Nur Green stört Tomczyks Schaulaufen

SID
Jamie Green konnte das Saisonfinale in Hockenheim vor DTM-Champion Martin Tomczyk gewinnen
© Getty

Nur der Brite Jamie Green hat das Schaulaufen des neuen DTM-Champions Martin Tomczyk in Hockenheim gestört. Der Mercedes-Pilot gewann das Saisonfinale der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft und verwies den schon zuvor als Meister feststehenden Rosenheimer auf den zweiten Rang.

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Tomczyk nahm es aber locker, zumal sein Freund und Audi-Markenkollege Mattias Ekström durch einen sechsten Platz noch Vize-Meister wurde.

Bei der Ehrenrunde nach dem Rennen durfte Tomczyk dann standesgemäß das Feld anführen, nach ein paar Donuts hielt er dann vor einer vollbesetzten Tribüne, kletterte auf die Motorhaube seines gelb-grünen Renners und ließ sich von den Fans feiern. Das Dach seines Jahreswagens zierte ein Lorbeerkranz mit der Nummer eins, die er auch schon hinten auf seinem Helm zur Schau trug.

Tomczyk: "Das Rennen war perfekt"

"So ein Abschluss ist natürlich grandios. Das Rennen war perfekt, ich habe ganz ohne Druck viel Spaß gehabt. Jetzt kann ich geruhsam in die Winterpause gehen", sagte Tomczyk, der seine Traumsaison mit dem achten Podiumsplatz im zehnten Rennen glanzvoll abschloss.

Tomczyk wird allerdings noch 4. Dezember in Düsseldorf am Race of Champions gegen Sebastian Vettel und Michael Schumacher antreten. Schlechteste Saison-Ergebnisse des 29-Jährigen waren die fünften Plätze beim Auftakt in Hockenheim und auf dem Nürburgring.

Schon am Samstag hatte Tomczyk ein wenig gefeiert, als er Formel-1-Champion Vettel bei dessen Fan-Party im nur 46 Kilometer entfernten Heppenheim besuchte. "Da sind zwei Champions aufeinander getroffen. Es war eine tolle Veranstaltung und ein schönes Erlebnis", meinte Tomczyk, der auf Vettels Gegenbesuch bei seiner Party hofft.

Ekströms Lauf beendet

Der Schwede Ekström, der zuvor in den letzten vier Rennen 38 von 40 möglichen Punkten geholt hatte, schaffte es zwar nicht, diesen Lauf fortzusetzen. Auf Platz sechs und mit ein bisschen Hilfe der Teamkollegen Oliver Jarvis und Timo Scheider holte er aber dennoch die zwei Punkte Rückstand auf Bruno Spengler aus Kanada auf, der in seinem möglicherweise letzten Rennen für Mercedes nur Neunter wurde.

"Mattias hat ein bisschen Hilfe gehabt", meinte Spengler, der der verpassten Vize-Meisterschaft nicht wirklich nachtrauerte: "Ob jetzt Zweiter oder Dritter macht aber am Ende keinen großen Unterschied."

Nach der letzten Aufführung von Ein Fall für zwei beginnt für die DTM im nächsten Jahr eine neue Ära. Zum einen gibt es durch ein neues Reglement auch neue Rennautos, vor allem aber kehrt BMW in die Serie zurück und sorgt damit endlich wieder für einen Hersteller-Dreikampf auf der Strecke.

Einen Vorgeschmack bekamen die Fans auf dem gut gefüllten Hockenheimring, den am gesamten Wochenende insgesamt 120.000 Zuschauer besuchten, vor dem Rennen. Erstmals waren alle drei Hersteller mit ihren neuen Boliden vor Publikum unterwegs.

Spengler-Wechsel zu BMW?

Ursprünglich wollten Audi, BMW und Mercedes mit jeweils sechs Autos ins Jahr 2012 gehen, in Ingolstadt und Stuttgart könnten eventuell kurzfristig noch weitere Fahrzeuge hinzukommen. Als Fahrer bestätigt sind bislang bei Mercedes Paffett und Schumacher, bei BMW Andy Priaulx (Großbritannien) und Augusto Farfus (Brasilien).

Zudem wird mit der baldigen Bekanntgabe des Wechsels von Bruno Spengler zu den Münchnern gerechnet. "Heute kann ich noch nichts sagen", meinte Spengler nach dem Rennen, der sich aber schon "sehr bald" auf die Zukunft konzentrieren will.

Gute Chancen für Damen-Duo

Audi hat noch keinen Fahrer bestätigt, allerdings dürften der neue Meister Tomczyk, die zweimaligen Champions Scheider und Ekström sowie Mike Rockenfeller (Neuwied) gesetzt sein.

Gute Chancen gibt es auch für eine Fortsetzung des Damen-Duells zwischen der Schottin Susie Stoddart, die nach ihrer Hochzeit am Sonntag erstmals unter ihrem neuen Namen Wolff fuhr, bei Mercedes und der Schweizerin Rahel Frey bei Audi.

Die DTM-Gesamtwertung

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