen. Ich bin es nicht gewohnt, so oft hintereinander einen so anspruchsvollen Trick zu machen. Ich bin enttäuscht, aber gesundheitlich geht es mir gut", gab Pages unmittelbar nach seinem Lauf etwas zerknirscht zu Protokoll. Seine Ambitionen auf das Gesamtklassement musste er auf dem linear verlaufenden Wassertrack begraben.

Sheehan gewinnt dank Double-Backflip

Im Halbfinale war dann letztendlich Endstation für den deutschen Senkrechtstarter. Gegen den an diesem brütend heißen Sommertag glänzend aufgelegten Japaner Taka Higashino unterlag Ackermann deutlich. Dennoch ist der 16-Jährige mit dem erreichten vierten Platz bereits nach seinem Debüt der erfolgreichste Deutsche, der je an einem X-Fighters-Event teilgenommen hat.

Higashino unterlag im Finale am Ende ebenso deutlich gegen den überragenden Josh Sheehan, der mit seinem grandiosen Double Backflip, den er erstmals in Madrid präsentiert hatte, das Publikum in München gleich mehrfach aus den Sitzen riss. Im Head-to-Head setzte sich der Australier am Ende mit 5:0 durch und feierte seinen Erfolg mit einem höchst erfrischenden Sprung in den Olympiasee.

Ackermann im Bayern-Trikot

Das große Thema war am Ende trotzdem Luc Ackermann, der sich beim Publikum besonders beliebt machte, indem er die erste Runde komplett im Weltmeistertrikot des DFB-Teams absolvierte und die beiden weiteren Runden im neuen Trikot des FC Bayern München bestritt. Am Ende gab er zu: "Ich bin eigentlich gar kein so riesiger Fußballfan, aber es hat mich einfach stolz gemacht, vor dieser wundervollen Kulisse in den Trikots zu fahren."

Am 23. August geht die X-Fighters-Tour auf ihre letzte Etappe. Bei ihrem insgesamt 50. Event sind die X-Fighters erstmals in Afrika zu Gast. Dann fällt in Pretoria die Entscheidung über den Titel im Gesamtklassement. Noch liegt Levi Sherwood mit 265 Punkten vorne, München-Sieger Josh Sheehan ist mit 260 Punkten aber ganz nah dran.

Red Bull X-Fighters München - Endergebnis
1. Josh Sheehan (AUS)
2. Taka Higashino (JPN)
3. Levi Sherwood (NZL)
4. Luc Ackermann (GER)
5. Thomas Pagès (FRA)
6. Dany Torres (ESP)
7. Rob Adelberg (AUS)
8. Clinton Moore (AUS)
9. Adam Jones (USA)
10. Remi Bizouard (FRA)
11. Brody Wilson (USA)

Der Gesamtstand der Red Bull X-Fighters Tour