Schwacher Saisonstart für deutsches Duo

SID
Robert Harting musste sich in Shanghai mit dem fünften Platz abfinden
© getty

Christoph Harting mit Sand im Getriebe, Raphael Holzdeppe weit von seiner Bestform entfernt: Die deutschen Leichtathletik-Stars haben beim Start in die WM-Saison noch reichlich Luft nach oben gezeigt. Während Diskus-Olympiasieger Harting beim zweiten Diamond-League-Meeting des Jahres in Shanghai nur auf Platz fünf kam, war für den früheren Stab-Weltmeister Holzdeppe schon nach der Auftakthöhe von 5,50 m Schluss.

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Acht Tage nach dem rauschenden Diamond-League-Auftakt mit deutschen Rekorden für Speerwerfer Thomas Röhler und Hindernis-Läuferin Gesa Felicitas Krause spielten die Asse des DLV am Samstag keine Rolle. Nachdem der magen-darm-kranke Robert Harting das mit Spannung erwartete Duell der Diskus-Brüder frühzeitig hatte platzen lassen, blieb Christoph Harting (Berlin) hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Der 27-Jährige warf im Shanghai Stadium mit 63,47 m fast fünf Meter weniger als bei seinem Gold-Coup in Rio. Noch schlechter schnitt Daniel Jasinski ab. Der Olympiadritte aus Wattenscheid musste sich mit Platz sieben und schwachen 59,44 m begnügen. In einem mäßigen Wettbewerb unter schwierigen Bedingungen reichten dem WM-Zweiten Philip Mladenov (Belgien) 64,94 m zum Sieg vor Polens Weltmeister Piotr Malachowski (64,36).

Bei den Diskus-Frauen wurde die frühere WM-Zweite Nadine Müller (Halle/Saale) beim Sieg der kroatischen Olympiasiegerin Sandra Perkovic (66,47) mit 64,36 m Vierte und übertraf deutlich die Norm für die WM in London (4. bis 13. August). Julia Harting (Berlin) blieb als Siebte (62,49) ebenfalls über der London-Vorgabe (61,20).

Holzdeppe scheitert an 5,60 m

Stab-Star Holzdeppe (Zweibrücken) kam nicht über 5,50 m und Platz sechs hinaus. Der 27-Jährige, der bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in der Qualifikation gescheitert war, übersprang seine Auftakthöhe von 5,50 im zweiten Versuch, scheiterte dann aber dreimal an 5,60. In der Hallen-Saison hatte Holzdeppe noch 5,80 m erreicht.

Den hochkarätig besetzten Wettkampf gewann der Olympiadritte Sam Kendricks (USA) mit starken 5,88 m vor Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich/5,83) und Weltmeister Shawn Barber (Kanada/5,60). Olympiasieger Thiago Braz (Brasilien/5,60) wurde Vierter.

Nach ihrem Hindernis-Rekord von Doha wagte sich Gesa Felicitas Krause in Shanghai als Härtetest unter die 5000-m-Spezialistinnen. Als Zwölfte hatte die Triererin in 15:24,53 aber mehr als eine Minute Rückstand auf Kenias Olympiazweite Hellen Obiri, die in der Jahresweltbestzeit von 14:22,47 gewann.

Thompson sprintet zur Jahresbestzeit

Olympia-Halbfinalist Gregor Traber (Tübingen) kam über 110 m Hürden in einem sehr stark besetzten Feld in 13,41 Sekunden auf Platz sieben. Beim Sieg von Jamaikas Olympiasieger Omar McLeod (13,09) belegte der russische Weltmeister Sergej Schubenkow bei seinem Comeback nach der Zulassung als neutraler Athlet Rang fünf (13,35).

Schon in bestechender Form zeigte sich Jamaikas Star-Sprinterin Elaine Thompson. Die Doppel-Olympiasiegerin von Rio gewann über 100 m trotz leichten Gegenwindes (0,3 m/s) in der Jahresweltbestzeit von 10,78 Sekunden mit großem Vorsprung auf die Olympiazweite Tori Bowie (USA/11,04).

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