DTM-Lauf in Barcelona von Eklat überschattet

Von dpa

Barcelona - Mit zwei "Audi-Abschüssen" hat sich Mercedes im DTM-Skandalrennen in Barcelona die Titelchance erhalten.

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"Die zwei Audi-Fahrer, die um die Meisterschaft fahren, sind aus dem Rennen gekegelt worden", sagte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich.

Er warf neun Runden vor Schluss das Handtuch - alle Fahrzeuge der Ingolstädter wurden in die Garage beordert. "Das war nicht nötig", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Wir wollten verhindern, dass einer unserer Fahrer etwas macht, was nicht unser Stil ist", sagte Ullrich.

Haug weist Absicht von sich

Die Attacken der Mercedes-Piloten auf die DTM-Spitzenreiter Mattias Ekström und Martin Tomczyk in ihren Audi-Fahrzeugen vertagten die Titelentscheidung auf das letzte Rennen am 14. Oktober in Hockenheim.

"Die beiden Fahrer waren nicht auf die Audi-Spitzenreiter angesetzt", sagte Haug in der "ARD".

In der Gesamtwertung führt weiter Ekström (44) vor dem in Barcelona hinter dem Briten Jamie Green zweitplatzierten Mercedes-Piloten Bruno Spengler (42) und Tomczyk (40).

Keine Stallregie zu Spenglers Gunsten

Mercedes-Pilot Spengler, bisher Dritter der Gesamtwertung, war der große Profiteur des Skandal-Rennens.

Immerhin gab es über 58 Runden vor 46.000 Zuschauern keine Stallregie - denn der ebenfalls für Mercedes fahrende Green wurde von seinem Team nicht eingebremst, um Spengler im Titelkampf noch besser zu positionieren.

"Volle Breitseite" von Häkkinen

"Für mich war es kein Zusammenstoß. Der Mika war acht Mal zu schnell. Er ist mir volle Breitseite reingefahren", schimpfte Tomczyk. "Ich weiß nicht, wie ein zweimaliger Formel-1-Weltmeister sich so verschätzten kann. Es war kein Rennunfall. Es war eine Unverschämtheit."

Der Audi-Pilot aus Rosenheim war nach einer tollen Vorstellung in der Qualifikation von der Pole-Position gestartet.

Ekström stinksauer 

"Das war keine Absicht, keine Anweisung. Wir wünschen uns solche Szenen sicherlich nicht", bemühte sich Haug noch während des Rennens und Schadensbegrenzung. Denn nach dem Tomczyk/Häkkinen-Vorfall musste Ekström seinen Audi nach einem Zusammenstoß mit dem AMG-Mercedes von Daniel La Rosa früh beschädigt abstellen.

"Eine Entschuldigung reicht nicht", sagte Ekström. "Mich so abzudrängen, das muss nicht sein", meinte La Rosa.

Zu Rennbegin war der bisherige Gesamtzweite Tomczyk ein Opfer der aggressiv fahrenden Mercedes-Piloten gewonnen. Der Rosenheimer war mit Häkkinen aneinander geraten.

Der Finne musste daraufhin seinen Mercedes abstellen. 24 Runden vor Schluss gab dann der Kühler seines Unfall-Gegners den Geist auf.