Ultimativer Zweikampf in Asiens Hitze

Von Martin Gödderz
Einen spannenden Zweikampf werden die Fans wohl auch in Malaysia erleben
© redbull

Während der Deutsche Matthias Dolderer in der Hitze Asiens Wiedergutmachung leisten will, tobt an der Spitze der Gesamtwertung ein spektakulärer Zweikampf mit Geschichte. Bei dem Rennen in Malaysia wird das Nervenkostüm und die körperliche Verfassung der Piloten bis aufs Äußerste geprüft.

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Das zweite Rennen der Saison hatte es in sich: Vor gut einem Monat lieferten die Piloten des Red Bull Air Race beim ersten Halt in Europa ein Spektakel ab. Im malerischen Rovinj gab es jede Menge Überraschungen. Der Japaner Yushihide Muroya holte sensationell den ersten Podestplatz seiner Karriere, während die deutsche Hoffnung Matthias Dolderer nach einem verheißungsvollen Qualifying bereits früh ausschied, weil er eines der Air Gates berührt hatte.

Nur ganz an der Spitze blieb alles beim Alten. Ganz vorne duellierten sich die beiden Dauerrivalen: Der Österreicher Hannes Arch und der Brite Paul Bonhomme. Die beiden hochdekorierten Piloten machten wie schon zum Saisonauftakt den Sieg unter sich aus.

Weil Bonhomme in Abu Dhabi siegte, Arch dafür den Sieg vor seinen zahlreich mitgereisten Anhängern in Kroatien feierte, reisen die beiden Top-Favoriten auf den Weltmeisterschaftstitel punktgleich auf einem geteilten ersten Platz in der Gesamtwertung in die Hitze von Asien. Mehr Spannung geht nicht.

Dolderer: "Alles ist möglich!"

In Putrajaya, einer Kleinstadt unweit von Malaysias Hauptstadt gelegen, erwartet die Piloten am 17. und 18. Mai wieder volle Action. Die Zuschauer können sich dabei vor allen Dingen auf einen höchst spannenden Zweikampf um die Spitze freuen, wenn der zweifache Weltmeister (2009, 2010) Paul Bonhomme seinen Kontrahenten Hannes Arch (Weltmeister 2008) wie schon so oft herausfordert.

Für den Deutschen Matthias Dolderer geht es in Malaysia vor allen Dingen um Wiedergutmachung, nachdem das Rennen vor etlichen deutschen Fans in Kroatien überhaupt nicht nach seinen Wünschen gelaufen war.

Bereits in der ersten Runde touchierte er einen der Pylonen und schied aus. Seine Vorfreude auf das Rennen in Putrajaya ist jedenfalls riesig und so wundert es nicht, wenn er sagt: "Ich freue mich sehr auf das erste Rennen in Asien ever. Alles ist möglich!"

Für den 43-jährigen Tannheimer geht es vor allen Dingen darum, das erste Mal in dieser Saison das Final Four zu erreichen, um sich im Gesamtranking wieder nach vorne zu arbeiten. Das Rennen an der Westküste Malaysias, das zu den absoluten Highlights der Saison 2014 zählt, bietet dazu die ideale Gelegenheit.

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Riesige Vorfreude auf Putrajaya

Gerade unter den Piloten ist die Vorfreude auf Putrajaya groß. Die Stadt, die südlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur liegt, umfasst ungefähr 50.000 Einwohner und entstand erst in den 1990er Jahren. Die Stadtverwaltung hat sich der nachhaltigen Entwicklung verschrieben und Putrajaya gilt als Paradebeispiel des modernen Malaysias.

Problematisch könnte sich hier nur das Klima auswirken. Im Mai sind in Putrajaya Temperaturen über 30 Grad Celsius möglich, was auch Matthias Dolderer zu bedenken gibt. "Es wird heiß und feucht und das beansprucht Mensch und Material enorm. Gerade die hohe Luftfeuchtigkeit macht sich in der Aerodynamik bemerkbar. Zudem gibt es vor Ort fast täglich Gewitter", so der Deutsche.

Die Piloten werden im Cockpit also ganz schön ins Schwitzen kommen und die beeindruckende Kulisse des Putrajayasees sowie der malerischen Brücken wohl kaum genießen können, wenn sie bis ans Limit ihrer physischen Fähigkeiten gebracht werden.

Die Rennstrecke wird auf dem künstlich angelegten See gesteckt unweit der Gemilang Brücke, die während der Rennsessions allerdings für den normalen Verkehr geschlossen bleibt. Die Strecke im Malaysia verlangt dieses Mal extrem viel Balance und Feingefühl von den Piloten.

Bonhomme und Arch in der asiatischen Hitze

Es ist ein Rennen wie gemacht für die beiden derzeitigen Top-Piloten. Sowohl Bonhomme wie auch Arch werden beim Start des Rennens am 18. Mai wieder bis an ihr Limit gehen müssen, um in der Hitze von Asien bestehen zu können und wichtige Zähler für die Weltmeisterschaft zu sammeln.

Beim gleichzeitig stattfindenden Challenger Cup, dem Nachwuchswettbewerb des Red Bull Air Race, geht neben dem Deutschen Claudius Spiegel auch ein Lokalmatador an den Start: Halim Othman, Kunstflugstaffel-Teamleiter und ehemaliger Top-Gun bei der malaysischen Luftwaffe wird sein Können unter Beweis stellen.

Ob nun der Lokalmatador, die WM-Favoriten oder die deutschen Piloten: Sie alle erwartet ein weiteres absolutes Spektakel vor einer wundervollen Kulisse in der asiatischen Hitze von Putrajaya.

Der WM-Stand im Überblick