Deutscher Medaillen-Regen bei EM

SID
Vanessa Low setzte sich mit 4,71 m und einem EM-Rekord durch
© getty

Die deutschen Athleten haben am Samstag bei der Leichtathletik-EM der Behindertensportler im italienischen Grosseto einen erfolgreichen ersten Wettkampftag gefeiert.

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Am Vormittag sorgte Weitsprung-Weltrekordlerin Vanessa Low (Leverkusen) für die erste deutsche Goldmedaille. Die 25-Jährige, deren kurzzeitiger Verlust ihrer maßangefertigten Prothesen bei einem Wettkampf in Arizona im Mai für Wirbel gesorgt hatte, setzte sich am Samstag mit 4,71 m und EM-Rekord durch.

"Der Titel ist natürlich das, wofür wir alle kämpfen. Es ist noch sehr früh in der Saison, dafür bin ich aber sehr fit, und ich bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen", sagte Low, die auch bei den Paralympics im September auftrumpfen will: "Wir haben uns zwar auf den Wettbewerb vorbereitet, aber die Augen sind auf Rio gerichtet. Deswegen versuche ich hier weiter an meiner Form zu arbeiten."

Low, die 2006 von einem Unbekannten vor einen Zug gestoßen worden war und beide Beine verlor, hatte bei den Weltmeisterschaften 2015 in Katar mit ihren damals neuen Prothesen Gold mit Weltrekord (4,79 m) im Weitsprung und Silber im Sprint gewonnen.

Kugelstoßer überzeugen

Den starken Auftakt der Athleten des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) führten im weiteren Tagesverlauf die Kugelstoßer fort. Niko Kappel (Sindelfingen) gewann mit persönlicher Bestweite von 13,23 m Silber hinter dem Polen Bartosz Tyszkowski, der den Weltrekord auf 13,64 m steigerte.

Ebenfalls Kugelstoß-Silber holten die 56-jährige Martina Willing (Potsdam) und Mathias Schulze (Leipzig). Willing reichten 7,89 Meter zum zweiten Platz hinter der Bulgarin Iwanka Kolewa, während Schulze mit seinen 13,37 Metern hinter dem Litauer Andrius Skuja landete. Eine weitere Silbermedaille steuerte Diskuswerfer Daniel Scheil (Weiden) bei, der mit einer Weite von 25,07 Metern nur dem Russen Nikita Oblepow den Vortritt lassen musste.

Ein zufriedenstellender Auftritt gelang auch der erst 20-jährigen Janne Sophie Engeleiter (Cottbus). Nach bereits zwei EM-Silbermedaillen über die 100 Meter und einer Bronzemedaille im Weitsprung, sicherte sie sich über 200 Meter Platz drei in persönlicher Bestzeit von 27,82 Sekunden.

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