Depping freut sich auf Dakar

SID
Im VW Touareg will Dieter Depping in die Riege der etablierten Dakar-Fahrer einbrechen
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Die diesjährige Dakar endet zwar nicht in der senegalesischen Hauptstadt, trotzdem fiebert VW-Pilot Dieter Depping seiner Dakar-Premiere entgegen. Der 42-Jährige hat viel vor.

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Mit 42 Jahren ist er schon ein alter Hase im Rallyesport, doch auf seine Dakar-Premiere freut sich Dieter Depping wie ein kleines Kind.

"Die eine oder andere Überraschung sollte möglich sein", sagt der VW-Pilot vor dem Start am Samstag in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires.

Dieter Depping ist nach dem stillen Abgang von Jutta Kleinschmidt der deutsche Hoffnungsträger beim Dakar-Debüt in Südamerika.

Bei seinem Einstand im Volkswagen Race Touareg stand er auf dem Podium, viermal wurde er deutscher Rallye-Meister, VW-Sportchef Kris Nissen bezeichnet ihn als echtes Multitalent.

Depping bleibt Realist

Dass der 42-Jährige aus Wedemark das Zeug zum Siegfahrer hat, demonstrierte er gemeinsam mit Beifahrer Timo Gottschalk vor neun Monaten beim ersten Rallye-Einsatz im 280 PS starken Race Touareg, als er gegen die versammelte Dakar-Konkurrenz den dritten Podiumsplatz eroberte.

"Das war ein toller Erfolg, an den ich bei der Dakar anknüpfen möchte", meint Depping, bleibt jedoch Realist: "Am Anfang unter den besten Zehn, am Ende ein Platz unter den besten Fünf - damit wäre ich sehr zufrieden."

Der VW-Werksfahrer gibt aber auch offen zu, dass er großen Respekt vor den 14 Etappen über insgesamt 9578 Kilometer durch Argentinien und Chile hat.

"Im Zweifel lieber einmal zu viel bremsen"

Depping, der seit 1998 zur Volkswagen-Familie gehört und zuletzt mit Carlos Sainz, Hans-Joachim Stuck und Co. auch im Scirocco GT24 bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring für Furore sorgte, hat seine Strategie bereits festgelegt:

"Ich werde im Zweifel einmal zu viel als zu wenig bremsen, denn die Rallye ist extrem lang und die Entscheidung wird wohl erst auf den schweren Etappen in der zweiten Woche fallen. Wichtig ist, Geduld zu haben, einen guten Rhythmus und ein sicheres Gefühl zu finden."

Depping stellt sich ganz in den Dienst des Teams, schließlich geht es für VW um den prestigeträchtigen ersten Diesel-Sieg in der Dakar-Geschichte. Neben VW und den X-raid BMW von Teamchef Sven Quandt setzt auch Dakar-Seriensieger Mitsubishi erstmals auf Diesel-Antrieb.

Zu den größten Favoriten zählen die beiden Franzosen Stephane Peterhansel und Luc Alphand im Mitsubishi, Carlos Sainz áus Spanien und Giniel de Villiers aus Südafrika im Volkswagen sowie Nasser Al Attiya aus Katar im BMW.

Respekt vor der neuen Dakar

Depping ist nicht der einzige Teilnehmer, der vor der neuen Dakar, die nach der Absage 2008 wegen Terror-Drohungen von Afrika nach Südamerika verlegt wurde, eine gehörige Portion Respekt hat. Atacama-Wüste statt Sahara, Anden statt Atlas-Gebirge - das Spektakel hat nichts von seiner Härte verloren.

530 Teilnehmer auf Autos, Motorrädern, Trucks und Quads stellen sich der Herausforderung. Bis auf eine Höhe von 4700 Meter führt die Strecke, da wird die Luft selbst für die fittesten Sportler dünn.

"Dafür haben wir ein spezielles Höhentraining absolviert", sagt Co-Pilot Gottschalk. "Diese Dakar wird wohl die härteste, die es bisher gab", meint Deppings Teamkollege, der zweimalige Rallye-Weltmeister Sainz.

Nach der offiziellen Eröffnung am Freitagabend (Ortszeit) auf der Prachtstraße des 9. Juli in Buenos Aires startet die Rallye am Samstag mit der ersten von 14 Etappen nach Santa Rosa de la Pampa.

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