IAAF hält Suspendierung Russlands aufrecht

SID
Sebastian Coa ist IAAF-Präsident
© getty

Russland hat auf dem Weg zurück in die internationale Sportgemeinschaft eine weitere Niederlage hinnehmen müssen. Wie der Weltverband IAAF nach seiner Council-Sitzung am Sonntag mitteilte, bleiben die russischen Leichtathleten suspendiert. Die russische Verband RUSAF ist seit Novbember 2015 ausgeschlossen.

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"Einige Voraussetzungen sind erfüllt worden, einige wichtige aber noch nicht", sagte Rune Andersen, Vorsitzender der IAAF Task Force für Russland: "Deshalb haben wir dem Council vorgeschlagen, die RUSAF nicht wiederaufzunehmen.

Das Council hat dem einstimmig zugestimmt." Damit ist ein Start Russlands als Verband bei der Hallen-WM in Birmingham und bei der Freiluft-EM in Berlin nach derzeitigem Stand nicht möglich.

Die Entscheidung für die Fortsetzung des Ausschlusses war erwartet worden, nachdem sich die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Mitte November gegen eine Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA entschieden hatte. Dieser Punkt ist eine Voraussetzung der IAAF dafür, Russland wiederaufzunehmen.

Zusätzlich fehlt auch weiterhin eine offizielle Anerkennung der McLaren-Berichte, die Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestieren.

Russische Athleten dürfen als neutrale Athleten antreten

"Dies ist für uns von zentraler Bedeutung. Ohne eine Anerkennung gibt es keine Sicherheit, dass so etwas nicht nochmal passiert", sagte Andersen. Wann erneut über eine mögliche Wiederaufnahme entschieden wird, ist noch offen.

Derzeit dürfen russische Leichtathleten nur mit einer Ausnahmegenehmigung als "neutrale Athleten" ohne russische Flagge und Hymne bei internationalen Wettbewerben starten.

Bei den Olympischen Spielen in Rio war nur Weitspringerin Darja Klischina als neutrale Athletin am Start, bei der WM in London im August waren es 19 russische Athleten. Inzwischen haben rund 50 Sportler eine Startberechtigung erhalten.

"Das erfordert weitere Beratungen, Diskussionen und Untersuchungen"

Zudem beschloss die IAAF, die derzeitigen Anträge auf Nationenwechsel weiter einzufrieren. Vor allem Mittel- und Langstreckler aus Ostafrika und dem Maghreb sowie Sprinter aus Nigeria, Jamaika oder Kuba wurden zuletzt zahlreich von reicheren Verbänden abgeworben.

"Wir müssen dies richtig handhaben, das erfordert weitere Beratungen, Diskussionen und Untersuchungen", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe. Die IAAF hatte im Februar nach Protesten von Sportlern und Funktionären Nationenwechsel eingeschränkt.

Die Türkei hatte beispielsweise bei der Freiluft-EM in Amsterdam im vergangenen Jahr sieben in Kenia geborene Athleten, zwei Jamaikaner, zwei Äthiopierinnen, jeweils einen Kubaner, Aserbaidschaner und Ukrainer sowie eine Südafrikanerin im Aufgebot.

Hallen-WM in Nanjing

Zwölf Medaillen, darunter vier aus Gold, holte das Team in Amsterdam - genauso viele wie bei den 22 Ausgaben zuvor zusammen.

Zudem entschied die IAAF, dass Nanjing/China Ausrichter der Hallen-WM 2020 sein wird. Die Fünfeinhalb-Millionen-Metropole in Ostchina setzte sich gegen Belgrad und das polnische Torun durch.

Nach den Freiluft-Weltmeisterschaften 2015 in Peking vergab die IAAF zum zweiten Mal große Titelkämpfe nach China.

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