Deutsches Trio in Top 10, Rossi auf Kurs

SID
Fuhr in dieser Saison auf seine erste Pole-Position: Derbi-Pilot Sandro Cortese
© Getty

Ähnliches Niveau, gleiche Ziele, andere Wege: Beim Großen Motorrad-Preis von San Marino in Misano gehörten Sandro Cortese und Stefan Bradl als Fünfter und Sechster wieder zur erweiterten Spitze.

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Angesichts der vierwöchigen Sommerpause und des großen Rückstands zur Spitze stehen bei den beiden deutschen Topfahrern zwei Monate vor dem Saisonende aber die Zukunftsplanungen im Blickpunkt.

Das langfristige Ziel beider ist die MotoGP, kurzfristig sieht es danach aus, als würden sich ihre Wege im kommenden Jahr trennen. Cortese (Berkheim) wird in der Achtelliterklasse bleiben, Bradl (Zahling) erwägt den Aufstieg in die 250er-Nachfolgeklasse Moto2.

Cortese will den Titel

Dort wird in dem Sachsen Arne Tode (Glauchau) im Team von Ex-WM-Pilot Dirk Heidolf ein weiterer Deutscher ein festes Ticket erhalten. Zudem plant Heidolf, Marcel Schrötter, Schützling des fünfmaligen Weltmeisters Toni Mang und bei zwei Wildcard-Einsätzen positiv aufgefallen, als Fixstarter für die 125er-Klasse zu verpflichten.

Bereits verlängert ist der 125er-Vertrag von Jonas Folger (Schwindegg). Der 16 Jahre alte Shootingstar der ersten Saisonhälfte wurde in Misano Neunter und belegt in der WM-Wertung derzeit Rang zehn.

"Ich will auf jedem Fall in meinem jetzigen Team bleiben, und wir werden noch ein Jahr in der 125er-Klasse fahren", sagte Cortese und kündigte den großen Angriff auf die Spitze an: "Im nächsten Jahr gilt dann ganz klar nur der Kampf um den Titel."

Klasse bei Bradl noch offen

Derweil ist beim letztjährigen WM-Vierten Bradl die Zukunft gesichert, die Klasse aber noch offen. "Mit dem Kiefer-Team ist noch nichts unterschrieben, aber dass ich bleibe, ist sicher", sagte der Zahlinger: "Es gibt die Möglichkeiten, in der 125er-Klasse zu bleiben oder in die neue Moto2 zu rücken. Das ist eine schwierige Entscheidung, die Chancen stehen im Moment 50:50."

Die Entscheidung werde nun in der bis Anfang Oktober dauernden Sommerpause fallen. "Da werde ich mich mal in Ruhe auf die Couch setzen und die Lage analysieren", sagte Bradl.

In der aktuellen WM-Wertung belegen die Deutschen weiter die Plätze acht (Cortese/78 Punkte), neun (Bradl/72) und zehn (Folger/69). Nach dem Rennen in Misano waren aber alle zufrieden.

Bradl: "Mein bestes Rennen in diesem Jahr"

Folger hat 16 Plätze gutgemacht, dem stark grippegeschwächten Cortese "gibt der fünfte Platz Motivation" und Bradl war sicher: "Das war eigentlich mein bestes Rennen in diesem Jahr. Mit etwas Glück wäre das Podium drin gewesen. Leider hat die Motorleistung ab Mitte des Rennens nachgelassen. Noch ein oder zwei Runden, und die Maschine wäre kaputtgegangen."

Derweil ist dem Spanier Julian Simon der Titel in der Achtelliterklasse kaum noch zu nehmen. Der Aprilia-Pilot "erbte" den Sieg nach einem Sturz der bis dahin führenden Pol Espargaro (Spanien/Derbi) und Andrea Iannone (Italien/Aprilia).

Espargaro wollte Iannone anschließend an den Kragen und verpasste dem Italiener einen Kopfstoß gegen den Helm. Bei noch 100 zu gewinnenden Punkten pro Fahrer hat Simon 57,5 Zähler Vorsprung auf seinen Landsmann und Markenkollegen Nicolas Terol, der Zweiter wurde.

Rossi schlägt wieder zu

In der MotoGP hat unterdessen Valentino Rossi zurückgeschlagen: Eine Woche nach seinem Sturz von Indianapolis gewann der Superstar den MotoGP-Lauf in Misano und ist weiter auf dem besten Wege zum neunten WM-Titel.

Der Italiener gewann vor seinem Teamkollegen und schärfsten Verfolger Jorge Lorenzo und hat somit vier Rennen vor dem Saisonende 30 Punkte Vorsprung auf den Spanier.

Bei den 250ern wahrte der WM-Vierte Hector Barbera (Spanien/Aprilia) durch den Sieg seine kleine WM-Chance. Die Führung in der Gesamtwertung verteidigte der Japaner Hiroshi Aoyama (Honda) durch Rang vier erfolgreich.

Heidolf als Teamchef in die Moto2-Klasse