Deutsche Leichtathleten schwach in Paris

SID
Thomas Röhler landete auf Platz drei
© getty

Die deutschen Leichtathleten haben bei der zwölften Station der Diamond League am Samstag weitgehend enttäuscht. Außer den Speerwerfern um Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) und Julian Weber (Mainz) gelang keinem deutschen Athleten der Sprung unter die Top drei.

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Für den Moment des Abends sorgte Olympiasiegerin Ruth Jebet (Bahrain) mit einem Weltrekord über 3000 m Hindernis.

"Ich freue mich riesig über diesen Rekord, denn ich hatte schon mehrmals vergeblich versucht, den Weltrekord zu brechen", sagte Jebet nach ihrem Coup: "Ich hatte nicht erwartet, dass ich die Bestzeit so deutlich unterbieten würde. Jetzt werde ich wohl meine Saison beenden."

Die 19-Jährige unterbot die acht Jahre alte Bestmarke der Russin Gulnara Iskanderowna Galkina (8:58,81 Minuten) um sechs Sekunden und kam nach 8:52,78 ins Ziel.

Speerwerfer Röhler zeigte sich deutlich zurückhaltender als bei seinem Triumph in Brasilien. Mit 84,16 m warf der 24-Jährige rund sechs Meter kürzer als in Rio und kam nur auf Rang drei. Vor ihm landeten Weber mit 87,39 m und der Tscheche Jakub Vadlejch (88,02 m).

Einen besonderen Augenblick beim Heimspiel erlebte Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie. Der in Rio beim Sieg des Brasilianers Thiago Braz da Silva noch ausgepfiffene Franzose wurde in Paris von den Fans gefeiert. Er dankte es ihnen mit dem Tagessieg und einer absolvierten Höhe von 5,93 m. Zweiter wurde der US-Amerikaner Sam Kendricks (5,81 m). Der Leverkusener Tobias Scherbarth musste sich mit 5,36 m und Platz neun begnügen.

Nicht besser erging es den deutschen Diskus-Damen. In Abwesenheit der Vize-Europameisterin Julia Fischer (Berlin) reichte es für Nadine Müller (Halle) mit 60,07 m nur zu Platz fünf, Shanice Craft (Mannheim) kam mit 59,32 m auf den sechsten Rang. Den Wettkampf gewann die kroatische Olympiasiegerin Sandra Perkovic (67,62 m).

Laura Muir mit Bestleistung

Das Podium ebenfalls verpasst hat Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder (Leipzig) über 100 m Hürden. Die 27-Jährige wurde beim Sieg von Weltrekordlerin Keni Harrison (USA/12,44 Sekunden) in 12,78 Fünfte. Nadine Hildebrand (Sindelfingen/13,04) belegte den sechsten Rang.

Weltjahresbestleistung lief die Britin Laura Muir über 1500 m. In 3:55,22 Minuten verwies die Siebte von Rio die Olympiasiegerin Faith Kipyegon aus Kenia (3:56,72) auf Rang zwei und stellte zudem einen nationalen Rekord sowie eine Meeting-Bestmarke auf.

Deutlich unter ihrer Saisonbestleistung von 21,88 Sekunden blieb die Olympia-Zweite Dafne Schippers (Niederlande) über die 200 m. Bei ihrem Sieg vor der Britin Desiree Henry kam die Europameisterin nach 22,13 Sekunden ins Ziel.

Bei den Kugelstoßern überzeugte der Olympia-Dritte Tom Walsh aus Neuseeland, dem in Abwesenheit von Europameister David Storl (Leipzig) mit 22.00 m ein Ozeanien-Rekord gelang. Olympiasieger Ryan Crouser (USA) stieß nur einen Zentimeter kürzer und belegte Platz zwei.

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