Der König der Stierkampfarena

Von SPOX
Der Spanier Dany Torres gewann die Red Bull X-Fighters Tour 2011
© Red Bull

Der Bullring als Spielwiese - kaum ein Fahrer der Red Bull X-Fighters geht in den ur-typischen Stierkampfarenen so sehr ans Limit. Torres ist nicht nur Nachfolger eines legendären Landsmannes, sondern auch der Meister des Comebacks.

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2002 flogen die ersten Red Bull X-Fighters durch die Stierkampfarena "Las Ventas" in Madrid. Die erste Veranstaltung der mittlerweile legendären Tour gewann der Spanier Edgar Torronteras vor begeisterten heimischen Fans. Seine Fans nannten ihn damals nur E.T. Sein Nachfolger hört heutzutage fast auf die gleichen Initialen: D.T.

Dany Torres ist zwar erst Mitte 20, aber bereits ein alter Hund, wenn es darum geht die härtesten Tricks auf dem Motorrad rauszuhauen. Der Spanier feierte sein Red Bull X-Fighters Debüt 2004 mit einem beachtlichen siebten Platz, um nur ein Jahr später in Mexiko auf den fünften Platz zu springen.

2006 verbesserte er sich abermals und verpasste mit zwei starken vierten Plätzen in Mexiko und Madrid das Treppchen jeweils nur knapp. Im folgenden Jahr sollte der Mann aus Arahal seinen Durchbruch mit einer dominanten Leistung in Mexiko feiern. Der Unterlegene Travis Pastrana lobte Torres Fähigkeit einen für ihn unschlagbaren phänomenalen Lauf in der kompakten Stierkampfarena von Mexiko. Er gratulierte dem spanischen Sieger respektvoll.

Ein Faible für großartige Comebacks

Wie viele andere Fahrer blieb Dany nicht verletzungsfrei und hatte nach seinem ersten großen Sieg lange mit seiner Fitness zu kämpfen, bevor er sich 2009 eindruckvoll vor heimischen Fans in Madrid mit einem klaren Sieg zurückmelden konnte.

Auch 2010 startete für Torres eher unglücklich, als er sich noch vor dem ersten großen Wettkampf bei einer Show in Frankreich schwer an der Hand verletzte. Diese Verletzung schien ihn die gesamte Saison zu verfolgen und er war nicht in der Lage sein volles Potenzial auszufahren.

Ein vierter Platz bei den Red Bull X-Fighters auf heimischen Boden in Madrid und ein starker dritter Platz beim folgenden Wettkampf in London zeigten aber, dass es für Torres definitiv bergauf ging. Bei der Veranstaltung in Rom war der junge Spanier endlich schmerzfrei auf dem Motorrad unterwegs, konnte sein volles Potenzial entfalten und fuhr wie befreit zum ersten Sieg der Saison.

Das Comeback war geglückt. Der junge Familienvater schaffte es beim Saisonauftakt 2011 in Dubai an den Erfolg von Rom anzuknüpfen, bevor ihn ein weiteres Unglück ereilte. Dany musste seine Teilnahme an den Red Bull X-Fighters in Brasilien aufgrund starker Schmerzen im verletzten Bein absagen.

Horror-Sturz im Olympiastadion

Obwohl Dany immer noch mit Schmerzen im Bein zu kämpfen hatte, erschien er in Rom und gewann die Qualifikation. Er konnte aber aufgrund eines Fehlers bei einem "Backflip", welcher ihn dramatisch vom Motorrad warf, nicht an den Erfolg des Vorjahres in der ewigen Stadt anknüpfen.

Trotz des Horror-Sturzes konnte Torres das Olympiastadion selbst auf beiden Füssen verlassen und stellte nur wenige Wochen später abermals unter Beweis, das die Stierkampfarena in Madrid sein Wohnzimmer ist. Der Sieg in Madrid und die damit verbundene Platzierung in der Gesamtwertung der Red Bull X-Fighters Tour schien Torres zu beflügeln und er unterlag dem Amerikaner Nate Adams bei der folgenden Veranstaltung in Posen nur knapp.

Bevor Torres nach Sydney zum Finale der Red Bull X-Fighters flog, griff er zum Taschenrechner und verstand sehr schnell, dass beim aktuellen Stand der Gesamtwertung ein dritter Platz auf Cockatoo Island reichen würde, um Tour-Champion zu werden.

Torres erfüllt sich Lebenstraum

Seine Hauptkonkurrenten Adams und Villa konnten verletzungsbedingt nicht antreten. Dany lieferte auf den Punkt genau eine Top-Leistung ab und erfüllte sich den Traum seines Lebens mit dem Toursieg.

Die folgende Saison startete absolut nicht, wie der Spanier es sich vorgestellt hatte, aber als Meister des Comebacks war Torres in der Lage, in der zweiten Saisonhälfte seine Karten auszuspielen. Mit den zweiten Plätzen in Madrid und München sowie einem mittelmäßigem Ergebnis beim Finale in Sydney gelang es dem KTM Fahrer schlussendlich doch noch die Saison mit einem respektablen dritten Platz in der Gesamtwertung abzuschließen.

Neben den Red Bull X-Fighters gab Torres auch auf anderen Events richtig Gas und zeigte seinen Rivalen dort, dass man immer mit ihm rechnen muss.

Rekordhalter unter den X-Fighters

2013 startete Torres wie immer in Mexiko richtig in die Saison und unterlag nur knapp Tom Pages. Der Bullring ist einfach die Spielwiese von Torres, auf der er sein Potenzial besser ausschöpfen kann als auf anderen Strecken. In Dubai holte sich Dany - nach 2011 - einen weiteren Sieg, blieb aber im weiteren Verlauf der Saison unter den Erwartungen.

Solide Resultate über die gesamte Saison führten schlussendlich zu einem zweiten Platz in der Gesamtwertung. An Selbstvertrauen sollte es dem Mann aus Arahal wohl nicht fehlen, wenn er zu den kommenden Veranstaltungen anreist: Mit 36 Red Bull X-Fighters Starts führt Torres nicht nur das Ranking in diesem Bereich an, er hält auch viele weitere Rekorde.

Der Gesamtstand der Red Bull X-Fighters Tour