Farah spurtet zum Sieg

SID
Mo Farah hat in Peking Gold geholt
© getty

Selbst beim Schattenboxen machte Mo Farah eine gute Figur. Linke Gerade, rechter Haken, und der Brite hatte auch das spaßige Duell mit den Fäusten nach dem Rennen gegen Caleb Ndiku locker für sich entschieden. Farah ist für die Konkurrenz auf der Bahn einfach nicht zu fassen.

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"Ich habe mich ein bisschen müde gefühlt, aber ich bin nie in Panik geraten. Es ist unglaublich, wieder das Double zu gewinnen", sagte Farah, der zuvor mit weit ausgebreiteten Armen und aufgerissenen Augen zu seinem historischen Triple-Double in Peking gerannt war.

Der britische Topstar hat als erster Läufer der WM-Geschichte zum dritten Mal in Folge Gold über 5000 m geholt. Eine Woche nach seinem Sieg über 10.000 m gewann der 32-Jährige in Peking auch über die halbe Distanz und holte seinen insgesamt fünften Weltmeister-Titel. Und das ziemlich unbeeindruckt von den jüngsten Doping-Anschuldigungen gegen seinen Trainer Alberto Salazar.

Die Konkurrenz machte es Farah diesmal erstaunlich leicht, das Rennen war langsam und damit wie auf Farah zugeschnitten. Zunächst konnte sich der Doppel-Olympiasieger von London am Ende des Feldes ausruhen, dann verschärfte er zur letzten Runde das Tempo und spurtete mit seinem Punch auf der Zielgeraden allen davon. Wie immer.

"Am Anfang war es relativ leicht"

Farah setzte sich im langsamsten 5000er der WM-Geschichte in 13:50,38 Minuten problemlos vor Ndiku (Kenia/13:51,75) durch und feierte zum zweiten Mal in Folge das Gold-Double über die beiden längsten Bahn-Distanzen. Auch dies war noch keinem Athleten gelungen. Die letzte Runde lief Spurter-König Farah in 52 Sekunden.

Bronze ging an den Äthiopier Hagos Gebrhiwet (13:51,86). Dessen erst 18 Jahre alter Landsmann Yomif Kejelcha, der mit 12:58,39 Minuten die Jahresweltbestzeit hält, wurde in 13:52,43 Vierter.

Der deutsche Meister Richard Ringer (Friedrichshafen) kam in 14:03,72 Minuten auf Platz 14 unter 15 Finalisten. Der 26-Jährige hielt lange gut mit, hatte aber in der schnellen Schlussphase nicht den Hauch einer Chance. "Am Anfang war es relativ leicht", sagte Ringer in der ARD: "In der Zukunft ist klar, dass ich weiter nach vorne will."

Die einzige deutsche WM-Medaille über 5000 m hatte 1983 in Helsinki DDR-Läufer Werner Schildhauer mit Silber geholt. Letzter Deutscher in einem Finale war Olympiasieger Dieter Baumann 1997 in Athen als Fünfter.

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